Ich kann alles für dich sein

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Als Louis am nächsten Morgen wach wurde, hatte er nicht nur wahnsinns Kopfschmerzen, sondern auch jeder Muskel in seinem Körper war völlig verspannt. Er lag im Wohnzimmer auf der Couch und stemmte sich hoch, quengelte und stöhnte schmerzerfüllt auf. Ein Räuspern riss ihn aus seinen wirren Gedanken und er drehte sich um, nach dem er sich hin gesetzt hatte. Tai stand grinsend im Türrahmen, hielt bereits ein Glas Wasser und eine Packung Schmerztabletten in den Händen und kam dann auf ihn zu.

"Erinnere mich daran, nie wieder etwas zu trinken."

Tai lachte, ließ sich neben Lou aufs Sofa sinken und reichte ihm Wasser und Tabletten. Er nahm sofrt eine der Pillen aus der Packung und spülte sie schließlich mit dem Wasser hinunter.

"Du warst lustig drauf, dabei hast du überhaupt nicht viel getrunken. Vielleicht... keine Ahnung, fünf Schlückchen? Wahnsinn, was das mit dir gemacht hat."

"Wieso?"

Tai lachte und schüttelte bei der Erinnerung den Kopf.

"Erst wolltest du deinen Liebsten anrufen und ihn bitten nach Hause zu kommen, wovon ich dich abhalten konnte. Dann wolltest du ihm Selfies schicken, wovon ich dich auch abhalten konnte..."

Lou nickte, dankbar das Tai dafür sorgte, dass er sich nicht blamierte.

"Aber dann..."

Sofort sah er geschockt zu ihr.

"Was dann?"


"Harry rief an. Ich wunderte mich, denn es war ziemlich spät, aber du sagtest dass ihr oft so spät telefoniert. Jedenfalls gingst du natürlich ran und hast dich dann im Bad eingeschlossen. Ich habe an der Tür gelauscht, weil ich neugierig war, aber als du anfingst ihm nette Schweinereien zuzusäuseln, habe ich die Fliege gemacht."

"Ich... hab was getan? Ist das dein Ernst? Ich kann mich gar nicht daran erinnern? Oh Gott, wie peinlich..."

Louis ließ sich seitlich ins Kissen fallen.

"OH GOOOOTT! Ich kann und werde nie wieder etwas trinken. Wenn ich schon sowas mache, wenn er mich anruft, was mach ich erst, wenn er gleichzeitig neben mir sitzt?"

"Ihn vögeln?"

"TAI! Du bist keine Hilfe..."

"Vielleicht solltest du einfach öfter etwas trinken um dich abzuhärten? Dann verträgst du mehr und fällst nicht gleich über den armen Kerl her, wenn er dich nett anlächelt."

Louis setzte sich wieder auf und verneinte Tais Vorschlag.

"Ich trinke einfach nie wieder. Fertig!"

Tai lächelte, streichelte Louis Rücken und begab sich dann in die Küche.

"Sophie macht dir übrigens gerade ein Frühstück."

"Sophie ist schon da? Wie spät ist es?"

"Nach 10!"

Damit war Tai in der Küche verschwunden und Louis sprang auf, rannte hoch in sein Zimmer und ging schnell duschen. Unter den heißen Wasserstrahlen entspannten sich seine Muskeln und auch seine Erinnerung kam nach und nach wieder. Er wurde knallrot als er sich daran erinnerte was er Harry alles vorgeschlagen und versprochen hatte. Er fragte sich wo das herkam, denn so kannte er sich gar nicht. Harry schien es allerdings zu gefallen, denn Lou erinnerte sich auch daran, dass Harry versprach ihn beim Wort zu nehmen und das Versprochene irgendwann einzufordern. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht duschte Lou sich schnell fertig, trocknete sich ab und zog sich frische Klamotten an. Dann ging er schnell runter zu Sophie, entschuldigte sich für sein Benehmen und ging der Lady schließlich zur Hand.

Zur selben Zeit stand Harry nun ebenfalls unter der Dusche und erinnerte sich an das Gespräch mit "Drunken-Lou". Zum hundertsten Mal an diesem Morgen schüttelte Harry lachend den kopf, als er daran dachte welche Angebote er von Lou bekam. Es war ihm sofort merkwürdig vorgekommen, als Louis seinen Anruf entgegen nahm.

"HAAAARREEEHHHH!!!"

Harry zog eine Augenbraue nach oben.

"Louis? Ist alles in Ordnung?"

"Tsssss... Selbst verständlich..."

"Hast du getrunken?"

"Tss... Ja?"

"Interessant... Gibt es etwas zu feiern?"

"Jap..."

Er ließ das P am Ende ploppen und Harry musste sich ein Lachen verkneifen, dann hörte er eine weibliche Stimme im Hintergrund, die verlangte, dass Louis ihr das Telefon gab. Dieser schien sich allerdings zu wehren und schließlich hörte er Louis keuchen und dann eine Tür die zugesperrt wurde.

"Louis was ist denn bei dir los? Wer war das?"

"Puh... Das war Tai. Sie ist meine Freundin."

"Deine Freundin?"

"Ja, meine einzige... also abgesehen von meinen Kollegen. Sie arbeitet im Supermarkt unten in der Straße und sie hatte Wein mitgebracht um anzustoßen."

"Worauf denn anzustoßen?"

"Auf dein Outing natürlich. Sie freut sich darüber mindestens genau so sehr wie ich und sie ist ein großer Fan von uns beiden. Sie nennt dich immer meinen Liebsten und tut gerade so, als wären wir ein Paar."

"Aber das sind wir nicht..."

"Das heißt ja nicht, dass wir nicht eins werden könnten."

"Was?"

"Was?"

Harrys Herz schlug schneller und er wischte sich das Grinsen aus dem Gesicht.

"Du glaubst wir könnten ein Paar werden?"

"Ja, naja... Irgendwie hoffe ich das... glaube ich... Warte warum erzähle ich dir das?"

"Du bist betrunken, Lou..."

"Ja... scheint so."

Harry biss sich auf die Unterlippe.

"Ich möchte dein Freund sein, Harry. Irgendwann..."

"Louis..."

"Ich kann alles für dich sein, Harry. Ich kann für dich sein, wen immer du willst. Ich möchte Dinge mit dir machen, die ich noch nie mit Jemandem getan habe. Ich will deine Haut berühren und deinen Mund küssen. Ich will deinen Duft ganz tief einatmen und dich in meine Arme nehmen. Ich will dich lieben und will dich schmecken, dich spüren und mit dir schlafen... Ich will..."

"Ich nehme dich beim Wort, Louis."

Harry kam laut stöhnend gegen die Fliesen und legte den Kopf in den Nacken. Wieder hatte er ihn mit geröteten Wangen und stockendem Atem unter sich gesehen. Er hatte sich vorgestellt, wie er sich wohl anfühlen würde, wenn er ihn nahm. Das hatte er schon öfter getan, aber seit gestern wusste Harry dass Lou noch Jungfrau war und so stellte er sich nun vor, dass er unfassbar eng sein musste. Es war fast eine Folter für Harry. Unterwegs zu sein, während Louis zu Hause auf ihn wartete.


Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Where stories live. Discover now