DREIZEHN

492 19 22
                                    

Meine Mom hupte nochmal, als sie mit dem Auto wegfuhr.
Kopfschüttelnd schulterte ich meine Tasche.

Mein Handy hatte ich in der Eile völlig vergessen - ich schwöre aber, dass ich mindestens zehn Nachrichten, alleine von Alec, habe.

Ich stieß die Glastüren der Eingangstür auf und betrat das riesige Gebäude. Die Flure waren wie leer gefegt.

Kein einziger Schüler oder eine Schülerin waren auf den Fluren zu finden - alle hatten Unterricht.

Ich klopfte an meinem Kursraum und wurde herein gebeten, ohne ein Wort zu sagen setzte ich mich in die letzte Reihe, knirschte mit den Zähnen und ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen.

Ich hatte keine Lust den Unterricht zu verfolgen - weshalb ich mir nicht einmal die Mühe dazu machte, meine Sachen rauszunehmen.

***

Neben Jax und Lio verließ ich den Kursraum, die meiste Zeit hatte ich einfach nur vor mich hin gedöst.

„Jo Lia? Wo warst du eigentlich?", fragte mich Lio neugierig und stieß mich mit seinen Ellenbogen kräftig in die Rippen.

Ich taumelte und sog scharf die Luft ein. „LIO!", rief ich verärgert - die Wut auf meinen Bruder war immer noch in mir drin.

Lio zuckte zusammen und Jax hob lachten die Hände hoch.
„Ruhig, Tiger.", sagte er unter seinem Lachkick. Wütend funkelte ich ihn an - bevor ich Lio antwortete.

„Hab verschlafen.. oder so! Aber sorry, muss los, in die 12b und meinen Bruder köpfen.", mit diesen Worten lief ich auch schon schnell nach draußen.

Ich wusste nur zu gut wo mein Bruder sein musste.
Entweder am Parkplatz oder hinter dem Gebäude - bei den Rauchern.

Eine fröhliche Cara kam mir entgegen, bei meinem grimmigen Gesichtsausdruck sah sie mich verwirrt an.

„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte sie halb belustigt, halb misstrauisch.

Ich wollte ihr ein:
‚Ein scheiß Werwolf - der sagt ich sei seine Mate!', entgegen schleudern - sagte es dann aber doch nicht. Stattdessen atmete ich tief ein und wieder aus.

„Mein Bruder! Der wagt es einfach mein Motorrad zu nehmen!", knurrte ich immer wütender.
Cars schluckte und riss die Augen auf.

„Oh Gott, bevor er stirbt komme ich lieber mal mit! Achso, Lia?", fragte sie mich vorsichtig, dabei biss sie sich auf die Unterlippe.
Ich hob eine Augenbraue und sie sprach weiter.

„Es tut mir leid was gestern passiert ist.. ich war.. Ehm, unter Drogen? Nun ja, was ist gestern eigentlich so passiert?", fragte sie mich verlegen.

Ich musste lachen und sah sie dann liebevoll an - ich liebte dieses Mädchen wie eine unbiologische verrückte Schwester!

„So einiges-", begann ich zu erzählen.
„-du hast mir gesagt, dass es Werwölfe gibt und wolltest mit mir in den Wald fahren, damit du mir die Stelle zeigt, wo du einen gesehen hast.", ich hörte mit meiner kleinen Rede auf und sah wie sich die Wangen meiner Freundin rosa verfärbten.

„Shit! Aber ey, ich kann dir das wirklich zeigen, dann werden wir sehen, ob es eine Einbildung war oder doch echt, ok?", ihre Augen glühten so vor Abenteuerlust.

Zusammen mit dirWhere stories live. Discover now