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Ich lehne mich auf dem Stuhl zurück, schließe meine Augen und atme. Ein. Aus. Ein. Aus. Fertig. Ich bin Fertig! Ich verdrängen die letzten 7 Stunden und konzentriere mich völlig darauf, meine stifte in mein Mäppchen zu räumen und zu gehen. Einen Schritt nach dem anderen. Wie ferngesteuert verabschiede ich mich von Al und Lil und mache mich auf den Heimweg. Ich bin Hundemüde. Mein Verstand hängt irgendwo in der Schwebe und kreist gleichzeitig um die Prüfungen von heute und dem Auftritt von Morgen. Ich brauche etwas zu tun, also mache ich mich auf den Heimweg, packe meine Sporttasche und schnappe mir noch den Briefumschlag mit den Tickets nach Miami. Kurz überlege ich, ob ich gleich zu den Mädls fahren soll, um sie ihnen persönlich zu übergeben, doch schließlich entscheide ich mich doch für den Postweg und laufe zum nächsten Kopieshop. Eine kleine Glocke über der Eingangstüre bimmelt leise, als ich eintrete und ein älterer Mann mit fettigem Pferdeschwanz kommt aus dem hinteren Ladenteil hervor und stellt sich hinter den Tresen. Ich trete zu ihm vor, grüße ihn freundlich, worauf er nur ein Grunzen entgegnet, und beschrifte die beiden Briefe mit dem Kugelschreiber, der vor mir liegt, bevor ich sie Mr. Pferdeschwanz überreiche. "Standardversand oder Express?" fragt er gelangweilt und sieht mich abwartend an. "Express bitte" entgegne ich und hole meine Brieftasche hervor. "Das sind dann 3Doller 75cent" entgegnet er noch immer gelangweilt und klebt zwei Marken auf das Papier. Ich reiche ihm das Geld, verabschiede mich und verlasse das Geschäft. Kaum dass ich draußen bin, stöpsel ich meine Kopfhöhrer ein und mache mich auf den Weg zu meinem Fitnessstudio. Ich war schon länger nichtmehr dort und heute ist der perfekte Tag dafür.

Verschwitzt und Fix und Fertig beende ich meine Folter und strecke mich mit schlaffen Gliedern nach einer Stunde auf dem Rudergerät und mache mich langsam auf den Weg richtung Duschen. Ich stinke und mir läuft der schweiß am Körper runter als langsam ausziehe, meine Kleidung an den Harken an der Wand hänge und das Wasser einschalte. genüsslich stelle ich mich unter den wärmenden Wasserstrahl und schließe einen Moment lang die Augen. Gott bin ich Müde! Ich wasche mich langsam, während meine steifen Muskeln sich langsam in der Wärme des Wassers lösen. schließlich stelle ich das Wasser wieder ab, greife nach meinem Handtuch, rubble mich trocken und klemme mir meine Kleidung unter den Arm um weiter in die Umkleide und zu den Spinden zu gehen. Es ist spät. Fast 23 Uhr und gerade ist keiner da. Ich schließe meinen Spind auf, lege die Sportsachen rein und hole meine Altagskleidung raus. Ich strecke mich noch ein letztes mal, bevor ich in meine Sachen schlüpfe und meine Sportsachen wieder in meine Tasche räume. Auch mein Schloss verschwindet wieder in der Tasche und ich mache mich auf den Weg nach Hause. Es wird Zeit, dass ich ins Bett komme, immerhin muss ich morgen schonwieder früh raus für die letzeten Check-Ups vor der Aufführung am Abend. Als ich endlich Zuhause ankomme ist es halb 12. Erschöpft falle ich in voller Montur in mein Bett und schlafe beinahe sofort tief und fest.

Sebastian Jones PoV.:
Ich sehe mich in dem Gewimmel aus Studenten um doch kann sie nirgendwo entdecken. Ich kann sie doch nicht schon verpasst haben!? Ich ärgere mich tirisch über mich selbst, weil ich so lange hierher gebraucht habe. Scheiß aufsicht! Aber gut, irgendwie finde ich sie schon. Ich laufe noch einmal über den Campus und den Parkplarz, doch sie scheint schon weg zu sein. Voller verzweifelter Hoffnung laufe ich zu meinem Büro, vielleicht sucht sie mich ja auch, aber fehlanzeige. Es ist Leer. Wie könnte es auch anders sein, immerhin war die Türe ja verschlossen. Mit einem genervten Stöhnen lasse ich mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen und stoße dabei am Tisch an. Dabei springt der Sperrbildschirm meines PCs an und mir kommt ein Gedanke. Vielleicht ist es ja verrückt- nein, dass ist es definitiv- aber es ist nötig. Ich logge mich im Uniserver ein und öffne ihre Akte. Nach kurzer Suche habe ich die Info, die ich wollte, schreibe sie auf, fahre den PC wieder runter und mache mich auf den Weg. Es dauert keine halbe Stunde, da stehe ich vor ihrer Haustür und lese ihren Namen auf dem Klingelschild. Fünf Minuten vergehen. Dann Zehn. Schließlich sind fast 20 Minuten vergangen, bis ich mich endlich Traue, bei ihr zu klingeln. Nervös trete ich von einem Bein auf das andere und Wart. Und Warte. Die Türe bleibt jedoch verschlossen. Vielleicht ist sie nicht daheim? Ich lasse mich auf die Stufen vor ihrer Türe fallen und warte. Eine ganze weile vergeht. Nach fast 3 Stunden atme ich lange aus und stehe wiederwillig aus. Vielleicht ist das ja ein Zeichen? Oder vielleicht ist sie ja daheim und will mich nur nicht sehen. Ich könnte es ihr nocht verdenken, immerhin hatte sie in letzter Zeit meine Gefühlsachterbahn und unberechenbare Launen zu ertragen. Auch,wenn ich hoffe, dass dem nicht so ist, kann es gut sein, dass sie die Nase voll von mir hat, also stehe ich auf und mache mich auf den Weg in meine eigene leere Wohnung.

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