Idiot

1.2K 126 7
                                    

(HARRYS POV)

Nachdem ich noch eine ganze Weile im Badezimmer von Eric Hawthornes Wohnung saß und nicht wusste wo mir der Kopf stand, kam Mom und zog mich aus meinem selbst erschaffenen Loch. Sie sprach mir gut zu, erklärte mir das Louis ins Krankenhaus gebracht wurde und er stabil zu sein schien. Wir machten uns schließlich auf den Weg zu besagtem Krankenhaus, doch als wir dort ankamen, war der Eingang voll mit Reportern und Papps. Es war zum Kotzen. Ich fuhr am Krankenhaus vorbei, fuhr ein paar Schleichwege und parkte schließlich auf dem Parkplatz für Ärzte und Mitarbeiter. Mom und ich stiegen aus und ein Mann mit weißem Kittel kam uns bereits entgegen. An seiner Seite Officer Cole. Gott sei Dank.

(LOUIS' POV)

Mir wurde noch ein letztes Mal Naloxon gespritzt, dann hatte ich es hinter mir. Das Heroin in meinem Körper, war zwar noch wirksam, wurde aber vom Naloxon außer Kraft gesetzt. Der junge Arzt der es mir gab, sprach mir gut zu und lächelte mich an. Dann verließ er mein Zimmer und ich war wieder allein. Allein mit meinen Gedanken und allein mit meiner Sehnsucht nach Harry und meiner Familie. Allein mit Erinnerungen, die ich nicht haben wollte. Ich erinnerte mich an eisiges Wasser, den kahlen Keller und die Matratze. Ich spürte noch immer den Hunger und Durst und die Angst, die mich täglich zu zerreißen schien. Ich fühlt seine Hand an meiner Wange, die sanften Berührungen und die brutalen. Ich hörte das Aufschlagen seiner Hand in meinem Gesicht und spürte meine Knochen brechen...

Kalter Schweiß brach in meinem Nacken aus, dann spürte ich ihn auf der Stirn und auf der Brust. Mir wurde schrecklich kalt und ich zitterte. Ich sah auf meine Hände, versuchte mich zu beruhigen, doch ich schaffte es nicht. Ich brach in Panik aus und hatte das Gefühl zu ersticken. Tränen flossen und ich konnte sie nicht aufhalten.

Ein Klopfen an der Tür, holte mich in die Gegenwart zurück und ich sah auf. Die Tür öffnete sich langsam und dann erkannte ich Harrys dünne Figur. Da liefen die Tränen nur noch mehr.

„Lou...?"

„Harry..."

Ich brach völlig in Tränen aus, krallte mich in meine Decke und schluchzte, bekam kaum Luft. Seine Arme legten sich vorsichtig um mich und er drückte mich sanft an sich. Seine Hände streichelten meinen Nacken und Rücken, er wiegte mich hin und her, weiterhin aber so zaghaft das ich die Berührung kaum fühlte und doch brauchte er nur Sekunden und ich fing an mich zu beruhigen. Ich fühlte mich so geborgen.

„Ich bin hier...", flüsterte er mit gebrochener Stimme und ich wusste das er ebenfalls weinte.

„Und wenn du mich lässt, werd ich dich nie wieder verlassen, Louis."

Ich bekam nur ein Nicken zu stande, legte meine Arme um seinen Körper und krallte mich in seinem Mantel fest. Ich hielt mich so fest wie ich nur konnte, so lange bis meine Arme weh taten und ich dann wieder locker ließ. Auch Harry nahm wieder etwas Abstand. Er setzte sich zu mir aufs Bett, streichelte meine Wange und sah mich von Kopf bis Fuß an, als ob er sicher stellen wollte das an mir noch alles dran war. Noch immer glänzten Tränen in seinen Augen. Seine Nase war rot und unter seinen Augen lagen tiefe Schatten. Er war dünn geworden. Sehr dünn.

„Ich will wieder nach Hause, Harry... Ich will wieder bei dir sein."

„Das kannst du, Lou. Sobald die Ärzte sagen das du das Krankenhaus verlassen kannst, nehme ich dich wieder mit mir. Dann fahren wir nach Hause und dann werde ich mich um dich kümmern. Ich war so ein Idiot, Lou. Ich verstehe nicht, wie ich dich nur gehen lassen konnte. Ich habe nicht nach gedacht und war zu stolz... Ich war der größte Idiot der Welt und es tut mir so leid. Wäre ich dir früher hinterher, dann wärst du nicht..."

„Es war nicht deine Schuld, Harry."

„Doch Lou, das war's. Ich habe dich gehen lassen. Ich habe dir weh getan und habe nicht um dich gekämpft. Und du hattest Recht. Mit allem was du gesagt hattest..."

„Harry..."

„Ich liebe dich, Louis. Ich liebe dich so sehr und ich hatte solche Angst um dich. Du warst weg und niemand wusste wo du warst. Du hättest tot sein können..."

„Aber ich lebe... Und ich bin hier. Zugegeben, ich war schon mal fitter, aber ich werde wieder auf die Beine kommen und dann können wir noch mal von vorn anfangen. Wir müssen nur zusammen halten."

Harry nickte und auf seinem schönen Gesicht erschien ein erleichtertes Lächeln, was auch mich zum Lächeln brachte. Ich hob die Arme, legte meine Hände an seine Wangen und wischte mit den Daumen die Tränen weg. Dann beugte ich mich ihm entgegen und küsste seinen Mund. Es war nur ein unschuldiger Kuss, aber in diesem Moment war das alles was wir brauchten. Er zeigte uns, das wir immer noch WIR waren, das wir alles überstehen konnten und das wir zusammen gehörten. Unsere Lippen trennten sich und Harry lächelte weiterhin.

„Wie geht es deinen Armen?"

„Ich kann sie noch nicht voll belasten, aber sie tun bei weitem nicht mehr so weh, wie noch vor ein paar Tagen."

Harry nickte und strich über die Verbände.

„Was ist jetzt mit dem Management und der Band? Ich hatte viel Zeit nach zu denken und ich glaube..."

„Ich habe die Band verlassen. Und was jetzt weiter passiert, steht noch in den Sternen. Darüber will ich mir jetzt aber auch keine Gedanken machen. Das Wichtigste ist jetzt deine Gesundheit und der Rest ist nebensächlich."

Natürlich freute ich mich, dass sich Harry im Endeffekt für mich entschieden hat, aber ich wusste auch das es ihm nicht leicht fiel die Band zu verlassen. Es machte mich traurig, das er an ein solches Management geraten war und das es keine andere Lösung gab. Harry war ein Teil von One Direction und sollte das auch bleiben.

„Und wenn ihr euch gemeinsam ein anderes Management sucht?"

Harry lächelte, lehnte sich noch mal zu mir und küsste mich.

„Alles nach einander, Lou... Jetzt bist erstmal du dran."

„Okay..."

Ich lehnte mich zurück und rutschte zur Seite. Harry zog seinen Mantel und seine Schuhe aus und legte sich dann neben mich, nahm mich in den Arm und streichelte mir durch das Haar.

„Willst du darüber reden, Lou?"

„Nein. Erstmal nicht... Aber bald."

„Okay..."

Ich kuschlte mich an Harry und schloss die Augen, genoss seine Nähe und den Klang seines Herzens in seiner Brust.

„Lou?"

„Hmm?"

„Alles Gute zum Geburtstag..."

Ich schmunzelte.

„Ich liebe dich, Harry."

„Ich liebe dich mehr."

Es dauerte nicht lange, da waren wir beide eingeschlafen.


++++++++

Füllkapitel nerven mich, aber ich krieg grad einfach nicht die Kurve... Sorry dafür

Lilly

Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Where stories live. Discover now