44. Happy Birthday

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„Happy Birthday, Baby." Wisperte eine raue Stimme an mein Ohr und kurz darauf spürte ich warme Lippen auf meinen.
Ich musste unwillkürlich lächeln und schlang meine Arme um seinen Hals, um ihn mit unter meine Decke zu ziehen und mein Kopf in die Beuge zwischen Hals und Schlüsselknochen zu legen. Dort, wo er perfekt hineinpasste.
Seine Finger strichen gedankenverloren meine Wirbelsäule rauf und runter, während ich nicht genug von seinem Duft, seiner Wärme und seinem Körper bekam.
„Ich will nicht aufstehen." Flüsterte ich leise und spürte, wie er schmunzelte.
„Ich hab aber Frühstück gemacht." Seine Lippen kitzelten in meinen Haaren und ich seufzte.
„Aber es ist gerade so gemütlich."
„Wir kuscheln uns noch zu Tode." Als ich ein Auge aufmachte, war sein Gesicht direkt vor meinem und seine braunen Augen glänzten unter dem schwachen Licht der Decke, die noch über uns gezogen war.
„Dann sterbe ich gerne." Ich gab ihm einen Kuss und spürte dann, wie er sich löste und mir die Decke wegzog.
„Carlo..." moserte ich und blinzelte gegen die Sonnenstrahlen an.
„Aufstehen, sonst ist der Kaffee gleich kalt." Grinsend verschwand er aus dem Schlafzimmer und ich stöhnte. Wieso war Aufstehen das schwerste der Welt?

Carlo hatte sich wirklich Mühe gegeben, was das Frühstück betraf. Er hatte frische Croissants gekauft, Früchte, Kaffee und Nutella. Nutella war mein Katerfrühstück, nachdem ich feiern war und da Carlo und ich gestern Abend noch in der Schräglage waren, passte es perfekt.
„Das sieht toll aus." Schwärmte ich und setzte mich ihm gegenüber.
Andere würden am Geburtstag einen Strauß von Rosen, ein Vier-Gänge Frühstück und tausend Geschenke erwarten, aber bei uns war das anders. Wir waren kein klischeehaftes Paar, das sich kitschige Kosenamen wie „Häschen" oder „Pupsi" gab. Wir waren einfach Carlo und Hanna. Und so ein Frühstück bedeutete mir so viel, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit Carlo eigentlich hat.
„Wir schauen gleich kurz im Büro vorbei und dann machen wir uns einen schönen Tag, okay?" nuschelte er mit vollem Munde und ich nickte. „Okay."

Jedoch herrschte im Büro keine gute Laune Stimmung. Als Carlo ankam, wurde er bereits mir geschockten Blicken bedacht und die Mitarbeiter verzogen sich augenblicklich in ihre Büros.
„Das darf nicht wahr sein!" brüllte Kody und ich zuckte automatisch zusammen. Carlo sah mich perplex an, erst, als wir sein Büro erreichten, kehrte kurz Stille ein.
Und vor uns stand ein ganz und gar nicht glücklicher Kody.

ZEIGT UNS RAPPER CRO HIER SEINE PANDABÄRIN?" die Schlagzeile des Magazins war eindeutig.
Und die Bilder erst Recht.
Carlo und ich wurden gestern in der Stadt abgelichtet und fotografiert. Wie wir zusammen, Arm in Arm vor einer Boutique standen, wie wir lachend weiterliefen und wie ich ihn von der Seite aus ansah.
„Ich hab Telefonate gemacht, die Bilder werden im Internet gesperrt." Basti hatte eine Schweißfäde auf der Stirn stehen und Kody tigerte wild durch das Büro.
„Wie konnte das passieren? Das können nur die Reporter von gestern gewesen sein!" rief er und fuhr sich durch die nicht vorhandenen Haare.
„Aber schau doch mal, mein Gesicht ist kaum zu erkennen." Carlo zeigte verzweifelt auf die Bilder. Er trug eine Cap und der Hauptteil war einigermaßen geschützt, ich dagegen war komplett zu sehen.
„Es ist okay. Wir geben kein Statement ab, die Geschichte ist morgen bereits wieder Schnee von gestern." Beruhigte Basti uns, aber Kody war viel zu aufgewühlt.
„Ganz sicher nicht, Sebastian. Die Presse wird sich darauf stürzen, die werden Carlo und Hanna in der Luft auseinander nehmen." Nervös biss ich mir auf die Unterlippe. Mir war bewusst, dass ich früher oder später fotografiert werde und ins Internet gelange, aber wie ich mit der Situation umgehen soll weiß ich bis jetzt nicht. Ich werde es wohl einfach über mich ergehen lassen müssen.
„Wir warten ab. Wenn die Situation eskaliert halten wir Johannes hin. Das hat schon mal geklappt." Kody nickte bloß.
„Ich kümmre mich drum, dass keine weitere Zeitung verkauft wird." Und damit rauschte er davon.
„Das wird. Uns war doch allen klar, dass solche Fotos auftauchen werden. Aber wir werden jetzt Fakefotos verstreuen, dann sind alle wieder verwirrt und die Geschichte wird neu gestreut." Carlo nahm meine Hand und wir nickten. Basti und Kody würden das in den Griff kirgen.
„Und jetzt haut ab, ihr solltet Hannas Geburtstag nicht mit solchen Schlagzeilen verbringen." Er zwang sich ein herzliches Lächeln auf die Lippen.

