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Sebastian Jones PoV.:

Ich hasse mich selbst für diese Qualen aber seit ich sie weggestoßen habe, laufe ich Tag für Tag in dieses Caffè und setze mich eine Unendlichkeit lang an den Tisch vor dem Fenster und warte darauf, dass sie auftaucht und während ich hier sitze und darauf warte, dass die kleine Klingel an der Türe erklingt, die ihr Eintreten verkündet, spielt mir mein Kopf von ganz alleine immer und immer wieder unser erstes Treffen hier vor. Ich bin wie ein Narr, immer wieder blicke ich hoffnungsvoll auf wenn dieses kleine, verräterische bimmeln erklingt und immer wieder fühlt es sich an, als würde mein Herz ein weiteres mal reißen, wenn ich ein anderes Gesicht als ihres erblicke. Ich starre auf meinen Kaffee und genieße die wärmenden, hinter den Hochhäusern hervorkriechenden Sonnenstrahlen, die langsam aber sicher durch die Glasfassade hineinfallen, als es ein weiteres mal bimmelt. Ein weiters mal schießt mein Kopf nach oben und ich sage mir noch bevor ich den blick von der schwarz-braunen Suppe in meiner Tasse gehoben habe, dass das das letzte mal sein wird, das ich hier sitze und darauf warte, enttäuscht zu werden. Doch wie als hätte Gott, das Universum, oder sonst irgendetwas oder irgendwer gewollt, dass ich sie nicht aufgebe, taucht sie im Türrahmen auf und läuft weiter zur Theke um sich einen Tee und einen Obstsalat zu bestellen. Sie sieht so atemberaubend aus in diesem schlichten, weißen Kleid. Sie strahlt eine unglaublich wärme und liebe aus und das einzige, woran ich jetzt noch denken kann, ist es, ihre Lippen auf meinen zu spüren und ihre arme in meinem Nacken. Wieder verschwindet die Realität vor meinen Augen und wird durch Bilder von ihr und mir, wie wir zusammen und glücklich sind, ausgetauscht...

Jana Mayer PoV.:

"Können sie mir den Salat dann bitte an den Tisch dort bringen?", frage ich und deute mit einer Hand hinter mich zu dem Tisch vor dem Fenster, während ich mit der anderen Hand in meiner Tasche nach meinem Geldbeutel suche. "Natürlich Miss", entgegnet sie mit einem Lächeln auf den Lippen und ich reiche ihr endlich die sieben Dollar. Ich bedanke mich und laufe auf den Tisch zu, während ich meinen Geldbeutel wieder verstaue und dafür mein Handy hervorkrame. Dabei fällt mir mein Zeichenblock, der schon seit einer Weile unberührt in meiner Tasche versauert ins Auge und ich beschließe diesen Zustand zu ändern. Ich ziehe also den Block hervor, setze mich...und lasse ihn vor lauter schreck zu Boden fallen, als ich bemerke, dass da jemand neben mir sitzt. Scheiße, ist das peinlich! Ich bücke mich, einerseits um meinen Block aufzuheben, andererseits, um meinen hoch rotes Gesicht zu verbergen, als ich auch noch mit meinem gegenüber zusammenstoße. "Scheiße", entfährt es mir leise. Mein Gesicht läuft gerade lila an und ich bin mir nicht sicher, ob mein Kopf vielleicht explodiert, wenn ich mich jetzt noch einmal blamiere, doch, dass herauszufinden bleibt mir nicht erspart, denn als ich Aufblick sitzt er mir gegenüber. Oh my fucking GOD! Wie bescheuert kann ein Mensch eigentlich sein, dass einem nicht auffällt, dass der Ex-irgendwas neben einem sitzt!?, schreit mich meine innere Stimme an und sie hat recht. Flucht. Los, wirf den Tisch um und lauf weg! Peinlicher kann es eh nicht mehr werden! Kurz überlege ich, ob ich tun soll, was sie sagt, aber als mich mein Gehirn daran erinnert, dass ich ihn sicher später noch in der Uni sehe und dieses Verhalten dann irgendwie erklären muss, entscheide ich mich dann doch dagegen. Stattdessen hebe ich endlich den block auf, stecke ihn wieder in meine Tasche, wo er wahrscheinlich bald versauern wird und setzt mich hin, als würde ich mich nicht mit jeder einzelnen Faser meines Körpers nach ihm verzehren.

"Alles okay bei dir?", er sieht mich schief an und irgendwie sieht er dabei total süß aus. Dieses entschuldigende Lächeln, die blitzenden blauen Augen und die braunen, durch die Sonnenstrahlen leuchtenden Haare... . Okay, jetzt weiß ich wenigstens, dass mein Gesicht noch eine Stufe nach lila, nämlich Purpur mit dampfenden Ohren, kennt! "Ja, tut mir leid, ich hab nicht gemerkt, dass sie hier sitzen, ich bin schon weg". Ich nehme meinen Tee wieder hoch und drücke den Stuhl etwas zurück, um aufzustehen, doch er hält mich auf indem er seine Hand sanft auf meinen Oberschenkel legt. "Schon gut...wir könnten diese Gelegenheit ja nutzen". WAS ZUM TEUFEL?! "Ich, äm...". Keine Ahnung was ich darauf sagen soll, außerdem ist das einzige, was in meinem Kopf umherrschwirrt, die Tatsache,  dass seine Hand noch immer so federleicht und wohlig warm auf meinem Oberschenkel liegt. "Haben Sie noch irgendwelche Fragen die Prüfungen betreffend?" Er sieht mich abwartend an aber ich bin gerade einfach nicht dazu in der Lage zu denken. Ich sitze einfach nur da und starre ihn an, während mir nurnoch eines durch den Kopf schwirrt: Küss mich, bitte, küss mich einfach!

Teacher loveWhere stories live. Discover now