Abkühlung

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Der Abend schritt voran, es wurde spät und Harry saß mit seinem vierten Glas Wein in der Hand auf der Couch. Louis lag neben ihm, den Kopf auf Harrys Schoß und noch immer redete er, während Harry mit den Fingern seiner freien Hand durch Louis' weiches Haar fuhr.

"Ich verstehe immer noch nicht, wie das mit eurer Band zustande kam... Du hast dich als Solokünstler dort beworben, ebenso wie die anderen und eigentlich seid ihr alle rausgeflogen, aber dieser Simon hatte die Idee euch vier zusammen zu tun und ließ euch dann als Band weiter kommen?"

"Genau..."

"Ist das nicht Betrug?"

Harry lachte leise.

"Kann schon sein. Aber ich war 16 und in diesem Moment war mir alles andere egal. Ich kam weiter, musste nicht nach Hause und kam meinem Traum ein Stückchen näher. Außerdem entwickelte sich zwischen mir, Zayn und den anderen Beiden eine feste Freundschaft, die ohne diesen Entschluss von Simon nie zustande gekommen wäre. Niall wäre zurück nach Irland gegangen und ich hätte weder ihn noch einen der anderen Jungs je wieder gesehen..."

"Dann war es wohl Schicksal..."

"Kann schon sein."

"Glaubst du an das Schicksal, Harry?"

"Ich glaube das nichts ohne Grund geschieht."

"Du meinst also, es gibt einen Grund dafür das meine Mum mich verlassen hat, mein Dad mich links liegen ließ und ich meine Großeltern verlor?"

Harry hörte auf durch Louis' Haar zu streicheln, stellte sein Glas ab und richtete sich auf, wie auch Louis es tat. Eigentlich war das ein völlig falscher Zeitpunkt für eine solche Unterhaltung, aber Harry wollte das Ruder rumreißen, bevor Louis traurig wurde.

"Ich glaube das deine Mum dich nie verlassen wollte. Ich glaube das dein Vater ein Idiot ist, weil er gar nicht weiß, was für ein toller Mensch aus dir geworden ist. Und deine Großeltern starben, weil sie krank und geschwächt waren oder es eben einfach ihre Zeit war zu gehen. Louis wenn das alles nicht passiert wäre, wärst du nie in den Wagen deines Opas gestiegen und wärst nie nach Holmes Chapel gefahren, also wärst du auch nie bei meiner Mum gelandet und somit auch nie bei mir. Ich hätte dich niemals kennen gelernt, hätte dich niemals zu Gesicht bekommen und hätte mich vielleicht sogar niemals geoutet. Verstehst du? Vielleicht war der Grund für den Ablauf deines bisherigen Lebens die Tatsache, dass ich dich brauchte ohne es zu wissen... Und irgendwas... vielleicht das Schicksal hat dich auf diesem Weg zu mir gebracht."

Louis sah Harry einige Sekunden in die Augen, bis er sich plötzlich nach vorn lehnte, seine Arme um Harrys Nacken legte und seine Lippen auf Harrys Mund presste.

Die Schmetterlinge in Louis Bauch fingen Feuer und in seinem Kopf explodierte ein japanisches Feuerwerk. Sein Herz schlug so heftig, dass er glaubte, man könnte es sehen, wenn man hinsah. Aber auch diese starken Gefühle waren nichts im Vergleich zu denen, die sich entwickelten, als Harrys Arme sich um seine Taille legten, ihn auf dessen Schoß zogen und er Louis' Kuss erwiederte. Harrys Zunge drang in Louis' Mund und er konnte den leckeren Wein schmecken. Louis' Atem beschleunigte sich, als Harrys Umarmung fester wurde und er ihn noch enger an sich zog. Was passierte da mit ihm? Er wurde zuvor nur ein Mal geküsst und hatte daher nicht wirklich die Möglichkeit zu vergleichen und eigentlich wollte er in diesem Moment auch nichts vergleichen, aber wenn Louis totkrank wäre und Eric Hawthorne das helfende Mittel besäße, würde Louis dennoch lieber Harry küssend sterben. So viel war sicher. Louis wollte nie wieder damit aufhören Harry zu küssen. Er wollte ihn an sich ziehen, ihn schmecken, ihn fühlen und riechen. Louis bewegte seine Hüfte und rieb sich an Harrys deutlich wahrnehmender Erregung, was diesen wieder rum dazu brachte in Louis' Mund zu stöhnen und den Kuss zu unterbrechen.

"Gott, Louis du musst aufhören."

"Ich will nicht aufhören."

Louis zog Harry am Nacken wieder zurück und küsste ihn erneut und dieses Mal war er es, der seine Zunge in den Mund des Anderen schob. Harrys Finger griffen fest in Louis Oberschenkel, drückten sie fest nach unten um Louis daran zu hindern sich weiterhin so lasziv auf seinem Schoß zu bewegen, doch es half nichts. Louis war völlig losgelöst und wollte nur noch mehr von Harry. Er wollte alles. Und Harry rief sich im Geist immer wieder selbst zu, dass er aufhören musste. Er musste Louis vor sich selbst schützen und durfte unter gar keinen Umständen noch weiter gehen. Louis war noch Jungfrau und Harry wollte ihm sein erstes Mal nicht schenken, wenn er betrunken war. Er wollte das Louis vollkommen bei Verstand war, wenn Harry in ihn eindrang. Er wollte das Louis jeden Kuss wahrnahm, jeden Schmerz spürte und bei jedem Stoß mehr Sterne sah. Er wollte ihn hören und ihn zittern sehen vor Verlangen. Aber nicht heute... Nicht wenn Louis betrunken war. Und weil Harry wusste dass er Louis mit Worten nicht stoppen konnte, hielt er Louis weiter fest, stand auf und lief mit ihm zum Pool. Ihre Lippen trennten sie dabei nicht. Sie küssten sich hitzig weiter und mit jeder Sekunde die verstrich, glaubte Harry seinen Verstand zu verlieren, so verdammt hart war er. Louis selbst bekam kaum etwas mit. Dann aber spürte er das kühle Wasser um sich herum und riss die Augen auf. Er tauchte auf, hustete das bisschen Wasser welches er in die Lunge bekam aus und sah zu Harry der mit ihm im Wasser stand und ihn immer noch fest hielt.

"Tut mir leid, aber..."

"Nein mir tut es leid... Ich weiß nicht was in mich gefahren ist, Harry. Tut mir leid... Gott wie peinlich... Bitte..."

Louis löste sich aus Harrys Griff und watete zur Treppe, stieg dann aus dem Wasser und verließ einfach den Raum. Harry sah ihm ungläubig hinterher, versuchte aber nicht ihn aufzuhalten. Ihm war bewusst das Louis sensibel war und er sich wahrscheinlich furchtbar schämte. Aber Harry hier einfach allein zurück zu lassen, war auch nicht gerade die feine englische Art. Harry gab dem Wasser einen Schlag, watete dann selbst aus dem Wasser und begab sich nach oben in sein Zimmer, wo er sich aus den nassen Klamotten kämpfte und wütend in sein Badezimmer stampfte. Harry wusste nicht ob Louis wütend oder verletzt war und genau das machte ihn so fertig.

"Was hätte ich denn tun sollen? Dich vögeln?"

Wütend schob er die Duschtür auf, stieg hinein, schlug die Tür wieder zu und stellte das Wasser an. Er atmete tief durch und reagierte sich ab, schloss die Augen und ließ das heiße Wasser einfach auf sich wirken.

Light My Fire [Larry Stylinson]✔️Donde viven las historias. Descúbrelo ahora