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POV MIN-HEE

Ich las mittlerweile in meinem Gemach ein Buch auf meinem Bett sitzend, es war bereits ziemlich spät und schlafen konnte ich nicht. Ich griff beim lesen an meine Kette, wenn ich sie trug schien ich meine Gedanken besser unter Kontrolle zu haben.

Ich war nun schon einige Tage hier, von Thalion war noch keine Spur zu sehen, vielleicht war ich ihm so egal geworden, dass ihm eine Suche nach mir zu anstrengend wäre. Ich seufzte bei dem Gedanken in Trauer, wie konnte es nur soweit kommen?

Ich schien weniger zu lesen, als wahllos im Buch rumzublättern. Meine Gedanken schwankten, ich fragte mich was mit mir los war, wenn ich in Lysanders Nähe war oder in Lucian's, Ich kam mir nicht vor als wäre ich ich selbst.

Ich schien in dieser Stille langsam zu versinken, bis plötzlich fürchterliche Schreie den Palast erhellten, war das Lucian gewesen?

Kurz war ich vor Schreck zusammen gezuckt, bevor ich eilig aufstand, ich legte das Buch beiseite und zündete eine Kerze an. Ich nahm die Kerzenhalterung vorsichtig in die Hand und verließ damit leise das Gemach, nur in meinem Nachthemd bekleidet.

Ich folgte den schreien, es klang eindeutig nach Lucian! Sie klangen so fürchterlich, was musste er nur für schmerzen durch machen?

Doch was schrie er da? War..war das Infernalisch? Ich kenne sie nicht wirklich. Ich hatte darüber damals zuhause mal gelesen, wohl eine sehr alte Sprache.

,,Mylady? Was suchen sie hier?", war es Evangeline's Stimme die leise zu mir sprach.

Ich hatte Evangeline wirklich lieb gewonnen, sie erinnerte mich Leicht an Luna, sie war genauso zurückhaltend doch wenn wir allein waren wirkte sie wirklich fröhlich.

,,Ich hörte schreie, ich muss nachsehen was los ist.", sprach ich besorgt und wollte weiter, doch hielt Evangeline mich am Arm fest.

,,Nein Mylady, sie müssen gehen. Solange sie noch können, gehen sie.", sprach sie voller Furcht.

,,Gehen? Evangeline was meinst du? Was ist hier los?", fragte ich verwirrt, doch zuckte ich zusammen als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte, dazu noch die in Furcht getrunkenen Augen von Evangeline bereiteten mir höllische Angst wer hinter mir war.

,,Warum seid ihr nicht in eurem Gemach, majesty?", fragte Lysander.

Ich atmete erleichtert auf, als ich merkte dass es nur er war. Ich dachte schon jemand Böses würde hinter mir stehen.

Ich drehte mich zu ihm und sah ihn an.

,, Ich hab Lucian Schreien hören, Ich befürchte ihm ist etwas schlimmes zugestoßen.", antwortete ich besorgt.

Durch die brennende Kerze, die die Flure nur flackernd erhellte, konnte ich das schmunzeln auf Lysander's Lippen sehen.

,,Oh, Majesty. Keine Sorge, Lucian ist wohlauf, dass kann ich euch versichern.", antwortete er.

Ich sah kurz zurück in die Richtung, von wo vor kurzen noch solche schreie kamen, doch nun nur noch stille herrschte. Ich blickte wieder zu Lysander.

,,Aber, es klang als hätte er Höllische Schmerzen.", antwortete ich noch immer besorgt.

,,Majesty, ich war die ganze Zeit bei Lucian, vertraut auf mein Wort, ihm geht es mehr als gut.", schmunzelte er.

Meine Augen weiteten sich, während der Realisation. Nun verstand ich was er meinte und sah kurz verlegen beiseite.

,,Nun.. ich wollte nicht stören entschuldigt bitte.", meinte ich schnell.

,,Ich werde Mylady zurück auf ihr Gemach führen.", antwortete Evangeline zögerlich, ihre Nägel noch leicht in meinem Arm versunken.

,,Nein, danke Evangeline. Ab hier übernehme ich, wenn ich Majesty zurück auf ihr Gemach gebracht habe, werden wir ein Gespräch führen, haben wir uns verstanden?", fragte er wieder in diesem machtvollen Ton.

Evangeline ließ mich los und blickte zu Boden während sie nickte.

,,Ja, mein Herr, ich werde hier auf sie warten.", antwortete sie leise.

Lysander schlug kurz zwei mal mit dem Gehstock auf den Boden auf, bevor vorweg lief. Ich sah kurz zurück wo man Lucian hörte.

Ich schluckte im Unbehagen, bevor ich Lysander folgte.

,,Nathaniel? Was hast du mit dem Gehstock gemacht? Lucian hat wieder geschrien und was hast du mit Evangeline zu besprechen?", fragte ich.

,,Zu viele Fragen My Majesty.", antwortete er und öffnete mir die Tür zu meinem Gemach.

,,Wir werden uns morgen sprechen, nun erwarte ich von euch, dass ihr euch schlafen legen werdet. Und ihr werdet euer Gemach nicht vor dem Aufgang der Sonne verlassen.", sprach er.

Ich ging wortlos rein und nickte dabei.

,,Eine erholsame Nacht, Majesty, wir sehen uns nach Anbruch der Morgenstunde."

,,Gute Nacht, Nathaniel.", mit diesen Worten, fiel die Tür zurück ins Schloss,ohne dass sie sich heute noch einmal öffnen würde.

The magic of an unknown worldDove le storie prendono vita. Scoprilo ora