Chapter 18 | Wieso?

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[PoV Midoriya]

Ein intensiver Duft umhüllte mich. Ein Pheromon, welches förmlich nach einem Alpha schrie und instinktiv verfolgte ich diesen.

»Izuku!« hörte ich die Brünette nach mir rufen, doch reagierte ich nicht drauf und lief weiter.

Ohne zu wissen, wohin ich lief, rannte ich durch den Wald hindurch. Gerade setzte einfach mein Verstand aus und alles was mir klar war, war, dass ich Kacchan finden musste. Mit dem Geruch allerdings war es kein allzu großes Problem und es dauerte nicht lange, da fand ich ihn auch schon, wie er stark zitternd und total verschwitzt an einen Baum lehnte und sich klein machte.

Kaum bemerkte er mich, zuckte er panisch zusammen und versuchte sich weiter zurückzuziehen, sich gar zu verstecken. Jedoch kam er nicht weiter und hielt sich die Arme über den Kopf.

»V-VERSCH-SCHWINDE! F-FASS M-M-MICH NICHT AN!« schrie er mich direkt an und seine Stimme zitterte.
Meine Beine zitterten und ich hatte kaum die Kontrolle über meinen Körper.

Ohne es selbst zu merken, lief ich auf ihn zu und beugte mich zu ihm. Panisch versuchte er mich wegzudrücken und wimmerte.

Alles was ich wusste, war, dass ich ihm helfen musste. Wie? Keine Ahnung. Instinktiv wollte ich ihn beißen und hielt ihn an den Armen fest, damit er mich nicht weiter wegdrücken konnte.

»H-hör auf!« winselte er und Tränen liefen seine Wangen hinunter, als mir etwas in den Sinn kam und ich gegen dieses Verlangen seiner Pheromone ankämpfte.
Es war eine pure Anstrengung, sich dagegen zu wehren und ich biss mir die Zähne aufeinander, als ich in meine Tasche griff und nach den Tabletten suchte, die Mama mir mitgab - da wir ja der Meinung waren, dass ich ein Omega wäre...

Kacchan krallte sich mit seinen Fingern an meine Oberarme und weinte.
Es dauerte gefühlt eine halbe Ewigkeit, bis ich die Tabletten fand und stopfte es ihm gleich in den Mund, damit er sie schluckte. Ohne zu wissen, was ich ihm da gab, schluckte er diese runter, woraufhin wir jetzt nur noch warten mussten, bis die Wirkung einsetzte.

Es folgten weitere endlose Minuten, der Unerträglichkeit, wo ich mich zusammenreißen musste, ihn nicht zu überfallen. Kacchan fing langsam an weniger zu zittern und atmete mit der Zeit auch ruhiger. Ich sah zu ihm. Er sah zu Boden. Seine Finger krallte er sich in die Hose. Trotzdem liefen ihm weitere Tränen das Gesicht runter.

»S-sa-sag m-mir, Deku, w-wieso... wieso h-hasst mich das Leben s-so se-sehr?« seine Stimme zitterte vor Angst. Überfordert saß ich da und wusste nicht, was ich tun sollte. So kannte ich Kacchan auch gar nicht. Es war nicht der arrogante und egoistische Kacchan, den er sonst immer vorgespielt hat zu sein...
»I-ich- ich habe di-dir so-so viel Un-unrechtes ge-getan... a-aber wieso mu-musste mich, d-das Karma s-so hart zurückschl-schlagen?«

Mit seinen Fingern krallte er sich in seine Kopfhaut und schluchzte. Ich war mehr als nur überfordert. Was mache ich jetzt?
»Kacchan«, sagte ich leise und entfernte seine Hand aus seinen Haaren, da er schon versuchte, diese rauszureißen.
»Wir können uns nicht aussuchen, was das Schicksal für uns ausgesucht hat... Auch wenn das, was du mir damals getan hast, nicht korrekt war, so musst du jetzt wohl hinnehmen, was du bist, weil dies wirst du nicht ändern können. Genauso wenig wie ich.«

Nachdem ich dies sagte, hielt ich ihm die Tablettenschachtel hin, weil er sie dringender braucht als ich. Etwas verdutzt, sah Katsuki auf diese und dann zu mir, ehe er diese entgegennahm. Dann stand ich auf.
Erschrocken stellte ich fest, dass Uraraka mir gefolgt war – und womöglich sogar alles mitbekommen hatte.

Ich biss die Zähne aufeinander. Kacchan bemerkte sie noch nicht und versuchte aufzustehen. Wie gesagt: versuchte. Jedoch war er gerade viel zu schwach sich auf den Beinen zu halten, weshalb ich kurzer Hand beschloss, ihn zu tragen.

»De-deku...?«
Seine Stimme klang erschrocken, dennoch klammerte er sich direkt mit Armen und Beinen an mich. Gleichzeitig schnappte ich mir die Taschen.

Er wehrte sich halt auch gar nicht, dass ich ihn einfach trug. Dann ging ich langsam an Uraraka vorbei und knurrte nur leise »Du hast hier nichts mitbekommen«. Wenn ich etwas weiß, dann ist es, dass Kacchan es nicht mag als Schwächling bezeichnet zu werden und jetzt wo ich weiß, dass er ein Omega ist, kann man sich das am ehesten vorstellen – was aber nicht mal ansatzweise der Wirklichkeit entspricht.

Bakugou sah sie etwas überrascht an und wusste auch nicht, was er dazu sagen sollte. Er versteckte nur sein Gesicht in meiner Halsbeuge, während ich mit den Beiden weiterlief.

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Ich hasse den schulischen Stress :D

Verschollen | DekuBaku | OmegaverseWhere stories live. Discover now