NEUNUNDVIERZIG

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,,Bis später!", rief Ethan mir hinterher. Ohne das ich antworten konnte, fuhr er schon mit seinem Wangen los. Ein wenig traurig sah ich ihm hinterher.

,,Hey Li-", hörte ich eine Stimme neben mir sagen. ,,Hö?", verwirrt sah ich mich um. ,,Oh.. Hey, Lio.", begrüßte ich meinen Kumpel.
Dieser musterte mich von oben bis unten.

,,Wieso bist du so schick angezogen?", fragte er iritirrt nach. ,,Danke, sehr nett. Ich habe später ein Date.", sagte ich mit einem Strahlen im Gesicht.
,,Du stinkst nach Wolf!", fauchte Lio mich an.

Ich lachte spöttisch auf.
,,Ethan riecht besser als du jemals riechen wirst, er riecht nach-", Lio unterbrach mich. ,,Stop!! Ich will gar nicht wissen wonach er riecht!", knurrte Lio genervt herum.

Ich stieß meinen Ellenbogen gegen seine Rippen. ,,Ach komm' schon, so schlimm riecht er nicht.", sagte ich lachend und dann legte er einen Arm um meine Schulter.
,,Schön, lass uns gehen.", somit zog Lio mich in das Schulgebäude.

Hier und da spürte ich die stechenden Blicke auf mir. War es wegen meinem neuen Outfit? Weil Lio und ich so herum liefen? Was es auch war, es interessiert mich nicht.

Ich räusperte mich und sah leicht zu meinem Kumpel nach oben - er starrte aber nur nach vorne.
,,Was is?", fragte Lio mich patzig.
,,Du wirkst.. angespannt!", zischte ich, dabei zuckte ich mit den Schultern.

,,Bin ich nicht, aber Alex kommt heute nicht, auch nicht zum Umzug.", sprach Lio gleichgültig. ,,Wie? Er kommt nicht, was soll das denn heißen?!", knurrte ich leicht.
Lio seufzte und zog mich näher an sich heran.

,,Kleine, Alec's Vater hat gesagt, dass er bei dem Rudel bleiben soll, wenigstens für eine Woche.", erklärte mir Lio. Nun war ich es, die seufzte.
,,Krass, dass mir Alec das nicht gesagt hat.", meine Stimme klang bedrückt - was ich auch war.

,,Vergiss es einfach, die anderen sind schon im Kursraum, ich muss los!", damit riss er eine Tür auf, schubste mich hinein und schlug die Tür hinter mir wieder zu. ,,Hey! Das war nicht nett, Arschloch!", schrie ich durch die Tür, Lio hinterher.

Vom Flur aus hörte man nur noch sein Lachen und seine Schritte, die sich von mir entfernten.
,,Miss Gray! Ich bitte um Ruhe, sie sind schon acht Minuten zu spät!", sprach Mr. Piex ernst.

Ich seufzte bloß, ging auf meinen Platz zu und setzte mich neben Clara hin. ,,Oho, siehst gut aus! Aber sag' Mal, hast du dieses Gedicht geschrieben?", fragte mich meine Freundin mit großen, blauen Augen.

Ich schmunzelte. ,,Jap, also ich habe es fast fertig, hab nur drei Versen, anstatt vier.", ich kramte mein Buch heraus und klatschte es auf den Tisch - mein Heft, zwei Kulli's und meine Aufgaben ebenfalls.

Mr. Piex ging durch die Reihen und schaute sich alle Aufgaben ganz genau an. Hin und wieder forderte er einen auf, das Gedicht aufzusagen.
Nervös rutschte Clara auf ihrem Stuhl hin und her.

,,Hey, das wird schon.", versuchte ich meine Freundin aufzumuntern - sie schnaubte aber nur und spielte mit ihren Fingern. ,,Das glaubst du doch selbst nicht!", murmelte sie vor sich hin, ich hörte es.

Mr. Piex stand schon am Nebentisch, Clara wäre die nächste. Unser Lehrer redete kurz mit dem Jungen, nickte dann und blitzschnell tauschte ich Clara's und meine Hefte.

Sie hatte nun meine Hausaufgaben und ich ihre. Überrascht blinzelte sie mich an und wollte die Hefte wieder tauschen, aber da war Mr. Piex schon bei uns. Er beugte sich ein Stückchen über, eigentlich, mein Heft.

