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Sebastian Jones PoV.:
Mir ist unendlich heiß, als würde ich verglühen. Ich öffne blinzelnd die Augen und brauche einen Moment, um zu realisieren wo ich bin und warum mir so heiß ist. Ich liege in einem Bett mit dicken Daunendecken, trage eine dicke Baumwolljogginghose und Jana liegt neben mir, ihr Kopf auf meine Brust gebettet und ihre langen schlanken Beine sind mit den meinen Verschlungen. Ihr Arm ruht locker auf meinem Bauch während ich meinen um ihre Schulter gelegt habe und sie sachte an mich drücke. Ihre blonden Locken liegen wie ein zerzauster Kranz um ihren Kopf und kitzeln mich an der Nase, doch ich wage es nicht, mich zu Bewegen, um sie beiseite zu streichen. Sie sieht so friedlich aus und ich möchte sie nicht wecken, doch ich glaube, ich komme nicht drum herum, sie von mir zu schieben, denn die hitze ist kaum noch zu ertragen, außerdem muss ich mal auf die Toilette. Und ich will diese hose endlich ausziehen! Am liebsten hätte ich sie garnicht erst angezogen, doch sie schien sich gestern Nacht so unsicher in meiner Nähe zu fühlen und es schien sie zu beruigen, dass ich auch einenen Pyjama trage, auch wenn ich zugeben muss, dass ihre version von Schlafsachen die selbe wirkung auf mich hat, wie schon in New York. Und obwohl ich mich bei der erinnerung an unseren Trip drei Meter groß fühle, macht mich doch diese Hose wahnsinnig. Es ist nicht ihre. Und es ist devinitiv keine Damenhose. Es ist also die Hose eines anderen Mannes, der in ihrem Schlafzimmer war und sie dort hat liegen lassen. Bei dem Gedanken, dass sie in den Armen eines anderen Mannes lag, dass sie sich genauso an seine Brust geschmiegt hat, wie sie es jetzt gerade tut, fängt mein Herz vor zorn und eifersucht an zu jagen.
Sie streckt sich ein wenig und verlagert ihre Position, was mich aus meinen düsteren Gedanken holt und mich die Gelegenheit ergreifen lässt, mich unter ihr hervor zu winden um aufs Klo zu gehen. Sie dreht sich, tastet das Bett dort ab, wo ich eben noch gelegen bin und dreht sich dann mit unzufriederner miene aber noch immer schlafend, um. Leise schleiche ich ins Bad, ziehe die scheiß Hose aus und erleichtere dann meine Blase. Dann schleiche ich zurück ins Schlafzimmer und hole mein Handy aus meiner am Boden liegenden Jeans. Es ist kurz vor halb neun und ich habe Hunger. Kurz überlege ich, Jana zu wecken, immerhin hat sie gestern Gesagt, dass sie seit gestern Morgen nichts mehr gegessen hat und im lokal hat sie auch nur ein stück Bruschetta gegessen. Doch ich entschließe mich, sie schlafen zu lassen und schleiche, nur in Boxershort bekleidet, aus dem Schlafzimmer und in den Wohnbereich dieses Stockwerkes. Dann wehle ich die Nummer meines Lieblingscafes und bin heilfroh, dass sie auch liefern. Ich bestelle bei der netten jungen Dame am anderen Ende der Leitung eine Frühstücksplatte bestehend aus Obst, zwei belegten Baguels und Gebäck. Außerdem Ordere ich noch einen großen Cappuccino für mich und einen Früchtetee für Jana. Ich glaube, als ich sie vor ein paar Wochen in dem Cafe getroffen habe, hatte sie auch einen Früchtetee. Die junge Dame, Jeanine ist ihr Name, versichert mir freundlich-fröhlich, dass die Bestellung in fünfundzwanzig Minuten ankommen sollte. "Super, vielen Dank! Könnten Sie mir noch einen Gefallen tun, und dem Lieferanten meine Nummer geben. Meine ...Freundin schläft noch und ich möchte sie nicht wecken. Er soll mich einfach anrufen wenn er da ist, dann mache ich die tür auf" bitte ich sie. "Aber natürlich. Schönen Tag ihnen!" verabschiedet sie sich und legt auf.
Mit meinem Frühmorgentlichen Elan, obwohl das eigentlich schon nicht mehr stimmt, denn es ist inzwischen fast Neun, wage ich mich die Treppe hinunter. Ich will nicht einfach vergreifen und alleine ihr -nicht nur für studentarische Verhältnisse- beeindruckendes Haus erkunden, aber ich kann auch meine Neugierde, wie sie wohl wohnt im Zaum halten, weshalb ich zumindest im unteren Stockwerk den Raum genauer erkunden will, den wir gestern im Halbdunkeln durchquert haben. Immerhin muss ich den Weg zur Haustüre ja finden, um das Frühstück in Empfang zu nehmen. Zumindest rede ich mir das ein. Ich steige die schwebende Holztreppe mit dem rohrartigen schwarzen Treppengeländer herab und stehe in Mitten eines großen, relativ leer wirkenden Wohnbereich mit angrenzender, offener Küche. Die Möbel, die hier stehen sehen ungenutzt aus, als wäre sie gerade erst eingezogen und hätte hier einfach das Musterwohnzimmer eines Einrichtungshauses wieder aufgebaut. Das einzige, das in diesem Stockwerk bewohnt und genutzt aussieht ist der Kamin mit dem abgewätzen braunen Ledersofa. Es sieht aus, als würde es bereits seit Jahren dort stehen. Das Leder ist ausgeblichen und die Polster durchgesessen. Als ich mich setze, entdecke ich auf dem Boden daneben einen Stapel abgegriffenen Bücher, die zwischen dem Sofa und der Wand kaum zu sehen waren, aber fast so hoch aufgestellt stehen, wie die Armlehne hoch ist. Die Bücher sind ein bunter Mix verschiedenster Genres. Ein Buch von Stephen Hawking mit dem Titel "Das Universum in der Nussschale", darüber liegt eine Werkesammlung von Shakespear und darüber "Sunset" von Stephen King. Ich gehe den Stapel weiter durch, nehme mir das ein oder andere Buch heraus um den Klappentext zu lesen. "Animant Crubs Staubkronik" und "Earl of night"  scheinen erotisch angehauchte, histroische Liebesromane zu sein. Dann wäre da noch ein gesellschaftskritischer Roman zum Thema Cyberkrieg mit demTitel "Cyberwar. Das Wettrüsten hat begonnen" und ein Buch zur Internationalen Politik, "Mehr Frieden ohne Ideologien". Ganz oben auf liegt allerdings ein Buch, dass mich am meißten in den Bann reißt, nicht, weil ich es selbst schon gelesen habe, sondern, weil sie es gelesen hat. Im Flugzeug auf dem Weg nach New York. Sie hat mir vom Inhalt erzählt, hat hochkonzentriert darin gelesen und ist dann an meine Schulter gelehnt eingeschlafen. Ich nehme es in die Hand, fächere es auf und lasse die Seiten an meinem Daumen entlang gleiten während ich in erinnerungen an diesen Flug schwelge. Doch nach einer kleinen Weile reißt mich die Vibration meines Telefons, das leise Brummend auf dem Sofa neben mir zu zittern beginnt, aus meiner Träumerei. Eine unbekannte Nummer. Als ich dran gehe, meldet sich eine freundliche Männerstimme und teilt mir mit, dass er mit meiner Frühstücksbestellung vor der Türe steht. Ich lege auf, nehme meinen Geldbeutel aus meiner Hosentasche und gehe an die Tür, um dem mittzwanziger die Tüte aus der Hand zu nehmen und ihm einen Zehner Trinkgeld in die Hand zu drücken. Ich trete zurück ins haus, richtung Küche und breite das teilweise noch dampfend heiße Frühstück auf der Theke der Kücheninsel aus. Dann steige ich die Treppe wieder nach oben und laufe ins Schlafzimmer, um Jana zu wecken. Sie wälzt sich, ihr schlaf ist unrhuig und sie verzieht das Gesicht. Ich setze mich neben sie auf die Bettkante und beuge mich über sie. "Hey" raune ich ihr leise zu und streiche ihr die Haare aus dem Gesicht. "Guten Morgen Schlafmütze. Es gibt Frühstück". Als hätte ihr Magen mich verstanden, gibt er ein lautes knurren und gurgeln von sich. Sie öffnet mit errötenden Gesicht die Augen und sieht mich direkt an während sie sich langsam aufrichtet. Als sie aufrecht im bett sitzt, sitzen wir einander, Nase an Nase, gegenüber und ein leises Lächeln schlecht sich auf ihre Züge, während ich schon lange vor Freude Strahle. "Hey" begrüßt sie mich, und ihr Magen stimmt mit einem weiteren gluckern mit ein. Sie wird wieder rot und grinst mich dann an. "Du sagtest, es gibt Frühstück?" fragt sie, halb lachend und schlägt die Decke zurück. Ich stehe auf und laufe zur Tür. "Ja, es steht alles in deiner Küche bereit. Du hast übrigens eine sehr schöne Küche." entgegne ich und warte darauf, dass sie mir nach unten folgt.

Jana Maier PoV.:
Noch immer müde, verwirrt darüber, dass er Frühstück gemacht hat und überglücklich darüber, dass er tatsächlich noch hier ist, folge ich ihm wie ferngesteuert in meine Küche, auf dessen Theke ein risiges Buffett an frischem Obst, Gebäck, Bagles und sogar eine Schüssel mit Rührei bereit steht. Mein Magen knurrt eine heiter-fröhliche Zustimmung und ich sehe etwas verwirrt und überrascht zwischen dem Festgelage und ihm hin und her. "Warst du einkaufen?" frage ich schließlich verdutzt, denn das hatte ich sicher nicht alles im Kühlschrank. Vielleicht ein bissichen Obst. Das wars. "Ich hab Frühstück bestellt. Ich hoffe, das war in Ordnung. Ich wollte nicht einfach in deinen Küchenschränken herumwühlen, während du schläfts" erklärt er entschuldigend und zuckt mit den Schultern. Ich bedanke mich bei ihm während ich an den Geschirrschrank gehe und zwei Teller heraushole. Dann folgen zwei Tassen und Besteck. Ich stelle die Alles auf dem Tisch ab und reiche ihm eine Tasse mit einem Kopfnicken richtung seines Papp-Kaffeebechers. "Du kannst gerne umschütten wenn du möchtest" sage ich, während ich den Tank meines Wasserkochers auffülle und die Maschiene einschalte. "Tee?" frage ich während ich mir selbst eine Teemischung aufgieße. Er schüttelt den Kopf und ich setzte mich nach ein paar weiteren Handgriffen zu ihm an die Theke. Eine weile sitzen wir nur da und genießen unser Frühstück. Doch die ganze Situation ist irgendwie komisch und langsam aber sicher fühle ich mich in meinem Negligee etwas nackt. Ich verstecke mich hinter meiner Teetasse und versuche an etwas anderes zu denken, als an die Tatsache, dass ich mit meinem Lehrer beim Früstücken in meinem Haus sitze, nachdem wir die Nacht im selben Bett verbrach hatten. Andererseits ist das auch nicht das erste Mal, immerhin haben wir schon miteinander Geschlafen. Und doch, oder vielleicht auch gerade deswegen, fühle ich mich unwohl und weiß nicht so recht, was ich jetzt machen soll, oder wie das hier weiter gehen soll. Meine Gedanken schweifen zurück zu gestern Nacht. Zurück in das kleine Restaurante, indem er mir gesagt hat, dass er mich liebt. Mich! Ich kann es einfach nicht fassen! Wie kann er soetwas einfach sagen? Als wären es nur Worte. Ich liebe dich. Hätte er gesagt, dass er sich in mich verliebt hat, sich in mich verknallt hat. Das wäre etwas anderes, es wäre nicht ganz so eindeutig, nicht gaanz so weltverändernd. Aber er hat die drei kleinen Worte mit dieser ungeheueren Macht einfach so laut ausgesprochen. Dabei kennt er mich nicht. Nur aus den Vorlesungen, nur von der Uni und nur aus New York. Das reicht doch nicht! Doch noch während ich mich im Geiste über diese Tatsache ereifere, wird mir klar, dass ich selbst kein deut besser bin. Ich verstecke mich nur einfach hinter einem anderen Wort. Verkallt. Verschossen. Aber ich schaffe es einfach nicht, es anderes zu nennen. "Jana?" er sieht mich fragend an und ich entgegne seinem Blick mit verwirrung. Er lacht leise auf "Du hast kein wort von meiner Frage mitbekommen, oder?" fragt er noch immer lachend. Ich werde rot und sehe beschämt auf meinen inzwischen schon fast kalten Schwarztee. "Wie lange wohnst du schon hier?" wiederholt er seine Frage und sieht mich weiterhin Lächelnd an. "Seit fast drei Jahren, allerdings hab ich erst jetzt mit den ersten Renovierungsarbeiten begonnen. Die Küche und das Wohnzimmer hier unten sind neu. Der erste Stock und das Dachgeschoss fehlen noch." erkläre ich und beiße dann von dem mit Proscutto und Salat belegten Bagle ab. Er nickt nur nachdenklich und nippt an seinem Kaffee. Eine weile essen wir nur schweigend. Ab und an durchbricht einer von uns die Stille mit Smaltalk doch letztentlich glaube ich, empfinden wir beide die Situation als etwas befremdlich. "Ich würde dich gerne Ausführen. Einfach einen Tag lang etwas unternehmen. Wir haben ausnahmsweise mal einen ganzen Tag Sonne, die sollten wir ausnutzen. Bei dieser Gelegenheit könnten wir über das hier," er deutet abwechselnd auf uns, "reden. Was sagst du dazu?" Ich nicke zustimmend während ich herunterschlucke. "Schwebt dir etwas bestimmtes vor?" frage ich und trinke dann den letzten rest meines kalten Tees aus. Er schüttelt als antwort den Kopf. "Gut. Dann hätte ich eine Idee. Aber dafür brachst du andere Schuhe. Und Kleidung." er sieht mich einen Moment lang mit einer Mischung aus Verwirrung und Neugier an. Doch schließlich scheint die Neugier zu siegen, denn er schlägt vor, auf dem Weg einen Zwischenstopp bei seinder Wohnung einzulegen um sich dort umziehen zu können. "Gut. Dann geh ich mich schnell Fertig machen und dann können wir los." Wir stehen auf und er hilft mir die Theke abzuräumen und Das Gschirr und Besteck in die Spühlmaschiene zu räumen, bevor ich mein Schlafzimmer ansteuere, eine zyanblaue Sporthose samt Top, Slip und SportBH aus meinem Schrank angle und damit im Badezimmer verschwinde, um mich anzuziehen und Zähne zu putzen.

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⏰ Last updated: Oct 06, 2023 ⏰

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