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SIERRA



"Ich will aber nicht weg hier." sprach ich Milo an, als er mir nach zwei Wochen sagte, wir sollen zurück und auch wenn ich langsam anfing mich mit ihm zu verstehen, wollte ich nicht wieder da hin. Nicht wieder in dieses Haus, in dem so viele andere lebten und mich sofort die Panik überkam, wenn ich an die ganzen Gesichter dachte, die mich anstarrten.

"Wir bleiben nicht lange, nur eine Nacht." erklärte er mir, während er mich auffordernd ansah und ich sofort merkte, wie meine Atmung anfing sich zu beschleunigen. "Ich will dir das nur einmal zeigen, danach entscheidest du ob wir wieder hingehen oder nicht." bot er mir an und nahm meine Hand in seine, die er leicht strich und ich anfing ruhiger zu atmen. "Mir was zeigen?" wollte ich wissen und sah ihn neugierig an. "Eine kleine Überraschung." sprach er, bevor ich ihn misstrauisch ansah.

Leise fing er an zu lachen, als er meinen Blick sah und er mich näher an sich ranzog. "Meine Schwestern lieben es jedenfalls und ich hab es als Kind auch nicht schlecht gefunden." sprach er aus und ließ mich kurz über seine Worte nachdenken. "Ich bin aber kein Kind." sprach ich zickig aus, da er mich so behandelte und mich das tierisch aufregte um ehrlich zu sein. Auch wenn ich ihn irgendwo verstand, da ich wirklich wesentlich jünger war als er, hasste ich es so behandelt zu werden. "Doch bist du." lächelte er und ließ mich dann los, bevor er mir zu verstehen gab, dass ich losgehen sollte.

"Warum nimmst du das mit?" fragte er mich, als ich das Bild von seiner Mutter mitnahm, da ich mir vielleicht dachte, sie hätte es hier vergessen. Außerdem fragte ich mich ob dieser Enno das gemalt hatte, aber so wirkte er sicher nicht, als würde er den Pinsel schwingen können. Höchstens seinen Schwanz und bei der Menge an Kindern die die beiden hatten, tat er es aufjedenfall sehr oft. "Ich will nicht mit leeren Händen ankommen." sprach ich aus und sah ihn einmal leicht nicken, bevor er mich hinter sich herzog und er immer schneller wurde.

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"Da seid ihr ja." lächelte Davina uns an, als wir in dem Wald ankamen und ich sah wie sie erst Milo um den Hals fiel, bevor sie mich langsam und vorsichtig in den arm nahm und ich das Gefühl hatte, sie dachte ich wäre aus Glas.

"Wir haben noch nicht angefangen." sprach sie, ehe ich hochsah zu Milo, der mich leicht anlächelte und er dann meine Hand losließ. "Wolltest du ihr das nicht geben?" hakte er nach und sah dann auf meine Hand, in der das Bild noch lag. "Das habe ich gefunden in dem Strandhaus." sprach ich dann aus und drückte ihr das in ihre Hand, ehe sie draufsah und sie mich lachend anstrahlte. "Das ist lange her." lachte sie und lächelte mich dankend an. "Ich würds dir ja schenken aber du brauchst sicher kein Bild von mir." sprach sie, ehe ich in ihre blauen wunderschönen Augen sah und sie sich dann umdrehte und ich ihre langen Haare betrachtete.



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MILO



"Kommst du nicht mit?" hakte Sierra nach, als ich sie mit meiner Mutter und meinen anderen Geschwistern losschicken wollte, da ich in den letzten Wochen kaum richtig schlafen konnte wegen ihr. Erstens weil sie Nachts öfter mal weinte und ich das nicht ertrug und außerdem hatte ich noch immer Panik, dass sie mir abhauen würde und ich sie wieder suchen müsste. Nur das sie dieses Mal vielleicht nicht überleben würde, wo auch immer sie landen würde. "Willst du das denn?" hakte ich nach und sah sie leicht nicken, ehe ich ihre Hand dann in meine nahm und ich das schon seit ein paar Jahren nicht mehr mitgemacht hatte. Ich war zwar immer da, aber nie wirklich gedanklich da.

Ihre Augen fingen an fast zu leuchten, als sie sah wie unsere Mutter den Vollmond mit uns feierte und ich meine kleine Schwester ansah, die es liebte obwohl sie nicht mal wirklich einen Grund hatte ihn zu feiern. "Was ist das?" fragte sie mich und sah hoch zu mir, während ich mich setzte und sie wirklich klein war, denn sie war jetzt genau so groß wie ich und ich saß vor ihr. "Werwölfe beten den Mond an und das machen wir auch. Wir feiern ihn jeden Monat." erklärte ich ihr, ehe ich sah wie sie sich umdrehte. "Du kannst gerne mitgehen." sprach ich sie an, als sie meinen Schwestern hinterhersah und sie neugierig zu sein schien.

Langsam ging sie den beiden hinterher, während ich da sitzen blieb und sie sich nochmal kurz umdrehte, ehe sie dann ging und ich mit meinen Brüdern zurückblieb.

"Wie läufts?" wollte Neo wissen, der sich neben mich setzte und ich erstmal etwas trinken wollte. "Ich weiß nicht." gab ich ehrlich zu, da ich nicht wirklich wusste, was Sierra dachte oder wie sie sich fühlte. "Sie sitzt jeden Tag am Strand und sieht raus, als würde sie mich garnicht richtig wahrnehmen." erklärte ich ihm, bevor ich mir dan ein Glas runterzog und ich dann ihr Lachen hörte, auch aus der Ferne. Ihr unbeshreiblich schönes Lachen, das mein Herz schneller schlagen ließ. "Hast du es ihr gesagt?" hakte er nach, ehe ich zu ihm sah und ich lieber bei ihr weghörte, denn ich bekam das dringende Bedürfnis mir diese Frau ganz allein für mich zu haben. "Ja aber sie hat keine Reaktion darauf gezeigt." sprach ich, bevor ich dann doch aufstand und nach ihr sehen wollte.

Nicht das ich meinen Schwestern nicht vertraute, aber an Sierra musste man vorsichtiger rangehen. Ich selber ging extrem vorsichtig an sie ran auch wenn es mich meistens zeriss und sie selbst das meistens zu übergriffig fand.

MILOWhere stories live. Discover now