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Ghost PoV.:

Ein Saal mit Einhundert reich gedeckten Tischen und an jedem einzelnen nehmen etwa ein Dutzend Menschen platz. Junge und alte Frauen und Männer, sogar Kinder sind anwesend, wenn auch nicht sehr zahlreich. Einhundert Tische mit jeweils etwa einem dutzend Leuten, die um einen herum sitzen. Eintausendzweihundert Menschen, die angereist kamen, aus dem ganzen Land, nur um diesen Moment beiwohnen zu können. Es ist laut. Gläser klirren, besteck klimpert und die Menschen reden, doch nach und nach gibt es immer weniger Gerede, gemurmelt, bis schließlich auch die letzte Stimme verstummt. Ein älterer Herr, mit, vom alter weiß gefärbtem Haar, betritt das Podium und stellt sich in das Zentrum dessen um mit seiner Ansprache zu beginnen. Kaum öffnet er den, von lachfalten umringten Mund, sodass die ersten Worte seiner Rede verlauten, so hört man seinen unverkennbaren und charmanten britischen Akzent, den ihn beinahe augenblicklich für jeden im Saal sympathisch wirken lässt.

"Meine Damen und Herren, hochgeschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich außerordentlich, Sie alle hier heute so zahlreich begrüßen zu dürfen." Applaus, der so laut ist, dass man es schon fast in den knocken spüren kann, ertönt und es dauert einige Moment, bis der Professor weitersprechen kann. "Unterrichten ist eine Kunst. Eine Kunst, die es uns gestattet, großes vollbringen, sogar leben zu retten. Wir schaffen die Zukunft. Wir sind zwar keine Ärzte oder Soldaten, doch wir sind es, die sie schaffen. Wir schaffen Ärzte, Künstler, Akademiker. Wir schaffen die Zukunft. Unterrichten bedeutet mehr, als nur wissen zu vermitteln, es bedeutet, einen Einblick in die Zukunft zu bieten, es bedeutet zu fördern, zu Vordern. Unterrichten ist eine Kunst. Eine Kunst, die es uns gestattet, großartiges zu vollbringen, sogar leben zu retten. Jedes Jahr versammeln wir uns, lernen oder bilden weiter, um besser in dem zu werden, was wir alle Tag täglich tun. Einmal im Jahr kommen wir zusammen um zu lernen oder um belehrt zu werden, doch wir sind auch hier um jene, die mit leib und Seele dabei sind zu würdigen. Und am letzten Abend dieses großartigen Kongresses, ehren wir jene, welche sich nur mit absoluter Hingabe und Aufopferung für deren eigene Zukunft zufrieden geben. Wir ehren jene, welche schon in naher Zukunft teil eines größeren Ganzen sein werden und alles dafür geben um dieses zu revolutionieren. Wir zeichnen herausragende Ideen und Methoden aus und dieses Jahr bitte ich auf die Bühne...", er hält inne. Es ist so still im Saal, man könnt eine Stecknadel zu Boden fallen hören, und dennoch ist das angespannte Knistern in der Luft kaum zu überhören. Ein junger Mann im Anzug kommt auf die Bühne gelaufen und überreicht dem Professor feierlich ein Kuvert, welches er langsam öffnet und ein gefaltetes Blatt Papier daraus hervorzieht. Er klappt es auf und liest laut vor: "...Jana Katherine Mayer!"

Jana Mayer PoV.:

Ich kann es noch immer nicht fassen, es nicht begreifen und dennoch stehe ich hier und blicke mich um, sehe in in die Gesichter der Leute die um mich herum setzen, die Klatschen. Ich sehe Lillian und  Alexis wie sieht mich an Lächeln, wie sie lauter klatschen als alle anderen und ich sehe ihn, sehe sein kleines Lächeln sehe das Strahlen seiner Augen, dass nur mir bestimmt ist und mit einem mal überkommt mich diese vollendete und vollkommene Freude, wie ich sie noch nie zuvor verspürt hatte. Beinahe schon wie ferngesteuert erhebe ich mich und laufe langsam an den vielen Tischen, an den vielen Leuten vorbei, auf das Podium zu. Einen Augenblick lang blendet mich das grelle Scheinwerferlicht, doch kaum haben sich meine Augen daran gewöhnt, stehe ich mit einem breiten Lächeln vorne am Rednerpult und blicke auf die Leute hinab, die noch immer laut Beifall geben. Nach und nach ebbt der Applaus ab und ich Blicke zu dem Mann, der neben mir steht.  Er reicht mir seine Hand und beglückwünscht mich noch einmal herzlich bevor er mir den Pokal überreicht und mir die Bühne überlässt. Einen Augenblick lang sehe ich mir das Konstrukt aus Glas und Eisen in meiner Hand an. Ich weiß, was von mir erwartet wird, wenn ich hier oben stehe. Ich ich hatte mir extra eine Rede zurechtgelegt, so, wie wahrscheinlich auch jeder andere Kandidat. Ich hatte lange gegrübelt welche Dinge ich denn sagen wollen würde, wenn ich hier oben stehe doch, all das, all die Gedanken, die ich mir gemacht habe, sind wie weggeblasen und wie verschwendet, denn ich stehe hier und ich blicke hinab auf all die Gesichter, bekannte und unbekannte, und die Worte kommen wie von ganz alleine:

"Heute hier zu stehen ist ein Traum. Ein Traum, den ich so vielen verdanke. Ich könnte jetzt hier oben stehen und Ihnen allen davon erzählen, wie mir allein diese Idee gekommen ist, könnte ihnen erzählen, dass ich die Nächte durchgearbeitet habe und bis zur Erschöpfung und darüber hinaus daran gearbeitet habe, um meine anfängliche Idee erstrahlen zu lassen, doch das wäre nicht die Wahrheit. Die Wahrheit ist, dass ich das alles nicht alleine geschafft hätte. Es waren die Menschen um mich herum, meine Freunde, meine Familie, meine Kommilitonen und meine Lehrer und Professoren, die mich motiviert und mich unterstützt haben. Wir haben gemeinsam gearbeitet, sind zusammen verzweifelt und haben herum probiert. Wir haben immer und immer wieder neues ausprobiert, bis endlich das richtige darunter war. Also stehe ich heute hier oben, nicht um zu erzählen wie großartig das ist, was ich gemacht habe, ich stehe heute hier, vor ihnen allen, um ihnen zu erzählen, wie großartig diese Menschen sind und ich möchte mich bei jedem bedanken, denn ohne sie, hätte ich das alles nie geschafft. Heute hier zu stehen ist ein in Erfüllung gegangener Traum. Ein Traum, der ohne die Menschen um mich herum, noch immer nur ein Traum wäre, Danke."

Applaus ertönt ein weiteres mal, als ich nochmals in die Menge lächle und die Bühne mit der Trophäe in der Hand verlasse. Noch bevor ich überhaupt die Hälfte des Weges zurück zu meinem Tisch zurücklegen konnte, kommen auch schon Lilian und Alexis auf mich zugesteuert und reißen mich in eine stürmische Umarmung. Ich schließe die beide lachend in meine Arme und bin einfach nur glücklich. Es ist so verdammt lange her, dass mir das nichts ausmacht,

Teacher loveWhere stories live. Discover now