„Und wieso fahren wir zu deinen Eltern?" ich sah der vorbeiziehenden Landschaft zu.
„Einfach so. Mama freut sich sowieso immer, wenn wir kommen und außerdem wollen die dir auch gratulieren." Ich gab mich mit der Antwort zufrieden und fragte auch nicht weiter.
Ehrlich gesagt freute ich mich auch immer, bei Carlos Eltern zu sein. Anja ist eine der herzlichsten Frauen, die ich kenne und seine Familie hat etwas so Tolles an sich.
Der Benz fuhr die Einfahrt rauf und grinsend schob er mich zur Tür.
„Hanna!" Anja schloss mich sofort in ihre Arme und auch Phillip beglückwünschte mich herzlich.
„Bevor wir aber reingehen..." unterbrach Carlo und sah erwartungsvoll in die Runde.
„Du hast doch wohl nicht gedacht, dass du kein Geschenk von mir bekommst?" er lächelte und führte mich runter in die Einfahrt.
„Warten, genau hier." Ich lachte leise und befolgte seine Anweisung.
Im nächsten Moment traute ich meinen Augen kaum.
Carlo fuhr seinen alten Mercedes neben seinen Benz und grinste stolz.
„Happy Birthday." Sprachlos sah ich ihn an.
„Carlo, ich-'' langsam lief ich auf das Auto zu.
„Mein alter Mercedes passt einfach perfekt zu dir und dein VW läuft nicht mehr richtig. Jetzt ist er deiner. Wo ich doch den Benz habe..." freudenstrahlend fiel ich ihm um den Hals.
„Oh mein Gott, Carlo! Danke! Das kann ich unmöglich annehmen!" er grinste.
„Musst du aber, sonst bringt Mama den weg, angeblich nimmt er zu viel Platz in der Garage." Ich gab ihm einen langen Kuss und sah ihn danach an. „Ich liebe dich." Flüsterte ich und seine Augen lächelten. „Ich liebe dich auch, Baby."
„Und jetzt kommt rein, der Kuchen wartet!" rief Anja lachend und gemeinsam liefen wir wieder hoch zum Haus.

Jule meldete sich per WhatsApp, sie war zurzeit wiederin London und konnte deswegen nicht kommen, aber sie wünschte mir einen tollenTag und viel Spaß mit dem Mercedes.
„Und ihr geht wieder auf Festivaljagd?" Anja goss Kaffee nach und Carlo schobsich konzentriert ein weiteres Stück Donauwelle auf den Teller, ohne einenKrümel daneben fallen zu lassen.
„Ja, morgen früh nach Berlin." Meinte er dabei und ich musste schmunzeln.
„Dann bekommst du ja wenig Schlaf, mein Freund." Phillip grinste und ich sahetwas verwirrt zu Carlo.
„Ja, wir fahren mal wieder um sechs los." Wich er schnell aus und schob sicheine volle Gabel Kuchen in den Mund.
„Dann solltest du wirklich mal auf die Uhr schauen." Hörte ich Phillip murmeln,da verschluckte Carlo sich und sah auf sein Handy. Es war kurz vor halb fünf.
„Fuck." Hastig schob er sich den restlichen Kuchen in den Mund und sah mich an.
„Sorry, aber wir müssen los." Stresste er und völlig perplex sah ich ihn an.
„Carlo, wir sind noch am Essen? Wo musst du denn jetzt so dringend hin?" ichstand auf.
„Büro, Basti, äh, Kody hat sich doch nicht gemeldet. Schlagzeile, äh du weißtschon." Er gab mir meine Jacke und entschuldigend sah ich zu Anja.
„Ist schon gut, Liebes. Nun haut schon ab, den Mercedes kannst du wann andersabholen." Sie zwinkerte und nahm uns noch rasch in den Arm, da hatte Carlo michschon aus der Tür gezerrt und wir befanden uns auf den Weg zurück nachStuttgart.


Donnerstag!

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Es kommt Großes, Leute. Was sehr großes ;)

Wir lesen uns Sonntag!a.

Ich will nur dich.जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें