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Ich sehe ihn noch immer fragend an, doch er ignoriert meine Frage und wechselt das Thema. "Du siehst atemberaubend aus!" Bei seinen Worten werde ich wieder einmal rot und lächle ihn an. "Sie sind auch nicht von schlechten Eltern, Mr Jones", entgegne ich spielerisch und versuche, ihn dabei ernst anzusehen. Er macht einen Schritt auf mich zu und zieht mich mit einem Mal so unerwartet an sich, dass ich nach Luft schlappe. "Mr Jones!", tadele ich ihn, doch anstatt von mir abzulassen, zeiht er mich noch fester an sich, sodass mir sein betörender Duft in die Nase steigt. Ich will mich gerade zu ihm vorbeugen, um ihn zu küssen, als der Aufzug hält und sich die Türen langsam öffnen. Geschockt fahren wir auseinander, doch während ich mich irgendwie unbeholfen und mit raschem Atem an der Fahrstuhlwand abstütze, steht er schonwieder vollkommen gefasst da, als wäre nie etwas passiert. Wieso kann er das so gut! Eine ältere Frau und zwei junge Männer steigen ein. Die drei unterhalten sich angeregt und spekulieren über den verlauf des heutigen abends, während wir hier hinten stehen und schweigen. Nach einigen Sekunden hält der Lift erneut, doch dieses Mal steigt er aus, nachdem er mir noch schnell ein bis später zuflüstert. Ich sehe ihm einen Augenblick lang verwirrt nach, schüttle dann aber den Kopf und sehe stattdessen auf das kleine Lechtfeld über den Türen. Zweiter Stock. Gleich ist es so weit. Ich atme tief ein und setzte ein freundliches Lächeln auf, als das sich die Aufzugtüren ein letztes Mal öffnen und ich aussteige.

Ich staune nicht schlecht, als ich mich in mitten dieses prunk- und prachtvollen Geschehens wiederfinde. Die Lobby ist kaum wiederzuerkennen! Alles hier ist festlich dekoriert und wirkt dennoch nicht überheblich oder überfüllt, es ist einfach unglaublich! Überall verteilt stehen einzigartige Blumen Gestecke und Koktailtische mit bodenlangen, weißen Tischdecken. Kellner laufen umher und verteilen Drinks oder kleine Häppchen und überall verteilt stehen gut gekleidete Männer und Frauen und unterhalten sich, oder genehmigen sich einen Drink an der Bar. Ich sehe mich einen Moment lang um, bevor ich mir eines der Rotweingläser von dem Tablett eines vorbeilaufenden Kellners greife und mich unter die Leute mische.

Ich amüsiere mich prächtig, lerne neue Leute kennen oder treffe flüchtige Bekanntschaften wieder. Ich unterhalte mich angeregt, oder lausche den worten eines Anderen, sodass sie Zeit rasend schnell vergeht.

Sabastian Jones PoV.:

Ich steige aus dem Lift und laufe den Flur entlang, auf der Suche nach Zimmer 42c. Ich glaube schon, dass ich im falschen Stockwerk ausgestiegen bin, als ich endlich davorstehe und klopfe. Sie öffnet die Tür und lächelt mich warm an, was ich augenblicklich erwidere. Sie bittet mich herreij und ich folge ihrer Aufforderung nur zu gern. Ich freue mich schon den ganzen Tag auf das, was jetzt kommt!

Jana Mayer PoV.:

Der Gong, der denn offiziellen Beginn der Veranstaltung ankündigt, ertönt, weshalb ich mich von meinen Gesprächspartnern verabschiede und so, wie alle anderen auch, in Richtung des großen Saales laufe, doch vor den offenen Türen halte ich inne. Mit einem Mal steigt Panik in mir hoch und ich hole mein Handy aus meiner silbernen Clutch. Ich gehe meine Kontaktliste durch und wähle Alexis Nummer. Sofort die Mailbox. Ich lege auf und versuche es bei Lillian. Diesmal wählt es. Es klingelt einmal. Zweimal. Dreimal. Hier ist Lillian. Ich atme einmal tief ein und spreche dann in den Hörer:

J: Hey Lil, ich bins.

