Bindungen

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Louis hatte viel zu verarbeiten. Seit dem er sich -dank Harry- traute bei seiner Mutter zu klingeln, waren einige Tage vergangen, aber er hat viel erfahren und noch mehr über seine Familie heraus gefunden. Er lernte seine Schwestern kennen und fand heraus, dass Lottie und Fizzy große Fans von One Direction waren. Sie gaben sogar zu, Harry seit seinem Outing noch mehr zu mögen, was diesen unfassbar stolz machte. Louis war nun jeden Tag für ein paar Stunden hingefahren, aber nicht ein Mal ohne Harry, was seine Familie vermuten ließ, dass die beiden ein Paar waren. Als sich Louis an das Gespräch mit seiner Mutter erinnerte, musste er wieder grinsen.

*Rückblick*

Louis stand mit seiner Mutter in der Küche und half dieser beim Abwasch, während Dan sich um die Zwillinge kümmerte und Harry von Lottie und Fizzy in den Garten entführt wurde. Es herrschte eine angenehme Stille, doch Johannah musste diese eine Frage endlich loswerden.

"Louis?"

"Ja...?"

"Ich... Versteh mich nicht falsch. Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber..."

"Jaaa?"

Johannah lächelte peinlich berührt.

"Ich habe gesehen, wie du und Harry mit einander umgeht, wie liebevoll ihr euch anseht und wie zärtlich ihr euch bei den Händen haltet... Seid ihr zusammen? Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst..."

Louis schmunzelte.

"Nein, wir sind nicht zusammen. Wir mögen uns und das haben wir uns auch schon gegenseitig gesagt, aber zusammen sind wir nicht."

"Möchtest du mit ihm zusammen sein?"

Louis sah seine Mutter an und kaute sich verlegen auf der Unterlippe herum.

"Ich möchte nichts lieber als das. Harry ist ein unglaublicher Mensch. Er ist freundlich und hilfsbereit. Er setzt sich für so Vieles ein, das ich den Überblick verloren habe. Ich arbeite jetzt seit einigen Monaten für ihn. Anfangs habe ich mich nur um den Haushalt gekümmert, aber seit dem ich auch seine Rechnungen und sein Konto verwalte, sehe ich wofür er sein Geld tatsächlich ausgibt. Klar sind da mal Klamotten von Gucci oder YSL dabei... Aber Mum, er spendet sein Geld für verschiedenste SOS Kinderdörfer auf der ganzen Welt. Er setzt sich für den Tierschutz ein und unterstützt LGBT-Kampagnen... Dieser Mann ist ein Heiliger, aber hängt es nicht an die große Glocke. Er liest seine Fanpost. JEDEN.EINZELNEN.BRIEF. Er besucht kranke Fans in Krankenhäusern und seine Familie ist ihm soooooo unglaublich wichtig. Auch wenn er mehrere Autos und mehrere Häuser besitzt, so tut er doch so viel Gutes und das macht ihn auch so sympathisch. Außerdem... Sieh ihn dir an. Er ist wunderschön. Wenn er lacht, schlägt mir das Herz bis zum Hals. Wenn er mich berührt, dann kribbelt es überall auf meiner Haut... Ich möchte 24/7 mit ihm zusammen sein..."

Louis beendete seine Lobeshymne und sah das breite Grinsen seiner Mutter.

"Oh Gott, du bist so verliebt in den Jungen..."

Louis lachte.

"Ja, das bin ich wohl..."

"Dann musst du es ihm sagen, Schatz..."

Louis' Blick schnellte zu seiner Mutter und Johannah selbst räusperte sich. Sie hatte nicht vor, Louis bei diesem Kosenamen zu nennen. Sie hatte Angst, es würde ihm zu schnell gehen oder er würde sich unwohl fühlen. Aber auch wenn sie es nicht vor hatte, so wollte sie es. Sie wollte es schon seit dem ersten Tag, als er vor der Tür ihres alten Hauses stand und sie ansah. Sie wollte ihn von der ersten Minute an Schatz nennen und in die Arme nehmen. Doch zu Johannahs Überraschung lächelte Louis nur und wusch weiter das Geschirr ab.

"Das werde ich, Mum..."

Johannah lachte und weinte gleichzeitig. Er hatte sie MUM genannt, etwas was sie selbst nicht mehr zu träumen gewagt hatte. Aber hier stand er nun und nannte sie MUM... Beide genossen sie die Zweisamkeit und das fremde und doch vertraute Gefühl.

*Rückblick Ende*

Louis schob die Lasagne in den Ofen, klappte diesen zu und streifte sich die Topfhandschuhe von den Händen. Er griff nach seinem Glas Wasser, trank einen Schluck und lief dann zum Wohnzimmer, in dem Harry auf einem Sessel saß und in einem Buch laß. Louis blieb im Türrahmen stehen, lehnte sich an und betrachtete Harry eine Weile, bis dieser ihn bemerkte, aufsah und lächelte. Harry klappte das Buch zu, legte es auf das Beistelltischchen neben ihm und stand auf. Während er auf Louis zu lief, richtete sich dieser wieder auf und stellte sich gerade hin.

"Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn du mich bekochst..."

"Aber ich mache es gern. Wirklich."

Harry nickte und blieb vor Louis stehen.

"Ich liebe dein Essen."

Louis grinste breit, denn diese Aussage machte ihn immer wieder glücklich, egal wie oft Harry es sagte.

"Ich möchte auch etwas für dich tun, Louis."

"Das tust du, Harry. Jeden Tag. Du begleitest mich zu meiner Mum, hältst meine Hand, stärkst mich... Ich verstehe nicht, dass du nicht siehst, wieviel du bereits für mich tust..."

"Es könnte mehr sein..."

"Aber es reicht völlig. Sei einfach du... Komm weiter mit zu meiner Familie und werde mit mir zusammen ein Teil davon..."

Harrys Augen wurden groß und sein Herz began zu rasen. Verstand er Louis richtig? Wollte Louis das, was er selbst schon so lange wollte? Wollte Louis, dass Harry zu seiner Familie gehörte, weil er zu ihm gehören sollte?

Harry nickte nur langsam, fand keine Worte und wollte auch nichts falsches sagen, falls er Louis doch falsch verstanden haben sollte.

"Bedeutet dein Nicken, Ja?"

"Ich weiß es nicht... Ich habe Angst, ich könnte dich falsch verstanden haben..."

Louis lachte, stellte sich dann noch dichter an Harry und legte seine Arme um dessen Taille. Louis schmiegte sich in Harrys Halsbeuge und er war von sich selbst erstaunt, dass er so viel Mut aufbrachte, ohne etwas getrunken zu haben.

"Werde Teil meiner Familie, Harry. Werde... ein Teil von mir."

Und in diesem Moment legten sich Harrys Hände an Louis' Wangen und seine Lippen fanden Louis' Lippen. Sie teilten einen innigen, liebevollen Kuss, der schnell leidenschaftlich wurde und konnten dem Anderen nicht nah genug sein. Dann lösten sie sich von einander, sahen sich wieder in die Augen und Harry lachte vor Glück. Er presste sich an Louis und lachte sein Glück einfach hinaus und Louis tat es ihm gleich, denn er war mindestens genau so glücklich - wenn nicht sogar noch mehr.

Und dann küssten sie sich nochmal.

Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Where stories live. Discover now