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MILO


"Du willst mit gehen?" hakte ich bei meinem Bruder nach, der mich förmlich überfallen hat, ehe ich dran dachte, dass die Hölle los sein würde zuhause, wenn er einfach fehlte. "Ja, ich war noch nie in der Hauptstadt." erklärte er mir und ließ mich nur leise auflachen, da ich ihn nie mitnahm, weil ich meinen Bruder kannte.

Ich wusste, er würde, nicht mehr nachhause wollen, da er nicht der Typ war, der so abgeschotten lebte. Ich verstand es auch bei meinen Eltern nicht wirklich, wieso sie da lebten und uns da aufgezogen hatten. Aber um dieses Geheimnis würde ich mich kümmern, wenn ich diese Frau endlich gefunden hatte.

Seine blauen Augen schweiften zu mir, während ich einmal nickte, da ich ihn verstand und ich selber langsam die Schnauze voll hatte, von der Gegend in der wir lebten.

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Meinen Blick ließ ich zu dem alten Schloss schweifen, das leer stand, so wie man mir gesagt hatte  und ich dann die Leichen ansah, die hangen an der Schlossmauer. "Die hängen seit Jahren dort." erklärte ich Ares, als er mich danach fragte, da sich seit meinem letzten Besuch hier nichts getan hat. "Ich hab keine Ahnung wer das sein soll." sprach ich weiter, da mich das auch nie wirklich interessiert hatte, da es mich erstens nichts anging und außerdem konnte ich an diesen Leichen sowieso nichts ändern.

"Wo genau ist sie hingelaufen?" wollte Ares wissen, als wir mitten in der Stadt standen und mein Traum hier begonnen hat. Zumindest habe ich ihre grünen Augen hier zuerst gesehen. "Da lang." sprach ich und zeigte in eine Richtung, während ich wusste, die Richtung in die wir gerade gingen, war eine Sackgasse. Ich weiß nicht wohin mich dieser Traum führen wollte, aber ich ging erstmal an den selben Ort an diese wunderschönen Augen verschwunden sind. "Bis hier her habe ich sie verfolgt." erklärte ich und sah mich dann um, da es ja sein könnte das die Kleine hier auf der Straße lebte, aber dem war leider nicht so.

Nirgendwo sah ich auch nur Hauch einer Spur von dieser Frau.

"Fällt dir was auf?" wollte Ares wissen, als er sich die Menschen die hier rumliefen genauer ansah und ich das selbe tat. Fragend blickte ich meinen jüngeren Bruder an, der sich eine der Frauen die ihn schüchtern anlächelten genauer ansah. "Mama kommt von hier." sprach er, bevor ich ihn ansah und mich fragte wie er drauf kam.

"Die Frauen hier tragen ähnliche Kleider wie sie und nicht wie die Frauen in den anderen Städten. Ich glaube sie war früher eine aus dem Adel." sprach er, bevor ich anfing zu lachen, da ich den Gedanken, dass mein Vater der durch und durch ein Werwolf und damit ein Wilder war, sich eine Adelige angelacht hat. "Lach nicht, ich mein das Ernst." sprach er weiter, bevor ich ihn kopfschüttelnd ansah. "Und weiter?" hakte ich nach, da er noch weiter zu überlegen schien.

"Die beiden erzählen uns nichts über ihr kennenlern, weil er sie vielleicht einfach entführt hat." sprach er und ließ mich jetzt wirklich glauben, dass er sie nicht mehr alle hatte. "Vielleicht schick ich dich doch lieber zurück nachhause. Hast du sie noch alle?" fragte ich ihn, da ich das nicht mal annähernd in Betracht gezogen hatte. "Vielleicht hat sie ihn einfach geliebt und ist dann mit ihrem Mann gegangen?" sprach ich an was ich dachte und hoffte es.

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"Ich hab keinen Bock mehr, ich glaub ich geh mit der kleinen da hinten mit." sprach mein Bruder, der genau so gut bei Frauen ankam, wie der Rest meiner Brüder und ich. Nur unser Vater, der kam sogar besser an als wir, obwohl er mittlerweile schon 50 war und es die Frauen nicht zu interessieren schien, dass er son alter Sack war. "Tu was du nicht lassen kannst." sprach ich und war froh, dass er erstmal verschwand, da ich die Kleine aus meinem Traum in ruhe suchen wollte.

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"Kann ich dir irgendwie helfen?" fragte mich eine wirklich sehr hübsche Frau, die mich anlächelte und sie das Gesicht eines kleinen Engel hatte. "Ich such nach jemandem." erklärte ich ihr und hätte sie für gewöhnlich ohne zu zögern mit in eines der freien Zimmer hier genommen, aber so sehr ich es auch gebrauchen könnte, wollte ich erstmal die Kleine finden. Oder wenigstens etwas in ihre Richtung herausfinden. "Nach wem denn? Vielleicht kann ich helfen." lächelte sie mich an, während sie mir näher kam und ihre Hand leicht meinen Schritt striff, bevor sie noch breiter lächelte. "Ich kenne ihren Namen nicht, aber sie hat ein Tuch auf dem Kopf, damit man ihre Haare nicht sieht und den Rest ihres Gesichts." erklärte ich ihr lächelnd und sah in ihr Gesicht, dass mir deutlich zeigte, dass sie so eine Person nicht kannte. "Aber vielleicht kann ich dich ja ablenken von der unbekannten." sprach sie lächelnd, bevor ich einmal nickte, da es schon ziemlich spät geworden war.

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"Die Frau." sprach mich die Kleine am nächsten Morgen an, als ich aufstand und mir gerade meine Shorts anziehen wollte. "Am anderen Ende der Stadt gibt es ein Freudenhaus, da laufen die Frauen so rum. Ich hoffe du findest die glückliche." sprach sie, bevor mein Herz anfing schneller zu schlagen, als sie das Wort Freudenhaus aussprach und ich für meine Seelenverwandte hoffte, ich würde sie nicht da drinnen finden. Dankend sah ich die Kleine an, bevor ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren.

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