Es spricht so viel dagegen

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Zum Klingeln des Weckers schlug Louis die Augen auf und hatte sofort ein beschissenes Gefühl. Heute würde er seine Sachen packen und ausziehen. Wohin er gehen sollte, wusste er nicht. Zu seiner Mum konnte er nicht und sonst kannte er hier niemanden, außer seine Kollegen, denen er aber auf keinen Fall auf die Pelle rücken wollte. Er war den Tränen nahe, als er sich aus dem gemütlichen Bett quälte und ins Bad ging um zu duschen. Auch wenn er völlig fertig war, wollte er wenigstens frisch aussehen. Nach der Dusche zog er sich an und bereitete das Frühstück vor. Er wusste das Mister Styles mit Besuch ankam, also deckte er für Zwei und richtete den Tisch perfekt an. Es war erst sieben Uhr als er fertig war, also ging er in sein Zimmer zurück, packte schon mal ein paar seiner Habseligkeiten, lüftete und räumte auf. Er zog die Bettwäsche ab, holte seine benutzten Handtücher aus dem Bad und brachte alles in den Wäscheraum. Dann bezog er das Bett neu, schnappte sich sein Zeug und brachte alles ins Auto. Er hatte wirklich absolut keine Hoffnung, das Mister Styles ihn bei sich behalten würde. Die Chancen lagen bei Null, denn Mister Styles hatte es in der Nacht selbst gesagt. Alles was Louis im Haus tat, taten bereits Andere. Er schlug gerade den Kofferraum zu, als Sophie ihn mit einem strahlenden Lächeln begrüßte.

"Guten Morgen, Louis."

"Guten Morgen, Sophie."

"Und hast du Mister Styles schon getroffen? Hast du schon mit ihm geredet?"

"Ja... Naja... Oh Gott, Sophie... Ich hab's vermasselt."

"Was? Wieso? Was ist denn passiert?"

Sie liefen zusammen zurück ins Haus. Sophie stellte ihre Tasche ab und hängte ihre Jacke an die Garderobe und kam dann in die Küche, um sich und Louis einen Tee zu machen. In der Zeit erzählte Louis ihr von dem nächtlichen Geschehen. Jede Einzelheit. Okay, die Tatsache das er kaum etwas anhatte ließ er weg, aber sonst erzählte er ihr alles. Das er Mister Styles fälschlicher Weise für einen Einbrecher hielt, das er ihn zu Boden warf und sich auf ihn setzte um ihn vom Flüchten abzuhalten und von ihrem kurzen Gespräch, nachdem sein Boss sich zu erkennen gab. Sophie schmunzelte.

"Also für mich klingt das alles, nach einer ziemlich lustigen ersten Begegnung. Wieso glaubst du, dass er dich feuern wird?"

"Keine Ahnung. Ich habs im Gefühl, würde ich sagen..."

"Wir werden sehen..."

Louis nickte, stellte seine Teetasse ins Waschbecken und zog sich seine Jacke an.

"Wohin gehst du?"

"Ich habe den Frühstückstisch für Mister Styles bereits gedeckt, aber ich besorge frisches Brot und süße Teilchen beim Bäcker unten an der Ecke."

Sophie nickte und sah zu wie Louis das Haus verließ. Dann lief sie ins Esszimmer und betrachtete den hübsch gedeckten Tisch. Es war für Zwei gedeckt. Tee und Kaffe standen auf Wärmeplatten, während Wurst- und Käseaufschnitte auf Kühlplatten standen. Frische Blumen standen in einer Vase, die Tageszeitung lag bereit und im Hintergrund lief leise das Radio. Louis hatte es wirklich gemütlich gemacht in dem Esszimmer. Jetzt mussten nur noch Mister Styles und sein Gast wach werden und runter kommen.

Im Gegensatz zu Zayn war Harry wach. Erst lag er eine Weile in seinem Bett und starrte erneut an die Decke, dann stand er auf, kramte sein Handy aus seiner Hose, die auf einem Stuhl lag und rief seine Mutter an. Diese war nach dem zweiten Klingeln auch schon am anderen Ende der Leitung zu hören.

"Harry! Schatz! Wie war der Flug? Seid ihr gut angekommen?"

"Hi, ja, alles bestens. Mum hör zu, weswegen ich anrufe..."

"Du wirst ihn nicht feuern!"

Harry kniff sich in die Nasenwurzel und atmete tief durch.

"Wir waren uns einig, Mum. Es gab nur diese eine Regel. Keine Männer!"

"Paul und Sam lässt du auch für dich arbeiten..."

"Paul und Sam sind beide hetero, verheiratet und nicht in meinem Alter. Aber dieser Tomlinson-Junge? Mum... Du hast ihn doch gesehen. Oder?"

Er hörte Anne ebenfalls tief durchatmen.

"Ja habe ich. Es ist eine längere Geschichte und ich erzähle sie dir, wenn wir mal mehr Zeit haben. Aber um es kurz zu machen... Ich habe Louis diesen Job gegeben, weil er ihn mehr als alles andere brauchte. Er hatte es nicht leicht in seinem Leben und es war Zeit das ihm etwas Gutes passierte. Vertrau mir und gib ihm eine Chance."

"Mum... Es tut mir leid, dass es ihm nicht gut ging. Und ich bin gern bereit mich für ihn umzuhören und ihm einen anderen Job zu beschaffen. Aber er kann hier nicht bleiben. Als ich ihn heute Nacht gesehen habe, traf mich fast der Schlag und ich wäre am liebsten über ihn hergefallen. Er sieht toll aus und unter anderen Umständen, würde ich ihn sofort fragen, ob er mit mir ausgehen würde. Aber ich kann mich vor der Öffentlichkeit nicht outen. Und ihn verstecken oder leugnen, würde ich auch nicht wollen. Verstehst du das?"

"Wer sagt denn, dass er schwul ist und sich in dich verliebt? Vielleicht bist du gar nicht sein Typ?"

"Du hättest sehen sollen, wie er mich heute Nacht angesehen hat. Es war mir sofort klar."

Anne kicherte, wurde aber schnell wieder ernst.

"Bitte überleg es dir noch ein Mal. Du bist doch sowieso kaum zu Hause und würdest ihn kaum sehen. Ihr habt also gar keine Zeit euch kennen zu lernen."

Harry wusste nicht, wie lange er mit seiner Mutter noch diskutierte, doch er behielt seine Meinung. Er konnte Louis nicht für sich arbeiten lassen. Auch wenn er nichts über ihn wusste, ihn nicht kannte und ihn gerade mal für maximal zehn Minuten gesehen hatte - er wollte ihn. Aber es stand zu viel auf dem Spiel und Harry war nicht bereit aufs Ganze zu gehen. Daher war die einfachste Lösung, ihn gar nicht erst richtig kennen zu lernen. Die Hoffnung das Louis unfreundlich und ein Arsch war, hatte Harry schon aufgegeben als er ihm vor ein paar Stunden wieder auf die Beine half, nachdem er ihn umgenietet hatte.

Er hatte das Telefonat mit seiner Mutter beendet und wie aufs Stichwort knurrte sein Magen. Er hatte einen wahnsinns Hunger, lief ins Bad um sich frisch zu machen, zog sich etwas bequemes an und lief dann nach unten in die Küche, wo er von Sophie herzlich begrüßt und in eine Umarmung gezogen wurde.


Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