ACHTUNDDREISSIG

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Mit voller Kraft rang er ihn zu Boden..

———

Der große Wolf hielt den kleineren am Boden fest. Erschrocken sah ich, wie der Untergebene den Kopf einzog, aber seine Kehle, seinem Alpha, frei präsentierte.

Ethan knurrte ihm ins Ohr, Zähne bleckend zog er seine Krallen immer wieder durch das Fell des kleineren.
Fellbüschel flogen durch die Luft und Blut floss aus den Wunden heraus - kleine Blutlachen bildeten sich auf dem Waldboden.

Das Bild, was sich vor mir bot, war entsetzlich! Immer wieder prügelte Ethan auf sein Rudelmitglied mit den Hinterpoften ein. Das Winseln des kleineren Wolf's hallte im Wald wieder.

Dann stürzte sich sein Zwilling in den Kampf, er wollte Ethan von seinem Verwandten ziehen, sein Plan war aber auch, auf seinen Rücken zu springen und ihn zu attackieren!

Jedoch stemmte sich mein Mate mit den Vorderpfoten auf dem kleineren ab, dann trat Ethan mit seinen Hinterpfoten nach dem Angreifer aus.

Geschickt traf er ihn an seinem Brustkorb. Mit einem lauten Heulen flog er gegen einen Baum - von dem Aufprall sackte er geschwächt den Stamm hinunter. Bewegungslos blieb er liegen.

Ich schrie erschrocken und ängstlich auf - ich erkannte Ethan nicht mehr wieder! Panisch wollte ich wegrennen, irgendwohin, aber auch zu dem Bewusstlosen Wolf.

Dieser Mirko hielt mich jedoch eisern fest. „Renn nicht weg! Das regt seinen Jagdinstinkt an, dann würde er dich verletzen.. wahrscheinlich sogar töten!", hauchte er über seine Schulter leise zu mir. Meine Stimme fand ich in diesem Moment nicht wieder, weshalb ich nur schwach nickte.

„Komm wieder runter, Ethan!", zischte Mirko nun in die Richtung seines Alpha's. Ethan knurrte nun in Mirko's Richtung, seine Augen sahen auf die Stelle, wo sein Beta mich festhielt.

Der Wolf unter Ethan sah zu seinem Zwilling herüber, leise hauchte er immer wieder einen Namen, bis er ihn letztendlich schrie.
„Yuki.. YUKI!? Verdammt Yuki! Antworte doch!!", grollte er.

Halt's Maul, Yuji!", brüllte mein Mate ihn an. Wütend verbiss er sich in die Schulter von Yuji. Der kleine schrie unter Schmerzen auf - ein Alphabiss tat höllisch weh.

Ich war mir sicher, wegen diesem ungerechten Kampf würde Yuji einige Narben bekommen. „Ich ergebe mich..", hauchte der stark Verletzte.
Fast Augenblicklich sprang Ethan von ihm herunter.

Beinahe majestätisch schüttelte er sein Fell, dabei strahle er so viel Macht aus, die selbst ich spüren konnte. Mirko vor mir keuchte, er hielt sich mit beiden Händen den Kopf fest - dabei sank er auf die Knie.

Ich ging ebenfalls in die Hocke, nicht weil ich solche Schmerzen hatte wie er, sondern weil ich ihm irgendwie helfen wollte. Vorsichtig legte ich eine Hand auf seine Schulter.

Mit rauer Stimme schrie er auf und warf sich ganz auf den Boden, dort lag er nun, auf dem Rücken.
Er wälzte sich von der einen Seite auf die andere und schrie.

„Hör auf.. HÖR AUF!", schrie ich nun Ethan an. Dieser stand nur mit hoch erhobenen Kopf vor uns und blickte auf uns herab. Seine weißen Augen schimmerten silbrig - beinahe gespenstisch!

Sie sollten nicht stören! Und das wissen sie ganz genau!! Das hier ist nur mein Revier!", schnauzte er mich an. Verblüfft starrte ich ihn an.

Zusammen mit dirWhere stories live. Discover now