Hör auf mich "Sir" zu nennen

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"Harry... Wenn du ihn nicht behalten willst, dann mache ich ihm das Angebot bei mir zu arbeiten."

Harry wusste nicht ob das Zayns Ernst war, aber seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hätte er ihn ohne mit der Wimper zu zucken eingestellt. Harry wusste nur nicht, ob Louis bei ihm auch für die Ordnung im Haus zuständig wäre.

"Du willst den Kleinen doch nur flach legen."

Zayn antwortete nicht, grinste aber und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. Harry schüttelte den Kopf und ließ sich von Zayn nicht weiter verunsichern. Zayn war zwar vorlaut und ein Angeber, aber er würde Liam niemals betrügen. Auch nicht mit Louis. Harry lehnte sich zurück und überlegte. Konnte er Louis im Haus behalten ohne das dieser ein gefundenes Fressen für die Presse wurde? Harry wurde von der Presse schon oft für schwul gehalten, doch nie fanden sie Beweise. Das Management der Jungs hatte auch immer wieder dafür gesorgt, dass Harry mit Frauen gesehen wurde. Er wurde von Einer zu einem Konzert begleitet, eine Andere ging mit ihm essen und wieder eine andere verbrachte mit ihm einen Urlaub auf seiner Yacht. Er wusste nicht mal mehr, wie diese Frauen hießen. Sie waren nett, aber Harry wusste auch, dass sie dafür bezahlt wurden. Fame-Huren... Wenn er daran dachte, schüttelte es ihn. er wollte keine Frauen mehr an seiner Seite haben. Er verstand sich mit einigen sehr gut und er hatte auch viele weibliche Freunde, aber wenn es um die Wahl eines Partners ging, warf er seinen Blick auf Männer. Und das schon seit er 16 ist. Louis wäre die perfekte Zielscheibe für weitere Eingriffe in Harrys Privatleben, welches er sowieso kaum noch hatte. Er müsste Louis mehr oder weniger verstecken, dürfte sich nur selten mit ihm sehen lassen und WENN, dann müsste diese gemeinsame Zeit so offensichtlich beruflich sein, dass es schon lächerlich wirkte. Aber dann sollte es eben so sein. Eine berufliche Beziehung ist doch genau das, was Harry wollte. Nicht mehr und nicht weniger.

Harry stand auf und Zayn sah zu ihm auf.

"Er bleibt!"

Mit diesen Worten verließ Harry das Esszimmer und lief in die Küche, wo Louis an dem kleinen Tisch saß, Tee trank und auf ein Wunder hoffte. Als er Harry bemerkte stand er sofort auf, zupfte seinen Pulli glatt und sah Harry abwartend an.

"Louis, ich..."

Louis lächelte traurig und nickte.

"Ich habe meine Sachen bereits gepackt und ins Auto getan. Sie müssen nicht lange um den heißen Brei herum reden, Sir. Ich kann ihre Entscheidung verstehen. Sie kennen mich nicht und ihre Mutter hat mich gegen ihren Willen einfach eingestellt. Aber bitte sein sie nicht böse auf sie. Sie hat es gut gemeint und wollte mir helfen und dafür bin ich ihr nach wie vor sehr dankbar. Die Fernbedienung für das Tor, habe ich Ihnen zu ihrer Post gelegt und..."

"Kannst du mal die Klappe halten?"

Louis presste seine Lippen auf einander und verfluchte sich innerlich mal wieder selbst. Wenn er nervös war redete er immer einfach drauf los und ließ niemand anderen mehr zu Wort kommen.

"Ich habe mich dafür entschieden, dich hier zu behalten. Mein Gott, das klingt als seist du ein Gegenstand. Tut mir leid. Was ich sagen will ist... Ich möchte das du weiterhin für mich arbeitest. Du sollst den Generalschlüssel bekommen, damit alle Türen in diesem Haus öffnen kannst. Mein Haus ist dein Haus und ich möchte nicht, dass du weiterhin in dieser Kammer schläfst. Du wirst das Gästezimmer im ersten Stock beziehen. Es hat ein eigenes Bad und einen Balkon. Zu deiner Tätigkeit hier, möchte ich dass du weiterhin das tust, was du bis jetzt auch getan hast. Außerdem erwarte ich, dass du dich um meine Post kümmerst. Ich erlaube dir, alles durchzusehen. Kümmere dich um Rechnungen und geh ans Telefon, wenn es klingelt. Gib mir dein Handy damit ich dir meine private Nummer einspeichern kann. Wenn etwas ist, ruf mich an, egal wie spät es ist."

Harry streckte Louis seine offene Hand entgegen, doch Louis schüttelte nur langsam den Kopf.

"Ich habe kein Handy, Sir."

"Du hast kein... Wer hat heutzutage kein Handy? Wir besorgen dir eins. Heute noch. Später... Egal. Du brauchst doch ein Handy meine Güte..."

"Sir ich weiß nicht was ich sagen soll..."

"Ich bin auch noch nicht fertig. Wenn wir heute dann sowieso schon mal unterwegs sind, werden wir dich im Rathaus auch gleich anmelden. Du brauchst schließlich eine aktuelle Adresse in deinem Ausweis. Dann werden wir deinen Job beim Finanzamt anmelden, damit es nicht heißt, wir würden hier Steuern hinterziehen. Sowas würde mir gerade noch fehlen. Ich erlaube dir, Besuch zu empfangen, aber es werden hier keine Partys geschmissen."

"Auf keinen Fall, Sir."

"Und bitte, hör auf mich Sir zu nennen. Das habe ich auch Sophie verboten, aber sie scheint das zu ignorieren... Ich bin Harry. Einfach nur Harry."

Louis nickte, konnte sein Glück immer noch nicht fassen und strahlte schließlich übers ganze Gesicht.

"Vielen Dank, Si... Harry... Vielen vielen Dank."

Louis fiel Harry um den Hals und drückte sich fest an ihn. Er musste sich auf die Zehenspitzen stellen und dann sah er Sophie im Türrahmen. Auch sie strahlte und freute sich für Louis, dann verschwand sie wieder. Louis wollte sich wieder von Harry lösen, doch dieser hielt ihn weiter fest. Harry badete in Louis'unglaublichem Duft, schloss die Augen und vergaß für einen Moment seine eigenen Regeln. Dann löste er sich von dem Kleineren und sah diesem in die Augen.

"Gott, ich werde das noch bereuen, das weiß ich jetzt schon."

Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Where stories live. Discover now