VIERUNDSIEBZIG

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„Hast du jetzt alles??", rief ich die Treppe nach oben hoch. Lia rannte oben im Haus herum, mit dem Argument: Deine Sachen sind nicht für das richtige Wetter gepackt.

Dem entsprechend hatte sie meinen ganzen Koffr nochmal ausgepackt und neu gepackt. Ob meine Nerven das mit machen? Nicht wirklich, ich wollte eigentlich nur los.

Der Flieger würde auch nicht auf uns warten, zwar könnten wir mit dem Flieger von meiner Familie fliegen, aber ich wollte nicht und Lia akzeptierte dies. Ich hatte nicht wirklich eine Familie, nicht mehr.

Meine Mutter war Tod, mein Vater ist abgetaucht, ich hatte keine Geschwister - soweit ich weiß. Meine Großeltern kenne ich nicht, von der Vatereseite aus, die von meiner Mutter sind fast tausend Kilometer entfernt, demnach sah ich sie so gut wie nie.

Meine Mutter hat noch einen Bruder, der hat ebenfalls zwei Kinder - Zwillinge, kennen tue ich diese aber auch nicht wirklich. Beide waren ein Jahr jünger als ich. Irgendwann werde ich die beiden Lia mal vorstellen, aber nicht jetzt.

Um ehrlich zu sein würde ich auch auf diese Familie scheißen, denn ich habe mein Rudel, das diese Familie ersetzt, ebenso habe ich nun auch meine Mate gefunden, die Luna meines Rudels.

Seit dieser Zeremonie fühlte ich unser Band stärker. Pure Energie fließt durch meine Adern hindurch, es fühlte sich nun.. besser, viel besser, an als vor ein paar Monaten.

Mein Vater hatte damals recht behalten, dass ich, wenn ich meine Mate finde, viel stärker sein würde. Es würde sehr interessant werden, wenn ich gegen einen Drachen antreten könnte - würden sie existieren.

„Lia?!", brüllte ich nun nach oben, langsam mussten wir echt los, egal ob sie fertig gepackt hat oder nicht. Von Oben hörte man die Koffer rollen, ein kleines Fluchen von ihr und dann vernahmen meine feinen Ohren ihre Schritte auf der Treppe.

„Ich bin gleich da!", rief sie und ich packte schon mal ihren Koffer, brachte ihn nach draußen und räumte ihn in den Kofferraum und wartete auf Lia.

Klar, ich könnte ihr helfen, aber dann würde sie mich anmeckern. Eine Reisetasche flog neben den Koffer und Lia stützte sich auf ihren Knien ab, ihr Atem ging schwerläufig.

Mit einem lauten Knall schloss ich den Kofferraum wieder. Sanft zog ich sie zu der Beifahrertür und hielt sie ihr offen, mit einer fließenden Bewegung setzte sie sich auf den Sitz.

Sanft schloss ich die Autotür wieder und ging noch einmal zur Haustür, ich hatte viel Zeit und habe den Strom schon ausgemacht - sowie die Räume kontrolliert ob die Fenster zu sind und ob alles sauber ist.

Die Haustür schloss ich ab und ging dann auf die Fahrerseite zu. Das Rudel wusste schon Bescheid, dass wir wegfahren würden - mein Beta würde derweil das Kommando übernehmen.

Lia und Ich würde relativ früh am Morgen losfliegen, bis wir dann endlich in Toyko landen würden. Eine Hand legte ich auf den linken Oberschenkel von Lia, strich sanft mit meinen Fingern über den dünnen Stoff ihrer Hose.

Ohne es groß zu bemerken, biss sich Lia auf ihre Unterlippe. Den Motor ließ ich aufheulen - wie ein schnurrendes Kätzchen. Leise hörte ich die Musik im Auto hallen.

***

Langsam setzte die Maschine an zum Landen. Alle Passagiere schnallten sich wieder an, währendLia gerade ihre Kopfhörer zurück in die Handtasche stopfte.

Mein Kopf lehnte an der kühlen Scheibe, während ich mir Toyko von oben herab anschaute. Es hört sich komisch an, aber ich fand die Stadt in der späten Abendsonne wirklich schön.

Ganze 17 Stunden und 15 Minuten sind wir nun in diesem ekligen.. Käfig, namens Flugzeug! Lia's Hand ruhte in meiner eigenen. Unruhig rutschte ich auf meinem Sitz hin und her.

Grinsend sah mich Lia an, sie wusste ganz genau, dass ich viel lieber durch die Wälder rennen würde. Den Wind in meinem wunderschönen Fell spüre , ein Luftzug nachdem anderen in meinen Ohren hören.

Mir war egal ob ich dann alleine durch den Wald in meiner zweiten Gestalt herumrennen würde oder doch mit meinen Freunden.

Lia wollte unbedingt mit mir durch die großen Straßen von Tokyo streifen. Hier und da einen Einkauf tätigen und dann mit mir Essen gehen - so viel, bis wir beide platzen würden.

Ob ich dies gut heißen sollte wusste ich nicht. Ein Arm legte ich um ihre Schultern, während wir auf unseren Koffer warteten.

Yaaay, bin weiter gekommen, aber jetzt echt müde - lasst mich wissen wie ihr es fandet/findet🙌🏻💕

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Yaaay, bin weiter gekommen, aber jetzt echt müde - lasst mich wissen wie ihr es fandet/findet🙌🏻💕

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