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POV MIN-HEE

,,Wohin gehen wir?",fragte ich, während mein Blick auf Silas gerichtet war. Er zog mich seit einer kleinen Weile bereits am Handgelenk hinter sich her.

Mein Handgelenk war bereits leicht rot angelaufen und schmerzte bei seinem Griff und den den Zug den er darauf ausübte.

Erwartungsvoll ansehend wartete ich auf eine Antwort, jedoch starrte er nur konzentriert auf den Weg vor uns und lief in vollster Stille weiter.

Ich atmete kurz durch, vielleicht hätte ich mir einiges an Ärger erspart wenn ich an jenem Tag die Bibliothek vermieden hätte, ich könnte noch Zuhause sein, bei meiner Familie und meinen Freunden. Ach, wie sehr ich sie doch vermisste.

Ein schreckliches Gefühl.

Irgendwann blieben wir dann stehen, weit weg von seinem Zuhause. Hier war es ruhig und still. Nicht mal wirklich viele Tiere verliefen sich hier her,zumindest sah ich seit gut 20 Minuten keine mehr.

Ich konnte mein Handgelenk aus Silas' griff befreien, kurz rieb ich mir die rote Stelle und sah ihn dennoch kurz giftig an.

,,Dir ist bewusst, dass ein schlichtes „Komm mit„ vollkommen gereicht hätte?!", keifte ich ihn leicht schnippisch an.

,,Oh Entschuldige, ich hatte eigentlich gar nicht so doll zu gedrückt. Ich war wohl zu tief in meinen Gedanken um es mitzubekommen, ehrlich. Es tut mir leid dir weh getan zu haben.", entschuldigte er sich aufrichtig, während er sich verbeugte.

Ich sah zu Silas runter, kurz verzogen meine Lippen zu einem sanften Lächeln.

Ich atmete durch und setzte meine verärgerte Miene wieder auf und verschränkte meine Arme.

,, Da musst du dir schon etwas besseres einfallen lassen, als eine schlichte Entschuldigung.", protestierte ich, drehte mich dabei von ihm weg und sah stur gerade aus.

Ich zog scharf die Luft ein, all meine Muskeln spannten sich für den Bruchteil einer Sekunde an, nur um sich danach wieder zu entspannen als zwei starke arme sich sanft um meine Taille Schlangen und ein Kinn sich auf meiner Schulter zur Ruhe legte.

,,...Silas?", fragte ich leise.

,,Hmm?", hörte ich leise neben meinem rechten Ohr was mir eine wohltuende Wärme verpasste.

Ich schluckte kurz den Kloß in meinem Hals runter, so gut es ging und versuchte nicht mehr ganz so versteift in seinen Armen zu verweilen.

Ich weiß nicht, was die Stimmung so anders machte als sonst, doch da war etwas. Still Verweilen wir so dastehend, in voller Stille.

,,...Danke", unterbrach ich die Stille zwischen uns.

,,Wofür Prinzessin?", erwiderte er, fast schon flüsternd.

,,Tu nicht so..du weist wofür.", antwortete ich knapp.

Ehe ich mich versehen konnte, sah ich plötzlich in Silas' Augen, sie waren so wunderschön.

Sie schienen Blau, wenn ich mich nicht irre Kobaltblau, sie passten hervorragend zu seiner engelhaften Art.

Wir waren uns so nah das ich sein Atem gegen meine Lippen spüren konnte, die Stimmung die zwischen uns in der Luft lag spannte sich etwas an, ich wusste nicht was ich tun soll, wie ich reagieren soll..oder..was er als Nächstes tun würde.

Ich verlor mich jede Sekunde die voranschritt mehr in seinen Augen, sie funkelten so besonders, voller Magie und Reinheit.

Ich legte meine Hände zögernd an seine Brust, sein Herz schlug beruhigend langsam, im Gegensatz zu meinem. Ich könnte Gefahr laufen es wird mir in den nächsten Augenblicken aus der Brust springen.

Seine Hände waren noch immer auf meiner Taille, hielten mich daran sanft In seinen Armen. In mir kam die Hoffnung auf, dass dieser schöne Augenblick niemals enden würde.

,,Min-hee", hauchte er gegen meine Lippen, mein Herz sprang voller Freude gegen meine Brust.

Mein Atem stockte etwas, mir schnürte es die Kehle voller Aufregung zu, was wohl als Nächstes passieren würde.

Mit jedem vergehenden Moment in dieser Position mit dieser angenehm stille, dieser Spannung zwischen uns pochte mein Herz schneller, meine Wangen heißer und..mein Verlangen seine Lippen auf meinen zu spüren größer.

Ich schloss meine Augen, erwartungsvoll, dass er mich von diesem Wachsenden verlangen befreien würde.

,,Ah! Da seid ihr ja!", rief eine vertraute Stimme und plötzlich war alles weg, die Anspannung, die Stimmung alles. Silas hatte mich schnell los gelassen und aufrecht hingestellt.

Meine Wangen kühlten sich ab, mein Herz schlug wieder langsamer.

Ich sah zur Person, alles was ich gerade fühlte war Hass und pure Enttäuschung der Person gegenüber, warum ausgerechnet jetzt?!

,,Ah Seraphina! Wir kommen schon, wir waren nur spazieren!", rief Silas ihr entgegen.

Er lief auf sie zu und lies mich einfach da stehen.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten. In mir wuchs die Wut immer mehr. Ich schluckte sie einfach runter und ging zu ihnen.

The magic of an unknown worldWhere stories live. Discover now