SECHZEHN

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Sarah seufzte neben mir und mein Blick glitt zu ihr herüber.
Wir standen gerade vor ihrem Kurs-Raum, Spanisch. „Ehm, ich muss jetzt reingehen.. ich wollte nochmal Danke sagen, was du getan hast ist nicht-", ich unterbrach sie mit einer Handgeste.

„So etwas ist selbstverständlich!", knurrte ich missbilligend. Ihre hellgrünen Augen strahlten mich schüchtern an - langsam nickte sie.

„Dennoch, Dankeschön.", sagte sie mit ihrer lieblichen Stimme.
Erst jetzt bemerkte ich, dass sie das komplette Gegenteil von mir ist.
Irgendwie fand ich dies aber auch gut.

„Ich wünsche dir viel Spaß bei Spanisch.", sagte ich nun leicht lachend - meine schlechte Laune wollte ich nicht an Sarah aus lassen.

Unglücklich sah sie mir tief in die Augen. „Werde ich nicht haben.. ich hasse Spanisch, beziehungsweise ich kann kein Spanisch. Dazu fühle ich mich einfach voll benutzt und verarscht..", ihre Stimme stotterte gegen Ende ihres Satzes.

Ich lächelte sie aufmunternd an.
„Ich kann mir nur vorstellen wie schlimm du dich fühlst, dennoch musst du dich dort irgendwie durchschlagen - ob mit meiner Hilfe oder ohne musst du selbst wissen.", ich atmete tief durch und dachte kurz nach.

Nach meiner kurzen Denkpause sprach ich weiter. „Ach scheiß auf Physik! Komm mit!", ich riss die Tür zum Spanischkurs auf und betrat ohne etwas zu sagen den Raum - Sarah zog ich hinter mir her.

Ein dicklicher Mann stand an der Tafel und schreib mit einer unleserlichen und schiefen Schrift etwas an die Tafel.

Verwirrt drehte er sich um und hob beide Augenbrauen.
„Ähhh..", mehr kam nicht aus seinem Mund. Ich verdrehte meine Augen.
„Wo sitzt du, Sarah?", fragte ich monoton. Sarah räusperte sich und zog mich in die Mittlere Reihe.

Es war ein recht kleiner Raum, aber hell beleuchtet, was die großen Fenster ermöglichten. In dem Raum waren insgesamt drei weitere Mädchen und zwei Jungs.

Beide Jungs trugen eine Lederjacke und musterten mich erst verwirrt und dann argwöhnisch. Nebeneinander saßen sie ganz hinten in der Ecke.

Der rechte war etwas kleiner als der linke und hatte blonde Haare und braune Augen, der linke hatte neonblaue Haare und dunkelbraune, bis hin zu pechschwarze, Augen.

Sehen aus wie Dumm und Dümmer

Dachte ich wütend, ich hasse es, wenn man mich die ganze Zeit anglotzt!

Dumm, also Blondchen und somit der rechte, tauschte ein Blick mit Dümmer - dem linken.
Deren Blicke konnte ich zwar nicht deuten, es war mir dann aber auch egal.

Sarah saß schon längst auf ihrem Platz und holte ihre Sachen heraus.
Ich selbst zog den Stuhl neben ihr vom Tisch weg und schmiss mich auf diesen drauf.

Meine Tasche landete mit einem lauten Knall auf dem Tisch.
Sarah sah mich kurz überrascht an, danach lächelte sie freundlich.

Ich schloss meine Augen und seufzte theatralisch auf.
Ein Räuspern vor mir ließ meine Augen wieder aufschlagen.

„Hm?", war das einzige was ich von mir gab. Der etwas dicklichere Mann stand vor meinem Tisch, die Arme vor der Brust verschränkt.

„Ich wiederhole; Was wollen Sie hier? Und dazu sind Sie doch die Schwester von Ben Gray, oder?!", fragte er mich mit einer unangenehmen kratzigen Stimme.

„Ehm, ich leiste dieser reizenden jungen Dame neben mir Gesellschaft und Ja, ja ich bin die Schwester von Ben.", sagte ich dem Lehrer kalt.

Ich streckte mich und blinzelte zweimal. „Ich habe gehört man lernt hier Spanisch? Ich bin gespannt ob Sie gut Spanisch können oder eher nicht.", sagte ich spöttisch.

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