L: Hey, was ist los?

J: Warum seid ihr nicht hier? Du und Al. Ihr müsstet hier sein!

L: Wo bist du, schon im Saal?

Ich werde immer panischer und plappere ins Telefon.

J: Ihr müsstet hier sein und mit mir an der Bar, was trinken!

Ich halte einen Moment inne, nehme einen schluck von dem Rotwein und atme tief ein. Mein Blick geht Richtung Saal.

J: Nein, weißt du was, ich schaffe das! Es ist alles in Ordnung!

Und noch bevor sie antworten oder ich es mir anders überlegen kann, lege ich auf und durchschreite die Türen.

Ich sehe mich um, suche nach meinem Tisch und mi einem Mal erblicke ich zwei mir bekannte Gesichter. Al winkt mir zu und ich atme erleichtert aus. Mit einem breiten Lächeln laufe ich auf den Tisch zu und schließe erst Lillian und dann Alexis in meine Arme, bevor ich mich auf den noch freien Platz neben sie setze. "Danke. Danke, danke, danke!" flüstere ich ihnen zu und sie lächeln mich breit an. "Das ist ein wichtiger Tag, den können wir doch nicht einfach so verpassen!" Ich lache. "Wie seid ihr eigentlich so schnell hierhergekommen, wir haben doch vorhin noch telefoniert und der Flug dauert mindestens fünf Stunden." Beide lächeln mich verschwörerisch an. "Wir sind gestern Nacht eingecheckt" Ich sehe sie noch immer verwirrt an, "Aber wie?", stotterte ich vor mich hin und Al fängt an zu erzählen:

"Naja, also wir sind in den Flieger gestiegen und sind hergeflogen. Im Hotel haben wir dann nach dir gesucht, aber nur Mrs Saintclair gefunden." Lil unterbricht sie und erzählt selbst weiter: "Sie hat uns deine Zimmernummer gegeben, aber als wir geklopft haben, warst nicht du, sondern nur Mr Jones da." Jetzt verpasst Al Lillian einen leichten Tritt gegen ihr Bein und erzählt selber weiter: "Und da wir ja schon mal da waren, haben wir ihn gebeten, uns zu helfen, dich zu überraschen. Er hat erst nein gesagt. Er meinte, dass er sich bei solchen Dingen als Lehrer nicht einmischen möchte, hat sich dank Lillians großartigen Überredungskünsten dann allerdings doch breitschlagen lassen und...", sie wird unterbrochen. Schonwieder.

Sebastian Jones PoV.:

Ich betrete den Saal und sehe mich um. Schon nach wenigen Sekunden erblicke ich die Frau, die ich suche. Und ich habe glück, die anderen sind noch nicht da. Ich laufe auf sie zu und begrüße sowohl sie, als auch ihre Freundinnen. "Na Ladys, alles gut gegangen?" Ich setze mich neben sie und greife unter dem Tisch nach ihrer Hand. Sie sieht mich an, mit diesem strahlenden Lächeln, dass mir den Atem raubt. "Ach, deshalb haben Sie unser Gespräch so abrupt verlassen?" Ich sehe sie einen Augenblick lang verwirrt an, bis ich verstehe was sie meint. Der Aufzug." Ich hatte die strenggeheime Mission, Ms Kheen und Ms Smith Bescheid zugeben, dass der Vogel das Nest verlassen hat", und kaum sind die Worte ausgesprochen, fällt mir auf, wie dämlich ich damit klinge und ich bin nicht der Einzige, der das denkt denn die drei Damen an meinem Tisch brechen in schallendes Gelächter aus.

Teacher loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt