SECHSUNDZWANZIG

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Mein Atem ging schnell. Boshaftes Lachen durch drang die Stille im Wald. ,,Endlich! Endlich bist du alleine unterwegs!", sagte eine Gestalt im Schatten.

Verängstigt sah ich mich um - ich stand in einem dunklen Wald, nur schwach konnte ich die Umrisse der Bäume um mich herum erkennen.
Der Waldboden schmatzte unter jedem Schritt unter meinen Schuhen.

Ich sah weder die Gestalt, noch erkannte ich, ob Sie alleine war.
Ich atmete tief durch und fröstelte. Kalter Wind strich über meine Arme, mein Körper begann zu zittern!

Nur in einem großen T-Shirt, Vans und einer Jeans bekleidet drehte ich mich zwei Mal im Kreis.
,,Na na, hast du etwa Angst?", fauchte mir die Stimme spöttisch entgegen - sie war viel näher als das letzte Mal, als sie zu mir sprach.

Ich räusperte mich und schloss die Augen. ,,Nein!", sprach ich mit kalter und fester Stimme. Ein Luftzug neben mir ließ mich zusammen zucken. „Du lügst!", wurde ich angeschrien.

Um mich herum begannen ein paar Teelichter zu leuchten. Das Licht flackerte im Wind und ließ gespenstische Schatten auf dem Boden und an den Bäumen tanzen.

Eine vermummte Gestalt stand ein paar Schritte neben mir, weshalb ich wieder zusammen zuckte. Die Teelichter waren schwarz und sie waren in einem großen Kreis auf den Boden gestellt worden, unter ihnen flatterten gelbe Servierten im Wind.

Die Gestalt war ebenfalls im Kreis - Sie war ungefähr so groß wie ich, hatte weibliche Rundungen, aber ihr Gesicht und ihre Haare wurden unter einer großen schwarzen Kapuze vor mir verborgen.

Ich schaute mich vorsichtig um, aber konnte niemand außer uns sehen.
,,Ich lüge nicht - wieso sollte ich auch?", sprach ich nun ruhig.
Etwas silbernes blitzte am Gürtel der weiblichen Gestalt auf.

,,Ich werde dein Tod sein! Du hast ihn mir weggenommen, es hätte so gut sein können!", schrie sie mich an.
Doch halt! Ich erkannte ihre Stimme nun. Panisch riss ich meine Augen auf.

Gerade als ich ihren Namen schrie, sprang sie mich an und begrub mich unter sich. ,,AMELIE!", ich war kurz geschockt - dann versuchte ich sie von mir runter zu stoßen, was aber alles Zwecklos war!

Sie drückte mit ihren Knien die Arme auf den Boden und setzte sich auf meinen Oberkörper, meine Beine zappelten immer noch.
Vorsichtig streicht sie mit einem Dolch über meine Wange - die Klinge hinterließ eine kalte Spur.

,,Tss tss tss!", zischte Amelie und schob ihre Kapuze nach hinten.
Ihre blonden Haare fielen leicht nach vorne und strichen kurz über meine Haut.

„Du bist das aller letzte!", schrie sie mich nun an. Verwirrt blitztet ich.
„Ich? Was laberst du?", fragte ich perplex, Amelie unterbrach mich, indem sie mir eine Backpfeife verpasste.

Mein Kopf flog nach rechts und meine linke Wange brannte. „Was zur Hölle?!", schrie ich und wollte sie ebenfalls angreifen - sie drückte mich aber an der Brust zurück.

„Du hast ihn mir weggenommen! Jax war für mich bestimmt, aber er beachtet mich nie, immer warst nur du in seinem Blickwinkel! Mein Mate hasst mich und das nur wegen dir!", schrie sie voller Hass.

Ihre Augen glühten schon regelrecht.
Kalter Wind bezwang mich nicht nur am Körper, sondern auch Amelie's Augen hielten mich in einer Starre fest. Ich schluckte und wollte ihrem Blick ausweichen.

„Ich wusste nicht dass er dein Mate ist.. warte! Das bedeutet, dass ihr Werwölfe seid?!", knurrte ich schon fast. Amelie gackerte in einer hohen Tonlage los.

„HAHAHA! Du dachtest echt, dass wir Normalos sind? So wie du?!", lachte sie freundlos auf.
Ich sah sie nicht an und ließ es über mich ergehen.

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