19 - Bekanntmachungen

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Am nächsten Morgen stand Florian wie üblich an der Schule und wartete auf Anna, als ihm Erik in die Arme lief.

„Hey, lauerst du unserem Wetteinsatz auf?", fragte sein Kumpel und er zuckte zusammen.

Da war noch was', dachte er und meinte: „Nein, ich warte auf Anna. Aber egal. Es ist gut, dass du die Sprache darauf bringst. Also, äh, ums kurz zu machen: Ich gebe die Wette als verloren an und bring dir morgen das Geld mit."

„Macht sie dich nicht an? Hey, kein Thema, das kann ich verstehen, Fetti ist einfach...", feixte Erik sofort und er unterbrach ihn augenrollend.

„Sie heißt Anna, nicht Fetti. Und der Grund ist nicht, weil sie mich nicht anzieht, ok? Ich ... ich hab mich in sie verliebt, das ist der Grund", erklärte er und sah, wie seinem Kumpel die Klappe herunterfiel.

„Du hast dich in Fe... äh, Anna verknallt? Unsere Anna? Die in unsere Klasse geht?", fragte Erik nochmal nach und er nickte, ehe sein Kumpel nachhakte: „Ist das dein Ernst?"

„Mein voller Ernst, Erik. Ich fand sie nie abstoßend, offenbar im Gegensatz zu euch. Na ja. Jedenfalls sind die Dinge so, wie sie sind. Und seit gestern sind wir zusammen, ok?", erzählte er und seinem Kumpel entglitten die Gesichtszüge noch mehr.

„Äh ok. Ich weiß gerade nicht, was ich dazu sagen soll... Vielleicht: Jedem Tierchen sein Pläsierchen? Ist ja deine Sache, was dich scharf macht, äh. Dann muss ich wohl gratulieren, oder? Lass das mit dem Geld. Ich hätte dann ja verloren, oder?", meinte Erik und ein Lächeln zupfte am Mund seines Kumpels.

„Wahrscheinlich. Aber das ist auch egal. Tatsache ist, dass diese Wette von vorneherein eine totale Schnapsidee war. Ich hätte sie nie eingehen dürfen. Aber das kann ich nicht mehr rückgängig machen, aber dich bitten, dass du die Schnauze hältst und keinem davon erzählst, das kann ich schon. Ich will nicht, dass Anna...", fing er an, doch dann bemerkte er den betretenen Blick seines Freundes und unterbrach sich.

Erik erwiderte auch sofort: „Hey, Alter, das tut mir leid, aber es gibt schon jemanden, dem ich davon erzählt habe. Da wusste ich ja nicht, dass das im Kino keine Masche war, ok? Saskia ist komplett ausgetickt, wegen dem, was du zu ihr gesagt hast, ok? Ich hab ihr das mit der Wette gesteckt, damit sie sich wieder beruhigt. Hat sie dann auch. Ich schwöre, ich verliere kein Wort darüber, ok? Aber, äh, scheiße, ich hab keine Ahnung, ob sie den Mund hält..."

Er schloss geschockt die Augen. Ausgerechnet Saskia wusste davon. Das war nicht gut. Gar nicht. Er musste das regeln. Nur wie? Seine Ex war mit Sicherheit nicht gut auf ihn zu sprechen.

„Meinst du, ich muss gleich auf Knien winseln, dass sie die Klappe hält, oder hab ich noch etwas Zeit, mir was einfallen zu lassen?", fragte er kleinlaut und Erik zuckte mit den Schultern.

„Ich glaube, sie hält noch etwas den Mund. Wenn wir sie glauben lassen, dass die Wette noch läuft, dann bestimmt. Sie war begeistert, Fe..., äh, Anna eins reinwürgen zu können, nachdem sie sich auch von ihr bloßgestellt fühlte...", sagte sein Kumpel und er schluckte.

Das war nicht das, was er wollte. Aber er musste sich in Ruhe etwas einfallen lassen, wie er das regeln konnte, sodass Anna nichts davon mitbekam. Denn dann würde er sie schneller verlieren, als ihm lieb war, so viel war klar. Vor allem, nachdem sie von ihrem Ex schon so mies behandelt worden war.

„Kannst du dafür sorgen, dass sie noch eine Weile schweigt? Ich ... scheiße. Anna darf es nicht erfahren, ok? Das wäre nicht gut. Bitte? Ihr habt doch was miteinander, du und Saskia, da kannst du sie sicher etwas beeinflussen, oder?", fragte er verzweifelt und fing den erstaunten Blick seines Kumpels auf.

„Woher weißt du das mit Saskia und mir? Das ist nichts Festes. Ich meine, äh, von meiner Seite her schon, aber äh, ich darf sie immer wieder trösten, wenn, äh ... Sie will nicht wirklich was von mir und das ist mir klar. Sie will dich. Weswegen ich die Wette vorgeschlagen hab, aus Eifersucht. Ich dachte, dann läuft zwischen ihr und dir bestimmt nichts, weil du anderweitig beschäftigt bist. Na ja, äh, tut mir leid...", gestand Erik und er winkte ab.

Mein Name ist dick und hässlichWhere stories live. Discover now