SECHSUNDVIERZIG

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Laut atmete ich meinen angehaltenen Atem aus. „Also wer schläft wo? Wer ist überhaupt noch dabei? Man, ihr verwirrt mich!", zischte ich verzweifelt und donnerte meinen Kopf zurück in mein Kissen, das auf meinem Schoß lag.

Wir, also Jax, Bruce, Alec, Lio, Clara, Cara und Ich, saßen in meinem Zimmer. Bruce saß auf meinem Schreibtisch und spielte mit meinem Füller zwischen den Fingern. Sein Freund, Alec, saß mit hängenden Kopf auf meinem Stuhl und schaute die ganze Zeit weg.

Clara und Cara saßen eng beieinander, auf meinem Bett, und funkelten Jax herausfordernd an, da dieser immer wieder Clara anmachte.

Lio hing bei meinem offenem Fenster herum, seine Beine baumelten nach draußen, hin und wieder stieß er den Rauch zwischen seinen Lippen hervor, von seiner Zigarette.

Jax saß auf dem Boden und grinste immer wieder zu der Blondine und dem rothaarigen Mädchen herüber.
Ich persönlich hockte nur in meiner Bettecke, am Kopfende.
Ein großes schwarzes Kissen lag zwischen mir und der Wand, ein hellblaues lag auf meinem Schoß.

Lio lachte und drückte die Zigarette aus. Den Stummel, des niedergebrannten Krebserzeugers, schnippste er mit zwei Fingern aus meinem Fenster - sein Kopf guckte nun leicht nach unten, dem Stummel hinterher.

Der Blondhaarige Junge, auf der Fensterbank, drehte sich mit dem Oberkörper halb zu mir herum, ein Bein winkelte er auf der Bank an. Ich erkannte nur, dass er sich zu mir gedreht hat, da ich meinen Kopf zur Seite gelegt habe und ihn anguckte.

„Lach' nicht!", schimpfte ich mit ihm, weshalb er mir nur ein Grinsen schenkte. „Dann nochmal für die Dummen! Also-", wütend unterbrach ich ihn. „Ich bin nicht dumm, aber du, du kleiner Scheißer!", rief ich zurück.

Lio lachte nur noch ein weiteres Mal.
„Na na! Wer wird denn hier so böse sein? Ich fange nochmal von vorne an.", sprach er nun ruhig und räusperte sich. Seine Hände faltete er wie bei einem Gebet vor seiner Brust.

„Cara darf nicht mit uns einziehen, da ihre Eltern meinen, dass dies sie nur vom lernen abhalten würde.
Clara wird einziehen können, sofern du es erlaubst.
Alec und Bruce sind auch dabei, die könnten zusammen in einem Zimmer wohnen, auch wenn wir kaum Ruhe bekommen würden.
Jax und ich können auch einziehen", endete er seine kleine Zusammenfassung.

Ich hob meinen Kopf und bließ meine Wangen auf. „Das sind viele Leute.. sollte aber möglich sein.", antwortete ich. Clara lachte, als Cara Jax mit einem Kissen abwarf. „Clara kann natürlich auch einziehen, wie wäre es, wenn Sarah mehr Zeit mit uns verbringt und wir sie irgendwann auch einziehen lassen. Ein Zimmer lassen wir dann also einfach frei.", schlug ich vor.

Alle sahen mich an, außer Alec - dieser schmollte immer noch vor sich her, Bruce strich ihm kurz durch die Haare. „Klingt.. gut, ja doch.", sagte Cara und lächelte mich an.
Clara stimmte ebenfalls begeistert zu, Jax zuckte nur mit den Schultern und Bruce lächelte mich warm an.

Nur Lio sah etwas skeptisch zu mir herüber. „Wir kennen Sie doch so gut wie gar nicht..", murmelte er - was ich aber prima verstand. „Deswegen soll sie ja auch Zeit mit uns verbringen!", entgegnete ich. Der blonde seufzte, nickte dann aber auch.

„Schön, dann gehen wir jetzt alle nach Hause und packen unsere Sachen? Morgen schwänzen wir einfach alle und ziehen in das Haus ein, ok?", fragte Lio aufgeregt.
„Ay Ay Kapitän!", rief ich laut und sprang auf meine Beine.
Die rechte Hand legte ich über mein Herz.

„Ooooh wer wohnt in der Ananas ganz tief im Meer?", rief Cara und sprang auch vom Bett.
Jax rollte die Augen, grinste und sang auch mit:
„Spongebob Schwammkopf!", sang er lachend. Lio seufzte nur und lehnte sich an den Fensterrahmen.

„HALTET EURE FRESSE!", hörte man dann auch schon meine kleine Schwester von unten brüllen. Verdutzt schauten wir uns an, lachten dann aber laut los. Ich hackte mich bei Cara ein und zusammen tanzten wir im Kreis herum.

„Mach mal Musik an!", rief Cara Jax zu und warf ihm ihr Handy in den Schoß. Jax nahm das Handy in die Hand und machte ein Lied an.
Da Cara mit meinen Boxen verbunden war, dröhnte ein lautes Rocklied durch das Zimmer.

Die Wände vibrieren unter den Tönen. Lio wippte, im Tackt der Musik, mit dem Kopf mit - seine blonden Haare flogen dabei wild durch die Gegend. Clara lachte und warf die Arme in die Luft. Bruce setzte sich auf Alec's Schoß und sie redeten leise miteinander.

Cara nahm beide Hände von mir in ihre Hände und sie warf sie zusammen in die Luft. Laut schrien' wir und lachten danach.
Was wir nicht mitbekamen, war, dass meine Mom die Treppe hoch gestürmt kam und die Tür aufriss.

„Was ist hier los?!", rief sie und in Sekundenschnelle war die Musik aus. „Party?", fragte Jax frech und erntete einen genervten Blick von Lio. „Könnt ihr in Lia's Haus machen, aber nicht in meinem Haus!", entgegnete meine Mom.

„Vielleicht solltet ihr jetzt gehen..", sagte ich leise, grinste aber.
Cara klatschte in ihre Hände und nickte. „Wir sehen uns morgen, ich helfe euch dann.", rief sie, schnappte sich Clara's Hand und zusammen gingen sie nach unten.

„Einfach beste Freunde geworden.", schmunzelte Jax und sprang auf seine Füße. „Ich bringe ihr mal ihr Handy wieder.", und schon war er weg.
Lio seufzte und sah zu meiner Mom herüber. „Schönen Abend noch, Miss Gray.", dann war auch er verschwunden - allerdings aus dem Fenster!

Meine Mom rannte zum Fenster und schrie Lio wüsste Beschimpfungen hinterher, dann ging sie auch schon nach unten. Bruce stand langsam von Alec's Schoß auf und er lächelte mich an. „Bis morgen, Lia.", sagte der Franzose mit sanfter Stimme und zog den Spanier mit sich aus meinem Zimmer.

Alec hatte sich nicht verabschiedet..

Alec hatte sich nicht verabschiedet

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