Chapter 50 | Süß

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[PoV Midoriya]

Zitternd klammerte er sich an mich und weinte leise vor sich her.

»Schon gut...« sagte ich nach einiger Zeit leiser und strich ihm über den Rücken. Es überforderte mich, ihn so sensibel zu sehen, weil ich es von ihm gar nicht kannte.
»Kacchan...«
Er schien sich auch nicht von mir runter bewegen zu wollen, was ich auch gar nicht versuchte zu erreichen. Trotzdem musste ich mal aufstehen, um mich mal zu bewegen...

Katsuki klammerte sich förmlich an mich und vorsichtig versuchte ich mich aufzusetzen, wodurch er sich dann auf meinen Schoss befand. Ich legte ihm meine Arme um seine Hüfte und drückte ihn an mich. Hat er mich so vermisst?

Ja, okay. Ich kann es nicht verneinen, dass ich nicht an ihn gedacht habe, als ich draußen in der Eiseskälte fast erfroren wäre. Auch wenn die größte Priorität gewesen wäre, eine Wärmequelle oder auch Nahrung zu finden, konnte ich irgendwie nicht anders, als an ihn zu denken...
Es beruhigt irgendwie, dass ich ihn hier bei mir habe...

Ich drückte ihn an mich und ließ ihn sich an meiner Schulter ausweinen. Ich verstand das vollkommen und strich ihm dabei über den Rücken.

Mit der Zeit beruhigte er sich und langsam ließ ich meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Doch plötzlich, hob er ruckartig seinen Kopf an und erschrocken deswegen, sah ich ihn an, woraufhin er auf einmal anfing mein Gesicht mit Küssen zu übersehen. Überfordert fing ich an zu Lachen und wusste nicht, was das Ganze soll.

Als er dann aber merkte, was er da tat, drückte er sich schnell mit hochrotem Kopf von mir weg und stand auf.
»'Tschuldige...« murmelte er leise und hielt sich die Hände ins Gesicht.

Ich wollte ihn festhalten, da haute er schon in einen anderen Raum ab. Etwas perplex sah ich ihm nach. Der macht mich kirre, dachte ich mir und legte meine Hände in mein Gesicht – genau an die Stellen, die er geküsst hatte.

Nach einiger Zeit bewegte ich etwas meine Beine.
Erleichterung machte sich in mir breit, dass denen nichts passiert war geschweige, dass mir nichts passiert war nach der ganzen Kälte. Langsam stand ich auf und musste mich erstmal strecken.

Von draußen erklang ein lautes Hämmern, was so viel Klang, wie in den meisten Mittelalterfilmen, wenn der Schmied etwas mit heißem Feuer am Schmieden war.
Durch ein kleines Fenster, konnte ich hinaussehen und erkannte die weiße Landschaft wieder, in welche wir uns gerade befanden. Schneeflocken rieselten langsam vom Himmel hinab und bedeckten teils den Fenstersims draußen.

Etwas genauer schaute ich mich im Haus um und musste feststellen, wie groß es war.
»Wo sind wir hier eigentlich?« fragte ich leise, aber dennoch laut genug damit es Katsuki zumindest hören konnte.
Der Wohnzimmerbereich war recht groß und hatte einen angrenzenden Flurbereich – jedenfalls hingen paar Jacken, die dick gefüttert waren und paar Schuhe mit Fell.
Ich gelangte in einen anderen Raum, welches eine Küche war. Vorzufinden war ein Gasherd, was mich noch an die alten Zeiten erinnert hatte, wenn ich mal meine Großeltern besucht hatte. Ein Topf stand auf einen der Platten und eine bläuliche Flamme war darunter zu sehen. Leichter Dampf kam aus dem Deckel hervor und als ich diese anhob, kam mir ein leckerer Geruch entgegen. Wie auf Kommando knurrte mein Magen.

Ich schaute mich um, doch Katsuki war nicht hier. Leise seufzte ich und fand dann, als ich aus der Küche ging, eine Treppe nach oben. Diese ging ich langsam hinauf und fand daraufhin ein kleines Badezimmer – die Dusche und das Wasserhahn funktionieren, auch die Toilette, was ich erstaunlich fand. Gleichdarauf fand ich noch ein Zimmer mit einem großen Bett und ein Schrank.
Auf dem Bett konnte ich einen Haufen erkennen, welches sich unter der Decke versteckt hielt.

Schmunzelnd ging ich drauf zu und bemerkte, dass es zitterte.

»Kacchan?« fragte ich leise – keine Antwort.

»Was ist los?«

Vorsichtig griff ich nach der Decke und wollte sie etwas wegziehen, da tauchte eine Hand unter dieser hervor und zog sie zurück.

»Was hast du denn?« wollte ich wissen.
»Nichts«

Seufzend schaute ich mich um. Dann ging ich zum Fenster und schaute hinaus. Vorzufinden war ein kleines Dorf. Viele Häuser waren zu sehen. Menschen liefen durch den Schnee und auch Tiere – wie Schafe waren zu erkennen.

»Wo sind wir hier?« fragte ich nochmal leise und ein leises rascheln hinter mir ertönte.
»Weiß ich nicht, aber es ist kalt« meinte Katsuki und ich sah ihn an. Seine Wangen waren immer noch rot und ich fing an zu schmunzeln.

Dann kam mir die nächste Frage auf: »Wessen Haus ist das?«

Verschollen | DekuBaku | OmegaverseWhere stories live. Discover now