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POV MIN-HEE

Ich wachte schweißgebadet auf, so wie auch schon die letzten Nächte immer wieder. Ich wurde von Alpträumen geplagt, doch so wie ich aufwachte, konnte ich mich kaum noch an diese oder an die Personen darin erinnern.

Ich sah mich schnell um und setzte mich auf, dabei versuchte ich meine aufgeregte Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ich schloss kurz die Augen und öffnete sie wieder.

Frische Luft, dass werde ich jetzt brauchen.

Ich stand vorsichtig auf und streckte mich kurz, tatsächlich hatte ich nicht so stark geschwitzt, wie es mir vorgekommen war, deshalb entschloss ich mich dazu das Shirt meines Bruders anzulassen.

Ich zog allerdings ein Bh unter das Shirt an und zog mir eine kurze Hose an, dann Socken und meine Schuhe. Meine Haare machte ich kurz frisch, die etwas frizzy waren durch das drehen im Schlaf.

Ich nahm mein Handy und meine Schlüssel, bevor ich aus dem Zimmer schlich. Ich ging leise am Büro meiner Eomma vorbei und sah dabei kurz unbemerkt hinein. Sie war noch immer am arbeiten, so schnell würde sie sich nicht schlafen legen.

Ich ging dann leise weiter und verließ unten angekommen das Haus. Ich atmete die frische Luft ein, tatsächlich fühlte ich mich nun etwas besser.

Ich ging eine Weile die Straße entlang, bevor ich mich dazu entschied, in den Wald zu gehen, den ich nach einer Weile erreichte. Es sollte nicht meine beste Entscheidung an diesem Abend gewesen sein.

Ich blieb kurz vor dem Wald stehen, irgendetwas sagte mir, ich solle lieber um eine andere Uhrzeit wieder kommen, wenn es heller wäre, doch schob ich dieses Unwohlsein nur beiseite und lief in Wald.

Ich war schon öfter hier gewesen, nie war etwas passiert, doch war ich auch stets in Bekleidung und nie wirklich ganz allein, wieder kam dieses Unwohlsein hoch, noch könnte ich umdrehen und wieder nachhause gehen, doch Kämpfte ich weiter gegen dieses Gefühl an.

Ich erschrak mich kurz, als ich auf einen Ast trat, der laut knackte. Allerdings, wurde nicht nur ich hellhörig dadurch. Ich ging langsam Schritte zurück als ich einen Wolf im Dunklen erkennen konnte. Ich hatte ihn beim fressen gestört.

Egal, welcher Plan mir in den Kopf Schoß, ich hatte keine einzige Möglichkeit hier lebendig wieder raus zu kommen, er war viel schneller als ich gewesen.

,,E-es tut mir leid..ich lasse dich allein essen!", sprach ich mit zittriger stimme, doch bekam ich nur bedrohliches Knurren vom Wolf zu hören der auf mich zu lief.

Meine Knie wurden schwach, durch die Situation und ich fühlte mich als würde ich jeden Moment ohnmächtig werden, vielleicht wäre das nicht das schlimmste, so würde ich nichts mitbekommen, von dem was er mir antun würde. In seinen Augen war ich doch nichts mehr als lecker riechendes essen.

Ich wollte schreien, doch war meine Kehle wie zu geschnürt und ich blieb wie angewurzelt stehen, als der Wolf auf mich zu gerannt kam.

Er sprang wortwörtlich auf mich und riss mich so zu Boden, ich konnte nicht viel machen außer schmerzhaft auf Zischen und den knurrenden Wolf ängstlich ansehen, dabei sah ich mein Leben schon an mir vorbei ziehen.

Sein Blick veränderte sich irgendwie, er wurde weicher bevor er anfing mit dem Schwanz zu wackeln und mein Gesicht ab zu lecken.

,,Hey! Nein.. aus! Pfui!!", meckerte ich schnell und hob meine Arme schützend vor mein Gesicht, ich verstand es nicht, ich dachte er würde mich fressen wollen.

Der Wolf machte sich stattdessen breit auf mir, was mir bei dessen Gewicht wirklich die Atmung raubte. Ich wischte mir die Spucke aus dem Gesicht und sah zu ihm runter.

,,Du..du erdrückst mich!", atmete ich schwer, wodurch der Wolf wieder zu mir rauf sah, nach wie vor wackelte er mit dem Schwanz.

Ich schob ihn so gut es ging von mir runter und atmete kurz durch. Ich setzte mich wieder auf und sah ihn an, er ging ohne ein weiteres Geräusch zu machen und kam dann wieder, ließ dabei einem Knochen von seiner Beute vor mich fallen. Es war ein armes Reh gewesen.

,,Was soll ich damit?", fragte ich und sah den Knochen angeekelt an, da hing noch Muskel und Blut dran, nichts was ich unbedingt anfassen wollen würde.

Der Wolf stupste mich mit seiner Schnauze an und schob den Knochen näher zu mir, dabei blickte er mich erwartungsvoll an.

,,Du willst das ich mit dir Stöckchen holen spiele?", fragte ich verwirrt und atmete kurz durch, es war wohl die bessere Alternative als von einem wütenden Wolf zerfleischt zu werden.

Ich starrte den Knochen an, bevor ich mich überwindet hatte ihn in die Hand zu nehmen und auf zu stehen. Ich sah den Wolf an und wackelte mit dem Knochen vor seinem Gesicht rum, dieser hatte den Knochen mit den Augen fokussiert.

Ich warf den Knochen so weit wie möglich und wischte mir schnell die Hand an dem Shirt ab, Es ekelte mich zutiefst an. Ich setzte mich dann wieder und sah dem Wolf zu wie er los rannte, dabei war mir bewusst, dass ich nicht weg rennen brauchte. Er könnte meine Fährte mit Leichtigkeit aufnehmen und hätte mich in kürze wieder ein bekommen.

Ich sitze hier fest, bis er zuerst gehen würde.

The magic of an unknown worldWhere stories live. Discover now