Er laß sich alles gründlich durch und fing dann an zu strahlen. ,,Das ist wirklich gut, Clara.", sagte er.
,,Aber das-", fing die Blondine an zu reden, was ich schnell unterbrach. ,,Mr. Piex, Clara hat mir mal erzählt, dass sie ganz selten eine Schreibinspiration für Gedichte hat und gestern war so ein Moment.", lächelte ich ihn unschuldig an.

Der Lehrer zog beide Augenbrauen überrascht hoch, Clara sah mich genauso überrascht an, ich lächelte nur vor mich hin. ,,Nun denn, Clara. Sie haben zwar nicht ein ganzes Gedicht geschrieben, aber es ist ausgesprochen gut, dafür bekommen sie eine Eins Minus.", strahlte Mr. Piex.

Clara's Kinnlade klappte nach unten. ,,Ehm.. a-Also DA-Danke.", stotterte sie vor sich hin.

Nun waren die Sachen vor mir dran, er laß sie sich durch und blickte mich verwirrt an. ,,Aber Lia? Da fehlt die Hälfte.", sagte er iritirrt, ich nickte.
,,Mir ist nicht mehr eingefallen, anscheinend liegt mir das Thema nicht richtig.", nuschelte ich herum - um es glaubwürdiger zu machen.

Mein Blick war gesenkt, mein Lehrer seufzte nur. ,,Dafür muss ich dir leider eine Vier geben!", sagte er streng und ging dann weiter.
Als er außer Höhrweite war, drehte sich Clara zu mir um.

,,Bist du komplett irre?!", zischte sie in meine Richtung,  ich zuckte nur mit den Schultern. ,,Hätte ich das nicht gesagt, hättest du jetzt ein Gedicht aus den Fingern ziehen und der Klasse aufsagen müssen.", meine schwarzen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.

,,Das heißt du bist Irre, okay!", schmollte sie herum, weshalb ich leise lachte. Wir tauschten wieder die Hefte und dann begann der eigentliche Unterricht.

***

,,Also, du hast jetzt gleich ein Date mit Ethan?", fragte Cara ganz aufgeregt. Es war Schulschluss und wir standen auf dem Parkplatz beisammen. Lio versuchte sich eine Zigarette anzuzünden, Jax tippte auf seinem Handy herum.

Bruce stand neben Cara und stürzte sich mit dem Ellenbogen auf ihrer Schulter ab, er musterte mein Outfit. ,,Das steht dir wirklich gut, du solltest öfters so hrumlaufen.", sagte er mit leuchtenden Augen.
,,Besser nicht, sonst wüsste ich gar nicht, was ich auf einem Date anziehen sollte.", lächelte ich ihn an - während ich das sagte.

Clara summte fröhlich vor sich her, ein Kopfhörer befand sich in ihrem Ohr.
Wo Amelie war? Keine Ahnung, wahrscheinlich bei ihre neuen Freunden!

Ethan's Auto fuhr vor und parkte ein paar Meter von uns entfernt auf der Straße. Clara stieß mich mit dem Arm an, dann nickte sie aufgeregt. ,,Na los, schnapp' dir den Alp-", verwirrt hörte sie auf.

Ethan stieg aus uns blickte sich suchend um. Ich stand etwas von meinen Freunden verdeckt, weshalb er mich nicht sah, ich aber ihn.
Nun blickten wir Mädchen und Bruce verwirrt zu meinem Mate.

Eine Scharr von Mädchen hatte sich auf ihn zubewegt. Sie versuchten mit ihm zu reden, beziehungsweise mit ihm zu flirten. Ethan sah ja auch wirklich gut aus, also wieso sollten sie sich nicht auf ihn stürzen?

Er sah sie nur überfordert an.
Dies war anscheinend mein Einsatz, was auch meine Freunde dachten.
Bruce schnappte sich meinen Arm und zog mich zu sich heran.
Dann schubste er mich Richtung Ethan.

Nur mit Mühe bin ich nicht auf meinen Schuhen umgeknickt! ,,Habt Spaß!", rief mir Cara hinterher. ,,Nicht zu viel.", spottete Lio herum - musste aber grinsen. ,,Denkt ans Verhüten!", rief mir Clara hinterher. Meine Wange glühten und mein Herz schlug schneller.

,,Hey Eth!", sagte ich und quetschte mich durch die Mädchen hindurch. Protestierend wollten sie mich wegdrängen, aber Ethan sah mich schon. Erleichtert packte er mich am Arm und zog mich ganz nah zu sich.

Ich knallte gegen seine Brust und schaute ihn von unten herab an.
Er lächelte nur und küsste mich dann - vor allen anderen.

Er lächelte nur und küsste mich dann - vor allen anderen

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