Mister Styles

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Er war fertig. Er wollte nur noch eins - Ins Bett. Er war Monate nicht mehr zu Hause gewesen. Die Tour hatte ihn ausgelaugt und sie war noch nicht ganz vorbei. Zwar waren sie endlich aus den Staaten zurück, aber hier zu Lande würden noch einige Shows stattfinden. Ganz zu schweigen von den Radiointerviews, den Shootings und den Awardshows die noch anstanden.

Harry hatte sich jetzt lange wach gehalten. Im Flugzeug hatte er sich mit allen Mitteln wach gehalten. Er hatte sich literweise Kaffee eingetrichtert, hat seine Fans auf Twitter und Instagram mit Neuigkeiten beglückt, hat in sein Notizbuch gekritzelt und versucht Filme zu sehen, aber das schläferte ihn eher ein, als das es ihn wach hielt. Am Ende hörte er einfach Musik und ließ sich für neue Songs inspirieren. Das klappte hervorragend.

Es war bereits zwei Uhr nachts als Harry und die Jungs in London ankamen. Sie verließen den Flughafen nachdem sie ihr Gepäck geholt hatten und stiegen in den Wagen, der sie alle zu ihren Zielen bringen sollte. Zayn hatte sich bereits dafür angemeldet bei Harry zu übernachten, während Niall und Liam in ein Hotel gehen würden. Zur Zeit krieselte es ein wenig zwischen den Männern, denn scheinbar wollte jeder von ihnen mal etwas anderes machen, also hatten sie bereits das Wort "Pause" in den Mund genommen, aber noch nichts konkretes besprochen. Das konnte noch was werden, aber jetzt wollte Harry sich damit nicht auseinander setzen. Er wollte nur schlafen.

Der Wagen hielt vor Harrys Haus. Er und Zayn stiegen aus, holten ihre Taschen aus dem Kofferraum und verabschiedeten sich von Liam, Niall und dem Fahrer, der dann auch direkt weiter fuhr.

"Kläre das mit Liam...."

"Nicht jetzt, Harry. Lass uns nicht jetzt darüber reden."

Zayn war mindestens genau so fertig wie Harry es war und so ließ Harry das Thema ruhen. Morgen war auch noch ein Tag. Die beiden Männer liefen die Stufen zur Haustür hoch und Harry schloss auf. Sie betraten die Villa, Harry betätigte den Lichtschalter und wurde sofort von einem angenehmen Duft empfangen. Er schloss die Augen, atmete tief ein und lächelte. Gott, wie schön es war, wieder zu Hause zu sein. Er freute sich darauf, Sophie und die anderen wieder zu sehen. Wenn alle Termine erledigt waren, würde er erstmal jedem seiner Angestellten einen ordentlichen Urlaub bezahlen, das stand fest.

Harry schloss die Tür und lief Richtung Küche.

"Möchtest du noch was essen oder trinken?"

Zayn schüttelte den Kopf und machte sich bereits auf den Weg nach oben.

"Nein Mann... Ich geh direkt ins Bett."

Harry nickte.

"Du weißt ja wo alles ist."

Und schon war Zayn verschwunden. Harry hingegen lief erstmal zum Kühlschrank. Natürlich war dieser bis oben hin gefüllt, doch Harry nahm sich lediglich eine kleine Flasche Wasser, schloss den Kühlschrank wieder und blieb im Halbdunkeln stehen. Er genoss die Ruhe, den Geruch, die Tatsache wieder hier zu sein. Wenn er nicht so unsagbar müde gewesen wäre, hätte er den Moment mehr genießen können, aber er hatte das Gefühl im Stehen einzuschlafen, also öffnete er seine Wasserflasche und wollte gerade einen Schluck nehmen, als er plötzlich umgeworfen wurde. Er kam hart auf dem Boden auf und spürte ein Gewicht auf sich. Seine Hände wurden gepackt und auf den Boden gedrückt.

"Was zum Teufel..."

"Verschwinden sie aus diesem Haus!"

"Wie bitte?"

"Sie haben wohl gedacht, sie könnten hier einfach einbrechen und stehlen, aber da haben sie falsch gedacht! Sie haben die Rechnung ohne mich gemacht!"

"In der Tat. Wer zum Teufel bist du?"

"Das hat sie nicht zu interessieren."

"Und ob. Dieses Haus gehört mir..."

"Was...?"

Das Gewicht verschwand von Harry, er rappelte sich langsam auf, blieb aber sitzen und schützte seine Augen vor dem Licht, welches auf ein mal anging. Erst als seine Augen sich langsam an die Helligkeit gewöhnt hatten, nahm er seinen Arm runter und sah geradeaus. Nackte Füße, schlanke Beine, dann ein weißes langes Shirt. Ein unfassbar schönes Gesicht und die strubbeligen Haare hätten Harry eigentlich zum Schmunzeln gebracht, wäre diese Situation nicht so verdammt merkwürdig.

"Oh Gott, Mister Styles es tut mir so leid. Ich habe vor morgen früh nicht mit Ihnen gerechnet. Verzeihen sie, dass ich sie für einen Einbrecher hielt."

Louis reichte Harry seine Hand und zog ihn dann auf die Beine. Kaum standen sie vor einander, musste Louis ein wenig nach oben sehen, weil Harry ihn um gut einen Kopf überragte.

"Schon gut. Mein Haus scheint in besten Händen zu sein... Aber klär mich auf. Wer bist du?"

"Ich bin Louis Tomlinson, Sir. Ihre Mutter hat mich vor einigen Wochen eingestellt. Ich achte auf das Haus, putze, koche und mache alle Arbeiten die so anfallen."

"Aber ich habe bereits Leute die das alles für mich tun."

Louis nickte, spielte nervös an dem Saum seines Shirts und kaute auf seiner Unterlippe herum. Harry ertrug das nicht. Er schnappte sich seine Flasche und machte sich auf den Weg, die Küche zu verlassen.

"Das hat Zeit bis morgen. Ich muss schlafen. Gute Nacht."

Louis blieb wie bestellt und nicht abgeholt zurück und sah seinem Arbeitgeber nach, bis dieser verschwunden war. Er würde wegen dieser Aktion seinen Job verlieren, das wusste er. Er war auf seinen Boss losgegangen wie ein Tier, hat ihn zu Boden geworfen und ihn festgenagelt... Louis schloss kopfschüttelnd die Augen und wischte sich mit beiden Händen über das Gesicht.

"Gooott... Ich Idiot..."

Er lief zurück in sein Zimmer, schloss die Tür und ließ sich ins Bett fallen. Er konnte nicht glauben, was er getan hatte und noch weniger glaubte er, wie unfassbar gut Mister Styles aussah. Es war ein absolutes Drama.

Ebenso dachte Harry. Er lag in seinem Bett, starrte an die Decke und dachte an Louis Tomlinson, den Mann den seine Mutter eingestellt hatte, den er aber sofort morgen feuern musste. Er konnte Louis nicht für sich arbeiten lassen. Es hatte Gründe warum keine jungen Männer für ihn arbeiteten. Louis würde seinen Untergang bedeuten, bedachte er, wie hübsch dieser Typ war. Wie konnte er ihn für sich arbeiten lassen, wenn er ihn viel lieber in seinem Bett hätte? Es war ein absolutes Drama.


Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Where stories live. Discover now