Nächtliche Gespräche

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Der erste Schock war überwunden. Entgegen aller Vermutungen hatte Troy Austin wohl tatsächlich keine falschen Informationen an die Presse weitergegeben und weder über Louis, noch über Harry war irgendetwas geschrieben worden. Louis war also fürs Erste wieder raus aus der Öffentlichkeit und hatte beim Einkaufen auch wieder seine Ruhe. Klar - der Ein oder Andere sah ihn nach wie vor an, aber jetzt war es nicht mehr so unangenehm. Die Kassiererin im Supermarkt und er, begrüßten sich seit Neustem allerdings mit einem freundschaftlichen High-Five und er wusste, dass ihr Name Tai war. Wenn an ihrer Kasse nichts los war, unterhielten sie sich oft und auch länger und Louis hatte schon nach kurzer Zeit das Gefühl, er kannte sie besser als seinen Boss. Harry war nun schon seit einigen Wochen weg. Obwohl die Tour vorbei war, hatten er und die Jungs noch einige Auftritte in Shows und anderen Veranstaltungen. Trotzdem freute sich Lou auf Harrys Heimkehr. Auch Anne und Robin hatte er seit der Auseinandersetzung mit seinem Vater nicht mehr gesehen. Die Beiden blieben noch bis zum nächsten Tag, fuhren dann aber wieder zurück nach Holmes Chapel.

Es war ja nicht so, das Louis Angst gehabt hätte, denn die hatte er nicht. Er war ja nicht allein. Er hatte Sophie und die anderen Frauen um sich herum, arbeitete mit Sam und redete mit der Kassiererin seines Vertrauens, aber wenn es Abend wurde und er allein in dem großen Haus war, dann wurde ihm schon etwas mulmig. Bevor er zu Bett ging, kontrollierte er immer alle Türen und Fenster, überprüfte die Alarmanlage und kontrollierte dann noch mal die Türen. Er war vorsichtiger geworden, jetzt wo er wusste, dass sein Vater seinen Aufenthaltsort kannte. Er traute diesem Menschen mittlerweile alles zu und so machte er sich einfach Sorgen.

Als Lou in seinem Bett lag und schlaflos an die Decke starrte, vibrierte sein Handy auf dem Nachttisch. Er griff danach und sah dass Harry anrief. Er grinste und nahm den Anruf entgegen.

"Hallo Sir..."

Louis hörte Harry leise lachen und grinste noch breiter.

"Ich habe dir zwar gesagt, du sollst mich nicht Sir nennen.... aber in gewissen Situationen ist das ziemlich scharf..."

Jetzt lachten sie Beide und Louis spürte schon wieder die Hitze, die in sein Gesicht stieg.

"Was machst du gerade?"

Louis drehte sich auf die Seite.

"Ich liege schon im Bett, kann aber nicht schlafen."

"Wieso nicht?"

"Ist nicht so wichtig. Wieso bist du noch wach?"

"Ich kann auch nicht schlafen. Mein Kopf ist voll mit Gedanken, die mir keine Ruhe lassen."

"Zum Beispiel?"

Louis hörte, wie Harry sich bewegte und tief durch atmete.

"Die Sache mit der Pause..."

"Pause?"

"Ja. Die Jungs und ich haben beschlossen, eine Pause einzulegen. Eine Pause von Allem. Von den Konzerten, dem Reisen, der Öffentlichkeit. Wir stehen jetzt seit drei Jahren pausenlos auf Bühnen und in Studios, nehmen einen Song nach dem anderen auf und waren seit Jahren nicht mehr richtig im Urlaub. Deswegen haben wir uns für die Pause entschieden."

"Kann ich verstehen. Aber eure Fans wird das schwer treffen. Oder?"

"Ja vermutlich. Aber die meisten werden es verstehen, denke ich."

"Natürlich werden sie das, Harry. Sie sind eure Fans. Sie lieben euch. Wie lange soll die Pause denn gehen?"

"Ein Jahr. Wir haben bereits eine Pressekonferenz anberaumt, bei der wir die Pause ankündigen werden. Ich bin gespannt."

"Ich auch. Was willst du dann machen? Ich meine in deiner Pause?"

Harry streckte sich und Louis tat es ihm gleich.

"Ausschlafen."

Louis lachte.

"Und ich möchte die Partys meiner Freunde besuchen. Ich möchte Sophie und den anderen einen Urlaub spendieren und ich möchte dich besser kennenlernen, Louis."

"Hältst du das für eine gute Idee, Harry?"

"Ich halte das für eine hervorragende Idee, Lou."

"Aber deine Regel..."

"Scheiß auf meine Regel. Ich will dich kennenlernen."

Louis freute sich.

"Nagut... Dann werde ich mich wohl von meiner besten Seite zeigen müssen."

Harry lachte wieder und beide merkten, wie sie immer müder wurden. Sie gähnten sich pausenlos gegenseitig ins Ohr, wünschten sich schließlich eine gute Nacht und beendeten das Gespräch. Louis schlief sofort ein.

Auch am nächsten Abend rief Harry wieder an. Wieder lagen beide Männer in ihren Betten und redeten über ihren Tag, was sie machten und wem sie begegnet waren. Louis hatte Harry nichts von seinem Vater erzählt, daher wusste dieser auch nicht das Lou sich langsam verrückt machte, wenn er Abends alles doppelt und dreifach kontrollierte. Er wollte Harry nicht unnötig beunruhigen und ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten. Sie waren ja beide froh, dass die Presse nichts mehr über sie erfand und sie Ruhe hatten.

"Ich bin in drei Tagen zu Hause, Lou."

"Für wie lange?"

"So lange du mich erträgst... Morgen ist die Pressekonferenz, dann haben wir noch zwei Auftritte in Talkshows und dann komme ich nach Hause."

"Manchmal klingst du, als wärst du mein Ehemann und nicht mein Boss..."

Harry kicherte und gähnte ins Telefon.

"Wir sollten schlafen..."

"Ja sollten wir. Lou?"

"Ja?"

"Wie alt bist du?"

Lou lachte.

"Ich werde im Dezember 21."

"Du bist älter als ich?"

"Ja..."

"Das... ist ziemlich heiß. Du bist so zierlich. Und du bist kleiner als ich."

"Es kann ja nicht jeder so groß sein wie du Harry!"

Harry lachte und gähnte dann erneut.

"Gute Nacht Harry..."

"Gute Nacht Lou."



Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt