1. Kapitel

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- Sam's POV -

Ich konnte es noch immer nicht fassen. Unruhig rutschte ich auf meinem Sitz herum. Ich war gerade in dem Flugzeug nach England und damit auf dem Weg nach Holmes Chapel, meinem Heimatort.

Alle Erinnerungen gingen mir durch den Kopf, aber hauptsächlich musste ich an Harry denken. Ich wusste, dass die Chance ihn wieder zu sehen, fast so gering war, wie fliegen zu können. Ein bisschen niedergeschlagen schob ich den Gedanken beiseite und betrachtete meine Umgebung.

Vor mir auf einer Ablage war ein kleiner Stapel mit Zeitschriften. Desinteressiert blätterte ich eine durch und überflog die Seiten. Doch auf einmal blieb ich an einer Seite hängen und starrte fassungslos darauf. Ich blinzelte noch ein paar mal ungläubig, doch ich hatte mich nicht geirrt. Da war Harry mit vier anderen Jungs abgebildet.

„One Direction - die 5 Boys erobern die Welt!", war die Schlagzeile. Darunter standen die Namen: Harry Styles, Zayn Malik, Louis Tomlinson, Liam Payne und Niall Horan.

Mit offenem Mund starrte ich auf seinen Namen und dann auf die Abbildung. Er war noch hübscher, als ich ihn in Erinnerung hatte geworden.

Aufgeregt studierte ich den Artikel:

Das letzte Konzert ihrer Tour wird in London (England) stattfinden. Der Kartenverkauf findet ab Dienstag 10:00 Uhr statt. Das Konzert in Dublin war in nur fünfzehn Minuten ausverkauft, also müssen Sie sich beeilen, wenn Sie Karten ersteigern wollen.

Mein Atem wurde schneller und mein Herzschlag beschleunigte sich mit einem Mal. Heute war Dienstag! Um 10:00 Uhr würde ich in London ankommen. Ob sich das wohl ausgehen würde?

„Ich muss zu diesem Konzert", schrie ich innerlich.

Vielleicht erinnerte er sich, falls wir uns begegnen sollten, an mich. Ich wusste, dass dies nur sehr unwahrscheinlich passieren würde, aber ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben. Es sollte eigentlich nicht schwer werden Karten aufzutreiben, da ich erst Geburtstag hatte und viel Geld geschenkt bekommen hatte. Gesparte hatte ich außerdem auch einiges in den letzten Monaten.

So glücklich war ich schon lange nicht mehr und vor lauter Freude, hätte ich anfangen können zu schreien. Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich die Durchsage des Piloten fasst verpasste: „... Wir werden in zehn Minuten landen."

Etwas später saß ich auch schon in einem Taxi und war auf dem Weg zu meiner Wohnung, die mir meine Eltern gekauft hatten. Ja, richtig gelesen. Meine erste eigene Wohnung. Dafür hatten meine Eltern schon von klein auf für mich Geld beseite gelegt.

Schnell zog ich meinen Laptop aus meiner Tasche, die bei meinen Füßen stand und suchte nach der Seite, um ein Ticket zu bestellen. Schließlich fand ich ein wenig später endlich eines. Alle Steh- und Sitzplatzkarten waren beinahe vergriffen und so blieb mir nur übrig ein VIP-Ticket zu kaufen. Und das um 600€! Verdammt, war es mir das wert? Auf jeden Fall.

Der Fahrer half mir das Gepäck hineinzutragen, bis ich ihn schließlich bezahlte. Es sah sehr gemütlich aus, da meine Mum vor etwa einem Monat hier war und alles in meinem Stil eingerichtet hatte. Lächelnd spazierte ich durch die Zimmer und ließ mich schließlich auf meine neue Couch fallen.

Ich konnte es noch immer nicht fassen: Ich würde Harry wiedersehen und das nach drei Jahren! Allein dieser Gedanke ließ mich erzittern.

Da es schon spät war, machte ich mich fertig, um schlafen zu gehen. Und als ich so im Bett lag, dachte ich noch einmal an Harry und das baldige Konzert und schlief mit einem kleinen Lächeln auf meinen Lippen ein.

*****

Am nächsten Tag machte ich einen Spaziergang durch Holmes Chapel, bis ich beschloss in den Nachbarort zu fahren, um mein Ticket abzuholen. Meine Tante hatte mir ihr altes Auto überlassen und so war ich auf keine öffentlichen Transportmittel angewiesen.

Am Heimweg bemerkte ich lauter Plakate mit One Direction darauf und fing an zu grinsen. Ich konnte es noch immer nicht glauben.

Der schüchterne Junge ist jetzt weltberühmt. Er konnte mich doch gar nicht erkennen oder? Ich sollte aufhören mir Hoffnungen zu machen. Er hatte in den letzten drei Jahren bestimmt schon Hunderte tolle und hübsche Mädchen kennengelernt. Harry würde sich sicher nicht an mich und schon gar nicht an meinen Namen erinnern können.

In Holmes Chaptel hielt ich bei einem Musikgeschäft an und kaufte mir ihr Album. Wieso habe ich in Frankreich nie etwas von ihnen gehört? Vielleicht habe ich sie einfach nie bemerkt, dachte ich, wütend auf mich selbst.

Daheim legte ich die CD ein, schloss die Augen und lauschte ihren Stimmen. Ich wusste genau wann Harry sang. Seine Stimme klang so wunderschön tief und war einfach nur perfekt. Während er sang tauchten in meinem inneren Auge Bilder, von dem Tag, als er neben mir in der Achterbahn gesessen hatte, auf.

Wie konnte ich mich zu jemand hingezogen fühlen, den ich seit drei Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ich kannte Harry rund zehn Minuten und trotzdem hatte es sich danach leer angefühlt. Seitdem vernahm ich eine tiefe Lehre in meinem Inneren.

 Seitdem vernahm ich eine tiefe Lehre in meinem Inneren

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You & I [H.S.]Where stories live. Discover now