Ihr seid unfassbar

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,,Freunde, Freunde.'', hörte ich Maxi murmeln, was mich reflexartig zurück fahren ließ.

,,Ich habe nicht gesagt, dass ihr aufhören sollt. Ich muss mich nur an diesen Anblick gewöhnen.''

Ich seufzte und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück.

,,Maxi, Maxi.'', erwiderte Tommi bloß in der gleichen Tonlage.

,,Ich liebe Teenager Drama.'', hörte ich Niko leise sagen, woraufhin ich ihm gegen die Schulter schlug. Uns  blieb keine Zeit für weitere Unterhaltungen, denn die zweite Halbzeit wurde angepfiffen.

In der 50. Minute glaubte ich zum ersten Mal daran, dass ein Wunder vielleicht eintreten könnte. Doch ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, denn das würde mein Herz, dass ohnehin ungesund schnell pochte, nicht überleben. Stattdessen blendete ich das Ergebnis aus und schaute mit großen Augen auf den unfassbaren Handball, den der THW Kiel um meinen Bruder mir bot.

Überwältigung. Das traf es wohl am besten, als ich wie erstarrt auf das Spielfeld schaute und meinen Bruder jubeln sah.

Jubeln = Sieg.

Das wollte mein Gehirn jedoch nicht so recht glauben.

,,Kneif mich!'', flüsterte ich, was Tommi erstaunlicherweise gehört hatte und in die Tat umsetzte.

,,Hey!'', rief ich lachend.

Niko war längst auf das Spielfeld gesprintet, sodass ich Platz hatte, um einen Schritt zurückzuweichen.

Tommi hatte wohl andere Pläne und zog mich an sich. Ich ließ es mit einem kribbeln im Bauch geschehen und schaute zurück auf das Feld. Ich konnte es einfach nicht glauben.

**cking Champions league Sieger! Sander!

Seit ich ihn kenne wollte er diese Trophäe gewinnen.

,,Sander winkt dir zu!'', rief Maxi. Sie hatte recht. Mit klopfendem Herzen und voll gepumpt mit Adrenalin, sah ich, wie Sander mich zu sich winkte.

Doch ich wollte nicht alleine gehen.

,,Kommt!'', ich nahm Tommis Hand und schaute Maxi auffordernd an, die ungläubig mit mir ging.

Es war unfabssar, als ich über die Werbebranche kletterte. Security wollte mich aufhalten, doch Sander kam zu mir gelaufen. Als er mich schreiend in den Arm nahm, war wohl klar, dass wir uns kannten und ich eine Berechtigung hatte, auf dem Feld zu stehen.

,,Ich kann es nicht glaube!'', schrie sander.

Ich auch nicht. Ich auch nicht.

Ich sah Tränen in seinen Augen schimmern, die auch mich kurz aus der Fassung brachten.

,,Jonnaaa!'', Ich wurde von Sander weggerissen und landete vor Rune, der mich ohne Zögern umarmte.

Es war eine ähnliche Situation wie am Samstag, aber kein Vergleich!

,,Ihr seid unfassbar! Du bist unfassbar mit deinem scheiss Knie!'', murmelte ich in die Umarmung hinein.

Rune lachte. Mehr gab es nicht zu sagen. Es brauchte keine Worte.

Wir wussten, was sie erreicht hatten.

,,Ich kann es nicht glauben! Bist du dir wirklich sicher, dass wir willkommen sind?''

Maxi schaute mich mit roten Wangen an. Die Augen ungläubig aufgerissen. Seit einer Stunde war dieser Gesichtsausdruck bei ihr festgeklebt.

Ich verstand, dass sie nicht glauben konnte, was wir vorhatten. Doch es gab keine Grund aufgeregt zu sein.

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