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POV MIN-HEE

Seit jenem Abend vor einigen Tagen, hatte ich Evangeline nicht mehr gesehen, Lysander sagte mir auch nicht, was er mit ihr besprochen hatte. Lucian hatte mir nur gesagt, dass ich mir die Schreie eingebildet hatte.

Hatte ich das wirklich? ich schlief nicht gut. Vielleicht hatte mir mein Schlafmangel einen Streich gespielt, doch warum war Evangeline so ängstlich, ich hatte gedacht jemand wäre eingebrochen und hatte Lucian etwas angetan.

Lösegeld für einen Prinzen musste wohl sehr hoch sein, dass war wohl das erste was mir durch den Kopf ging, doch wirkte auch Lysander angespannter, wenn ich die beiden nicht bei der Sache gestört hatte, zumindest wirkten beide voneinander angeekelt wenn man sie darauf ansprach, was war dann gewesen?

Diese ganzen Fragen sammelten sich in meinem Kopf an, doch wird es so schnell keine Antwort darauf mehr geben, so fürchtete ich zumindest.

Ich saß also wieder in meinem Gemach, auf dem Bett, nicht schlafen könnend, mich bedrückte viel zu viel, um es einfach so weg zu schlafen und ich vermisste ihn, meinen Mann. Oh Gott vermisste ich Thalion, seine Nähe, seine Wärme, all das.

Ich wünschte, ich könnte ihn einfach aus meinen Gedanken schubsen, ich dachte nicht, dass es für uns Nochmal eine Chance geben würde, auch wenn Lucian sagte dass es immer noch diesen Funken zwischen uns gab. Ich glaubte nicht mehr daran.

Ich seufzte kurz auf und verließ mein Bett, ich lief einfach nur runden durch das Zimmer, doch nichts beruhigte meine Gedanken, oder machten mich müder. Es war nerven aufreibend. Sehr.

Lysander war nicht groß der Fan davon, wenn ich mich nachts auf den Fluren des Palastes allein herum trieb. Dennoch griff ich zur Kerzenhalterung und zündete die Kerze darauf an.

Diesmal würde mich keiner erwischen, da war ich mir sicher.

Ich öffnete langsam die Tür und schlich mich leise hinaus, nachts wenn nur der Mondschein den Palast leicht erhellte, wirkte der Palast zunehmend beängstigend.

Komische Geräusche und eine merkwürdig dunkle Aura, alles in meinem Körper schrie danach, wieder in mein Gemach zu verschwinden. Schleunigst wenn ich ehrlich war, doch kämpfte ich gegen mein Verlangen an, diesmal gab ich nicht nach.

Ich lief weiter, so leise wie ich konnte, das flackernde Licht der Kerzen erhellte zunehmend die Flure, jedoch brannte es leicht in den Augen. Ich erwartete, dass Lysander wohl jeden Moment hinter mir stehen könnte und mich zurück auf mein Gemach bringen würde, allerdings wirkte es wohl nicht so?

Ich blieb stehen, als ich Schritte hörte, es machte mir irgendwie Angst, ich konnte nicht erkennen von wo die Schritte kamen, nur dass sie immer näher kamen, mein Körper fing aus Angst an zu zittern, nur in einem Nachthemd würde man niemanden bösen über den Weg laufen wollen.

Ich sah mich weiter um, ich konnte mich nicht recht erinnern, in welcher Richtung mein Gemach lag, alles was ich vrspürte war pure Angst. Jetzt wäre nicht der schlechteste Moment für Lysander aufzutauchen und mir vielleicht mein Leben zu retten.

,,Oh shit, was mache ich jetzt nur?", murmelte ich mir leise zu und hielt die Kerze in die Richtung aus denen nun die Schritte kamen, ich erkannte aber nichts.

Dann plötzlich, sah ich in diese Lilianen Augen, in die ich mich so stark verliebte.

Thalion stand da, genau vor mir, unsere Blicke trafen einander und ich fühlte mich sofort wieder so wohl.

,,Sternenlicht!", rief er mir entgegen und rannte zu mir, die Kerze ließ ich aus Schock fallen, die ausging, als sie auf den Boden landete, ich war wie eingefroren, wusste nicht wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte.

Doch dann schlingen sich diese starken Arme um mich, die eine so wohltuende Wärme ausstrahlte, ich fühlte mich so geborgen und geliebt, es war unglaublich wie sehr ich es wirklich vermisst hatte.

,,Sternenlicht, es tut mir so unglaublich leid, ich wollte dich niemals anschreien bitte verzeih mir.", flüsterte er mir zu.

Ich legte vorsichtig meine Arme um ihn, meine Sicht verschwomm langsam, Tränen sammelten sich immer mehr an. Ich drückte mich ihm entgegen, ich war so unglaublich froh ihn wieder zu haben, er war mein ein und alles.

,,Mach das nie wieder! Ich dachte, wir haben nie wieder eine Chance.", flüsterte ich leise.

,,Oh nein, so eine Schönheit wie dich würde ich niemals gehen lassen, Sternenlicht, ich liebe dich so sehr."

Ich blickte ihn kurz stumm an, jedes Gefühl der unwohl und alles war erloschen, mein Thalion war wieder da. Das war das einzige was zählte.

Ich legte meine Hände auf seine Wangen und stellte mich auf Zehenspitzen, nur um meine Lippen gegen seine zu pressen.

Diesen Kuss erwiderte er sofort, wir waren endlich wieder vereint. Niemals würde uns noch jemand trennen.

The magic of an unknown worldWhere stories live. Discover now