Prolog

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Louis Tomlinson ist gerade mal 21 Jahre alt und hat schon jetzt mehr Pech gehabt als die Einwohner einer Kleinstadt zusammen. Schon in seiner Kindheit fing das Dilemma an. Seine Mutter lernte er nie kennen und sein Vater war mit ihm hoffnungslos überfordert. Immer wieder musste der kleine Lou sich Sachen anhören wie: Hätte ich dich doch bei deiner Mutter gelassen oder Du bist genau wie deine Mutter, genau so irre...

Das ließ seine kleine Kinderseele die ersten Risse bekommen. Als Kind war Lou sehr wild und musste ständig beschäftigt werden. In der Schule fühlte er sich schnell unterfordert, was ihn zwei Klassen überspringen ließ, aber sein Vater war ihm nie eine große Hilfe. Sein Abitur machte Lou bereits mit 16 doch für die Uni reichte das Geld nicht, also versuchte er einen Job zu finden, doch in seinem Alter bekam er gerade mal Aushilfsjobs an Wochenenden. Auch Freunde hatte er nicht wirklich. Für die Gleichatrigen war er zu schlau und für die Schlauen war er zu jung. Also verbrachte er die meiste Zeit bei seinen Großeltern. Sein Opa brachte ihm das Klavierspielen bei und seine Oma lehrte ihn das Kochen. Er putzte ihr Haus um sie zu unterstützen und versuchte seinem Vater zu imponieren, aber dann ging alles sehr schnell den Bach runter. 

Im November vor Louis'18. Geburtstag starb seine geliebte Großmutter und das riss ihm den Boden unter den Füßen weg. Er versuchte seinen Opa zu trösten, der plötzlich ohne seine große Liebe war und das machte ihn so krank, dass er an gebrochenem Herzen nur wenige Wochen später starb. 

Lou versank, hatte keinen Halt mehr und verbarrikadierte sich im Haus seiner Großeltern, bis sein Dad kam und das Haus ohne Vorwarnung verkaufte. Das Einzige was dem Jungen blieb waren zwei Koffer mit Kleidung, wichtigen Papieren und Erinnerungsstücken und der 67er Jaguar seines Opas, den er im Sommer mit ihm zusammen wieder fahrtauglich gemacht hatte. Ohne festen Wohnsitz und nur wenig Geld fuhr Louis durchs Land, arbeitete hier und da für ein warmes Essen und Benzingeld, konnte sich sogar mal eine Nacht in einem Motel gönnen, schlief aber sonst im Auto. Das machte er zwei Jahre so, bis er in einer schicksalhaften Nacht Anne Styles fand. 

Naja - viel mehr fand sie ihn. Lou war am Ende und strandete in einer kleinen Stadt namens Holmes Chapel. Sein Wagen war kurz vor der Stadt liegen geblieben und er wusste das es ein Motorschaden war. Ohne Geld für eine Reparatur, war das Auto nicht zu retten. Aus Angst, der Wagen würde während seiner Abwesenheit geklaut werden, schnappte er sich die Fahrzeugpapiere und die beiden Koffer und stiefelte los und als wäre es nicht anders zu erwarten gewesen, krachte es im Himmel über ihm ordentlich und schon nach Sekunden war er nass bis auf die Knochen. 

Obwohl es nichts mehr brachte, stellte er sich in ein Wartehäuschen an einer Bushaltestelle unter und setzte sich auf einen seiner Koffer. Er starrte Löcher in die Luft und in diesem Moment fiel ihm wieder auf, wie sehr er sein Leben doch hasste. Er war nun 20 Jahre alt. Er hatte weder Familie noch Freunde. Er hatte keinen Job, keinen festen Wohnsitz und bald nicht mal mehr ein Auto. Es war zum Heulen und wenn er darüber nachdachte, konnte er sich eigentlich auch gleich von der nächsten Brücke stürzen. Auf dem Weg hierher, war er über eine ziemlich hohe gefahren, die würde reichen. Diesen Sturz würde er nicht überleben. Obwohl... Bei seinem Pech..?

Im Sitzen dämmerte er langsam weg, bis er von zwei Scheinwerfern erfasst und geblendet wurde. Ein Wagen hielt vor dem Wartehäuschen, dann hörte er eine Tür auf und zu gehen. Eine Frau stand vor ihm und sah ihn an. Sie muss ein Engel gewesen sein, jedenfalls glaubte er das im ersten Moment. 

"Gehört der Jaguar vor der Stadt dir?"

Lou nickte: "Ja, Mam..."

Er bekam die Augen kaum weiter auf und in seiner Brust machte sich ein unfassbarer Druck bemerkbar. Die Frau erkannte das Lou auf Koffern saß.

"Hast du eine Bleibe für heute Nacht?"

Lou schüttelte langsam den Kopf, ihm war schwindlig : "Nein Mam."

Kurz überlegte sie, dann nahm sie seine Hand und zog ihn auf die Beine, doch Lou konnte sich kaum halten und kippte ihr kraftlos entgegen. Schnell schlang sie ihre Arme um ihn und fasste ihm an die Stirn.

"Großer Gott, du glühst ja... Ich bringe dich zu mir. Dort wirst du dich ausruhen und wieder zu Kräften kommen."

Sie hätte eine Psychopathin sein können, aber das war ihm egal. In diesem Moment war Lou so dankbar, dass er fast angefangen hätte zu weinen. Er nickte und ließ sich von ihr zu ihrem Auto bringen, setzte sich hinein und schloss die Augen. Gerade so bekam er noch mit, dass sie noch seine Koffer holte, dann schlief er ein. 


*

Ein weiterer Versuch. Diese Idee schwirrt mir schon seit Wochen im Kopf rum, deswegen habe ich sie erst per Hand auf viele kleine Zettel geschrieben und jetzt tippe ich alles ab...


Light My Fire [Larry Stylinson]✔️जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें