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SIERRA


"Ich bring sie hoch." sprach ich, denn auch wenn mich der Gedanke anwiderte, dass er mich anfasst, noch viel schlimmer fand ich den Gedanken, dass er Arabella anfasst und sie das nicht will. "Kluge Entscheidung." sprach er, als ich sie an die Hand nahm und mit ihr dann die Treppen hochging, bevor wir in das Zimmer gingen, in dem wir beiden schliefen.

Langsam legte ich mich zu ihr unter die Decke und wartete drauf bis die kleine Arabella schlief, während ich ihr perfekt markelloses Gesicht betrachtete. Ihre perfekte kleine Stupsnase und ihre vollen Lippen. Sogar ihre Augenbrauen passten perfekt zu ihrem Gesicht, bevor ich ihr einen leichten Kuss auf ihre Wange drükcte und dann aufstand, denn David hörte ich selbst von hier raus, dass er ungeduldig und genervt war.

"Es tut mir so leid für dich." sprach ich leise an der Türe, als ich mich nochmal zu diesem wunderschönen Mädchen umdrehte und sie ansah. "Sei nicht so dramatisch." hörte ich den Mistkerl hinter mir sprechen, ehe ich die Türe zu zog und mich zu ihm umdrehte. "Du hast keine Ahnung wie es sich anfühlt zu so etwas gezwungen zu werden." sprach ich angewidert, während ich an ihm vorbei ging und ich widerwillig in sein Zimmer ging, während ich ihn hinter mir hörte und ich spürte wie Tränen mir hochstiegen, die ich ihm nicht zeigen wollte.

Wortlos drehte ich mich zu ihm, als er die Türe hinter sich schloss und ich mit ihm alleine da stand. "Es ist nur sex du musst mich nicht gern haben." sprach er, bevor ich auflachte, denn ich wollte keins von beiden. "Bringen wir es einfach hinter uns." sprach ich den Mistkerl an und hoffte stark, dass er es im Bett nicht brachte, denn ich wollte nicht länger als nötig von ihm angefasst werden.

Mit jedem Schritt, den er gerade auf mich zukam, brach mein Herz ein kleines Stück, denn ich wusste genau Milo würde mir das nie verzeihen, aber ich würde mir nie verzeihen, wenn ich zulassen würde, das noch ein Mädchen das selbe durchmachen musste, wie ich. Bei mir war es ohnehin schon zu spät. Ich kannte das Gefühl genau und wusste, dass ich irgendwie damit klarkommen würde, aber Arabella war viel zu schwach und unschuldig, um damit klar zu kommen. Ich wollte sie vor diesem Schicksal bewahren, selbst wenn ich dafür herhalten musste. Das schuldete ich Milo und seiner Familie, für die letzten Monate, in denen sie immer für mich da waren und sie mir gezeigt habe, wie es sein kann nicht alleine zu sein.

Seine Lippen drückte er auf meine, als er vor mir stehen blieb und ich meinen Kopf dann lieber wegdrehte. "Das muss nicht sein oder?" fragte ich, da mir ein Kuss viel zu Intim war und ich dieses Gefühl auf meinen Lippen nicht ertrug, wenn es nicht seine Lippen waren. "Wenn du meinst." sprach er schlicht, bevor er mir die Klamotte vom Leib riss und ich jetzt nackt vor ihm stand. "Ich hätte mir eine Seelenverwandte wie dich gewünscht." sprach er, während er seine dreckigen Hände an meinen Körper legte und ich ihn nur anstarrte, da er keine Ahnung hatte was fü ein Glück er mit seiner hatte. 

Wortlos und Ohne etwas dagegen zu tun, stelle ich ihm meinen Körper zur Verfügung, während ich versuchte ihm meine Schwäche nicht zu zeigen und nicht los zu weinen, da ich ihm diese Genugtuung nicht geben wollte und sich dieser Geisteskranke vielleicht sogar dran aufgeilen würde.

___

Weinend lehnte ich mich an die Türe im Bad, als es endlich vorbei war und ich jede Sekunde gehasst habe. Nicht nur es und ihn, ich habe auch jede Sekunde mich gehasst.

Keine Sekunde kam ich heute Nacht zur Ruhe, während ich die ganze Zeit an Milo denken musste und an Davina, die sicher krank vor Sorge war um ihre kleine Tochter, die seelenruhig schlief. 

"Sierra." sprach mich Arabella am nächsten Morgen an, als sie wach wurde und ich sie die ganze Nacht beobachtet hatte, denn außer ihr hatte ich nichts woran ich mich festhalten konnte. "Du hast da einen blauen Fleck." fiel ihr auf, als sie mich genauer ansah und sie vermutlich meinen Hals meinte, in den er gestern Nacht gegriffen hatte und ich seine kalten Finger noch immer spürte. "Hab mich nur gestoßen." erkärte ich ihr, denn sie würde es nicht verstehen und außerdem wollte ich nicht, dass sie ihren Seelenverwandten mit den selben Augen ansah, wie ich es tat. 

Schwer schluckte ich, als wir runtergingen und sie ihm um den Hals fiel, während er mich anlächelte und ich mich dann an den Tisch setzte. "David." sprach sie ihn an, ehe er sie losließ und er sie fragend ansah. "Können wir meine Eltern besuchen?" wollte sie wissen, ehe ich hörte wie er auflachte und ich kaum merklich den Kopf schüttelte, denn sie war so unglaublich naiv. Klar sie war jung, aber denoch hätte Enno ihr beibringen sollen, dass es nicht nur gute Menschen gab. "Arabella, du wirst deine Eltern nie wieder sehen." sprach er, bevor sie ihn entsetzte ansah und sie dann leise anfing zu weinen, bevor sie hochlief.

"Du willst ihr sogar das verbieten?" fragte ich ihn und sah seinen Mundwinkel zucken. "Sie gehört mir. Ich mach was ich will mit ihr. Geh sie trösten und nerv mich lieber nicht." sprach er, bevor ich aufstand und selber hochlief um sie in den Arm zu nehmen.

"Ich vermisse meine Eltern." erklärte sie mir leise weinend, bevor ich ihr über ihre weichen Haare streichelte. "Ich vermisse deine Eltern auch." gab ich ehrlich zu, denn die beiden konnte man nur vermissen, wenn man erstmal sowas krankes gesehen hatte wie David.

MILOWhere stories live. Discover now