Familie

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Louis war ein nervliches Wrack als er in dem Flur auf und ab lief. Es war bereits Abend, doch sein Vater war bisher nicht wieder aufgetaucht. Hatte er seine Drohung vielleicht fallen lassen? Hatte er doch so viel Anstand? Louis war sein Sohn... Vielleicht hatte Troy ja eingesehen das sein Sohn all das nicht verdient hatte. Doch im nächsten Moment klingelte es, Louis atmete tief durch, nahm all seinen Mut zusammen und öffnete dann die Haustür. Vor ihm stand sein Vater mit einem Lächeln, welches fast als ehrlich durchgegangen wäre. Louis trat einen Schritt zurück, ließ seinen Vater eintreten und schloss hinter ihm die Tür, dann sahen sie sich an.

"Ich habe das Geld nicht."

Troy nickte.

"Schade. Ich hätte euch die Ruhe wirklich gegönnt..."

"Lügner. Wie kannst du es wagen, in dieses Haus zu kommen, mich zu erpressen und dann so zu tun, als seist du hier der Samariter? DU hast mich erpresst in dem du mir gedroht hast, mich und Harry der Presse zum Fraß vorzuwerfen. Und jetzt stehst du hier und tust so, als täte es dir leid! Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich dich verachte. Ich hasse dich regelrecht und ich wünschte, du wärst damals abgehauen und nicht Mom! Langsam verstehe ich sogar, warum sie dich verlassen hat!"

"Du weißt gar nichts, Junge. Spiel dich nicht auf. Ich brauche das Geld. Ich habe Schulden und muss diese begleichen. Wenn das bedeutet, dass ich meinen eigenen Sohn dafür opfern muss, dann tue ich das."

Louis' Herz brach in alle Einzelteile. Für einen Moment schnürte es ihm die Luft ab und er vergaß regelrecht wie man wieder Luft holte. Die Enttäuschung war so groß, dass er daran zu zerbrechen drohte.

"Wie kannst du nur? Wie kannst du deinem eigenen Sohn... deinem Fleisch und Blut so etwas zumuten?"

"Ich habe dich nie als meinen Sohn gesehen, Louis. Du trägst ja nicht mal meinen Namen. Ich habe deine Mutter gevögelt und dabei bist du entstanden. Du warst ein Unfall, sieh es wie es ist... Ich war jung. ZU jung um Vater zu werden. Ich wollte es sowieso nie. Du bist nur ein Unfall..."

"DAS REICHT!"

Während Louis zusammen brach, war Anne es, die aus dem Wohnzimmer kam und sich an Louis'Seite stellte. Troy sah mit Unglauben der fremden Frau ins Gesicht und fühlte sich völlig überrumpelt.

"Mister Austin, Sie verlassen jetzt sofort dieses Haus oder ich rufe die Polizei. Es wird ihnen sicherlich klar sein, dass wir sie nicht nur wegen Erpressung, sondern auch wegen Rufmord anzeigen können und werden, sollten sie es darauf anlegen."

"Sie haben keine Beweise. Sie können mir nichts nachweisen."

"Oh doch das können wir... Robin?"

Anne sah an Troy vorbei, also drehte dieser sich auch um. Er sah einen fremden Mann auf sich zu kommen, der gerade den Bildschirm seiner Kamera zuklappte und Troy freundlich anlächelte. Am liebsten hätte Robin, Troy mit einem Handschlag begrüßt... einem Handschlag mitten ins Gesicht, versteht sich. Robin sah zu seiner Frau, die einen in Tränen aufgelösten Louis in ihren Armen hielt und dessen Rücken streichelte.

"Wir haben alles auf Band. Wenn sie also noch ein einziges Mal versuchen meiner Familie zu schaden, werden sie es bereuen."

"Ihrer Familie? Das ist MEIN Sohn!"

"Nein, ist er nicht. Sie haben es eben selbst gesagt. Louis ist nicht ihr Sohn, aber ich zähle ihn zu meiner Familie ebenso wie meine Frau es tut. Wir haben Louis bei uns aufgenommen und ihm das geboten, wozu sie nie in der Lage waren. Sie sollten sich schämen. Sie haben keine Ahnung, was für einen großartigen Menschen sie da von sich stoßen..."

Troy antwortete nichts mehr. Er sah Robin noch eine ganze Weile an bis sein Blick zu Anne und Louis wanderte.

"Die Sache ist noch nicht vorbei, Lou."

"Nennen sie ihn nicht so", wütete Anne und strafte ihn mit ihren Blicken. Troy verschwand darauf hin und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Louis atmete auf, doch sein Herz war schwer wie Blei.

"Danke... Ohne euch... wäre ich zerbrochen."

Louis'Ehrlichkeit trieb Anne die Tränen in die Augen. Sie verstand nicht, wie man Louis nicht lieben konnte. Sie verfluchte seinen Vater und betete inständig darum, dass seine Mutter anders war.




Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Where stories live. Discover now