Urlaub

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Harry war in der Innenstadt unterwegs, während Louis in der Küche seiner Mutter saß und Fizzy bei ihren Hausaufgaben half. Er erklärte ihr Schritt für Schritt und so das sie es verstand, wie sie die mathematische Formel lösen musste und zum ersten Mal seit dem sie das Thema in der Schule hatte, konnte sie es fehlerfrei umsetzen. Dan und Johannah beobachteten Louis und Fiz dabei und der fünffachen Mutter ging das Herz auf. Ihren Sohn so zu sehen, machte sie nicht nur glücklich, sondern auch unfassbar stolz.

"Hast du schon mal daran gedacht zu studieren, Louis?"

Louis sah zu Dan und nickte.

"Ja, ich hätte gern studiert. Aber als ich mit der Schule fertig war, hatte ich einfach nicht die finanziellen Mittel."

"Du warst immer Klassenbester und hast zwei Klassen übersprungen. Warum hast du kein Stipendium bekommen?"

"Ich wurde in meinem letzten Jahr an der Highschool von meinen Mitschülern nicht ernst genommen, weil ich zwei Jahre jünger war als sie. Was glaubst du, wie es mir an der Uni ergangen wäre? Ich wollte es jedenfalls nicht heraus finden, auch wenn ich gern studiert hätte. Und als ich älter war, musste ich zusehen, dass ich überhaupt eine warme Mahlzeit in den Bauch bekam. Ich war damit beschäftigt Geld zu verdienen, da war dann ans Studium nicht mehr zu denken..."

Johannah nickte verstehend.

"Aber jetzt hast du die Möglichkeit. Du hast Harry."

"Ich will nicht das er mir mein Studium bezahlt."

"Das meine ich auch nicht. Aber du arbeitest schließlich für ihn. Du verdienst gut, hast aber kaum Ausgaben. Du bist auch noch nicht zu alt UND du wohnst in der Nähe von der Universität, also brauchst du auch kein Zimmer im Wohnheim..."

Louis blieb stumm, schien aber zu überlegen.

"Außerdem", brachte Dan sich wieder mit ein, "wird Harry irgendwann auch wieder auf Tour sein. Und dann hast du wenigstens ein wenig Ablenkung."

Wieder nickte Louis.

"Ihr habt Recht. Vielleicht sollte ich mich wirklich an der Uni bewerben."

Johannah und Dan nickten synchron und Louis lachte erfreut, dann kümmerte er sich wieder um Fiz, die in der Zwischenzeit tatsächlich alle fehlenden Aufgaben gelöst hatte und das sogar korrekt. Die beiden gaben sich ein High-Five, dann hörten sie die Haustür auf und zu gehen, rechneten mit Lottie, doch es war ein grinsender Harry.

"Ich war so frei...", begrüßte er die Familie, setzte sich neben seinen Freund und legte mehrere Kataloge vor dessen Nase auf den Tisch.

"Reisekataloge?"

Harry nickte grinsend.

"Ich möchte mit dir irgendwo hin fliegen."

"Wann?"

"Sobald du dich für ein Ziel entschieden hast."

"Ich habe keinen Reisepass, Harry."

"Wieso nicht?"

"Weil ich nicht damit gerechnet habe, jemals einen zu brauchen..."

"Nun, dann beantragen wir morgen einen für dich. Vielleicht kann ich ein paar Beziehungen spielen lassen, damit es schneller geht..."

"Und an welches Ziel hast du gedacht?"

"Oh hier geht es nicht um mich. DU sollst dir ein Ziel aussuchen. Ich war ja schon fast überall..."

Louis verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf, dann fing er an die verschiedenen Kataloge zu überfliegen. Europa-Städtereisen schob er als erstes von sich, obwohl ihn die Schweiz und auch Österreich sehr interessierten. Auch Italien und Spanien wollte er mal bereisen, doch jetzt gerade stand ihm nicht der Sinn danach. Er sah weiter durch und entdeckte ein Cover mit türkisfarbenem Meer, weißem Sandstrand und Palmen. Die Karibik. Louis zog sich den Katalog vor die Nase und began darin zu blättern. Die Preise waren unverschämt hoch, gerade in den Sommermonaten, aber die Fotos in dem Katalog, ließen ihn diese Tatsache fast vergessen.

Harry beobachtete Louis beim Stöbern und Johannah beobachtete Harry beim Beobachten. Sie lächelte und freute sich, dass ihr Sohn einen so liebevollen Freund an seiner Seite hatte, der ihm die Welt zu Füßen legen wollte. Sie gönnte Louis einen solchen Urlaub und sie gönnte Harry die Ruhe, die er an einem solchen Ort wirklich haben würde.

"Das ist viel zu teuer, Harry..."

"Tust du mir den Gefallen und machst dir darüber mal keine Gedanken, Lou? Ich möchte dir eine schöne Zeit schenken. Ich möchte mit dir eine schöne Zeit an einem schönen Ort verbringen. Also bitte. Sieh ein Mal nicht auf den Preis und lass mich, dich glücklich machen."

Harry flehte schon fast, dabei wusste er doch, dass er Louis sowieso glücklich machte. Jetzt schon. Aber Louis sah die Bitte in seinem Blick und gab sich schließlich geschlagen.

"Nagut... Dann lass uns dort hin fliegen..."

Louis drehte den Katalog so, das Harry hinein sehen konnte und zeigte mit dem Finger auf eines der Angebote. Harry nickte glücklich, riss die Seite aus dem Katalog, stand auf und lief zur Tür.

"Wo willst du denn jetzt hin?"

"Ich fahr zum Reisebüro und buche unseren Flug. Wir sehen uns zu Hause!"

Ohne sich zu verabschieden, machte Harry sich aus dem Staub und Louis sah ihm ungläubig hinterher, während der Rest der Familie in schallendem Gelächter zusammenbrach.

Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu