Angriff und Gegenwehr

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Tage waren vergangen. In diesen Tagen arbeiteten Harry und sein Dad an Pressemitteilungen, Anwälte spatzierten rein und raus und es wurde ununterbrochen telefoniert. Zayn und Liam unterbrachen ihren Urlaub, um gemeinsam mit Niall und Harry eine Lösung zu finden. Mittlerweile waren sie so weit, dass sie überlegten - egal wie aus ihrem bestehenden Vertrag mit Modest! auszusteigen, um weiterhin mit Harry zusammen zu bleiben. Allerdings gestaltete sich das schwieriger als erwartet, da ihr Vertrag mit diesem abgefuckten Management, wasserfester war als Heidi Klums Make-Up. Louis kümmerte sich in der Zeit darum, Rechnungen zu begleichen, einzukaufen und für alle Anwesenden eine kleine Mahlzeit zuzubereiten - mit Sophies Hilfe, versteht sich. Er verstand nicht viel, von dem was im oberen Stockwerk des Hauses abging, aber er wollte hilfsbereit sein und tun was in seiner Macht lag. Also sorgte er für gefüllte Bäuche und warme Getränke.

An einem späten Nachmittag befand sich Louis in der Küche und putzte, als Desmond Styles den Raum betrat und den Jungen eine Weile beobachtete. Mit einem Glas Scotch in der Hand betrachtete er den Mann, für den Harry seine Karriere aufs Spiel setzte ohne mit der Wimper zu zucken und nachdem Louis Des auch nach einigen Minuten noch nicht bemerkt hatte, räusperte sich der Mann und Lou fuhr erschrocken um.

"Mister Styles! Gott, sie haben mich erschreckt... Kann ich etwas für sie tun?"

Desmond lehnte weiterhin am Türrahmen und sagte nichts. Stattdessen setzte er das Glas in seiner Hand an und trank den letzten Schluck aus.

"Es ist mir unbegreiflich wie Harry seine Karriere so in den Sand setzen kann und das für Jemanden der einfach Nichts nachweisen kann..."

"Wie Bitte?"

"Verstehen sie mich nicht falsch, Mister Tomlin..."

"Tomlinson..."

"Von mir aus. Was haben sie bisher geleistet, außer sich in diesem Haus einzunisten und das Geld meines Sohnes auszugeben? Haben sie eine Ausbildung gemacht? Haben sie studiert? Haben sie irgendwas gemacht, um etwas zu dieser Beziehung beizusteuern oder sind sie nur hier um Chaos und Unruhe zu stiften?"

Louis war sprachlos. Ihm stand der Mund offen und beobachtete den Mann, wie er sich erneut Scotch eingoss. Er hatte nicht mal gesehen, dass er die Flasche in der Hand hielt.

"Harry hatte alles! Er hatte Erfolg, blieb auf dem Boden und war überall ein gern gesehener Gast. Er hat sich Tag für Tag den Arsch aufgerissen, war manchmal Monatelang unterwegs. Zusammen mit den anderen drei Jungs hat er sich etwas aufgebaut, was sie jetzt eingenhändig zerstört haben und das scheinbar ohne ein schlechtes Gewissen."

"Das ist nicht wahr..."

"Harry wurde sehr gut erzogen. Er ist freundlich und hilfsbereit. Manchmal zu hilfsbereit, wie ich das sehe. Glauben sie nicht, dass Harry sie liebt. Sie sind ein Hilfsprojekt, ein perfektes Opfer und Harry kann gar nicht anders, als ihnen unter die Arme zu greifen. Harry liebt sie nicht, er will nur von ihnen gebraucht werden und sie machen sich von ihm abhängig..."

"Sie wissen gar nicht, wovon sie da reden. Sie kennen mich nicht und anscheinend kennen sie nicht mal ihren Sohn. Ich habe ihn nicht gezwungen, mich zu lieben oder für mich da zu sein. Er hat es für sich entschieden. Er hat beschlossen sich zu outen, damit er sich nicht mehr verstecken muss. Das hat wenig mit mir zu tun. Mag sein, das ich der ausschlaggebende Punkt war, aber wäre ich es nicht gewesen, dann wäre irgendwann ein anderer gekommen. Harrys Entscheidungen sind seine Angelegenheit. Ich habe mich da nicht eingemischt. Und jetzt entschuldigen sie mich!"

Louis warf wütend den Putzlappen in die Spüle und rauschte an Desmond vorbei durchs Wohnzimmer in den Flur, wo er sich seinen dünnen Parka schnappte und mit einem lauten Türknallen aus dem Haus stürmte. Es war unfassbar was Harrys Dad ihm da vorwarf. Er hatte nicht das Recht so mit ihm zu reden. Was für ein arroganter Penner, dachte sich Lou und eilte die Straße runter. Wohin er wollte, wusste er nicht. Wichtig war nur, raus aus dem Haus und so weit weg von Desmond wie nur möglich. Er hatte von Anfang an das Gefühl, dass Harrys Vater ihn nicht leiden konnte und nun hatte er die traurige Gewissheit. Scheinbar stand ihre Beziehung nicht unter den besten Sternen, auch wenn sie alles dafür taten, das es so war. Presse, Management, Elternteile und sogar Fans waren gegen sie und manchmal war Lou an einem Punkt, an dem er aufgeben wollte. Das Handtuch werfen, die weiße Flagge hissen. Er hatte genug davon, gegen alle anzukämpfen und zu beweisen, das er Harrys Liebe würdig war. Er wollte niemandem mehr etwas beweisen. Er wollte für Harry da sein, jetzt mehr denn je. Und so machte er sich wieder auf den Rückweg. Er eilte zurück zum Haus, lief die Stufen hoch und schloss die Tür auf. Mit einem weiteren lauten Knall verriet er, das er zurück war - falls es überhaupt Jemanden aufgefallen war, das er weg war. Er kickte seine Schuhe zum Schuhschrank, schmiss seine Jacke auf den Boden und rannte die Treppen nach oben in den ersten Stock und lief schnurstracks auf Harrys Arbeitszimmer zu. Er klopfte nicht an. Er drückte die Klinke runter und stand plötzlich mitten im Raum. Harry sah auf und fragend in das Gesicht seines Freundes, der widerum nur Augen für dessen Vater hatte - wütende Augen.

"Lou...?"

Louis ging noch ein paar Schritte, bis er vor Desmond stand, der sich müde die Nasenwurzel rieb, dann aber zu ihm aufsah.

"Ich weiß was sie da tun. Sie finden keine Lösung für das Problem, also verändern sie das Problem. Aber ICH bin nicht ihr Feind. Ich bin der Mann, der ihren Sohn liebt. Ich bin der, der ihn auffängt wenn er nicht mehr kann und ich bin der, der für ihn da ist, wenn sie weg sind. Vielleicht passe ich nicht in ihre Welt, aber ich bin kein Teil von Ihnen, sondern ein Teil von Harry und entweder sie akzeptieren diese Tatsache oder sie lassen es, aber wagen sie es nie wieder mich für diese Situation verantwortlich zu machen. Seit dem Harry mich kennt, ist er der Mann der er sein möchte und das hat ihm die Freiheit gegeben, auch außerhalb dieser vier Wände jemand zu sein, auf den er später stolz sein kann. Das, und NUR das sollten sie sich mal vor Augen halten, verdammt!"

Kurz herrschte Ruhe und Louis atmete als wäre er gerannt.

"Und jetzt kümmere ich mich um das Abendessen."

Mit diesen Worten verließ Louis das Zimmer wieder, schloss hinter sich die Tür und atmete tief durch, bevor er wieder nach unten lief, die Küche betrat und wie gesagt, das Abendessen vorbereitete. Sophie leistete ihm dabei Gesellschaft und bei etwas guter Musik, ließen sich die Beiden Zeit.

Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Where stories live. Discover now