20. Kapitel

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- Sam's POV -

Obwohl er gerade noch bewusstlos war, konnte Harry ohne Hilfe zum Auto gehen. Trotzdem bestand ich darauf, dass er nicht fahren sollte. Schließlich konnte er ja immer noch ohnmächtig werden. Wir nahmen auf der Rückbank Platz und ließen Harrys und jetzt auch meinen Bodyguard Paul ans Steuer. Ich konnte ihn echt gut leiden.

„Wie wäre es wenn wir das Spiel daheim weiter anschauen, Prinzessin?"

„Ja, dort wollen dich wenigstens keine Psychos verprügeln." Ich zog eine Augenbraue in die Höhe und musterte Harry. Er hatte seinen Blick abgewendet und starrte nachdenklich aus dem Fenster. Ich legte ihm eine Hand auf seinen Schoß und fragte besorgt: „Geht es dir auch wirklich gut? Tut die Wunde noch weh?" Mein Blick fiel auf das monströse Pflaster an seiner Schläfe. Harry nahm meine Hand in seine und malte Kreise mit seinem Daumen darauf.

„Mir geht es gut. Es ist nur..." Harry blickte wieder aus dem Fenster. Nach einiger Zeit wollte ich schon nachfragen als er plötzlich weitersprach: „Was wäre passiert, wenn ich nicht rechtzeitig da gewesen wäre? Ich hätte dir nicht mehr helfen können. Der Gedanke, dass es immer solche Leute gibt, die eine Bedrohung für dich sein könnten bringt mich um. Was ist wenn zum Beispiel, wenn irgendein Hater dich angreift oder so? Das wäre alles meine Schuld, denn wenn du nicht mit mir zusammen wärst würden dich die Paparazzo und alle anderen in Ruhe lassen. Wenn du es dir so zu Herzen nimmst, dann kann ich nichts tun, um dir zu helfen. Diese Erkenntnis ist wirklich schrecklich."

Ich konnte Harry nur zu gut verstehen. Deswegen schwieg ich und nahm ihn einfach in die Arme. „Ich war mir all dem bewusst, aber weißt du, etwas hilft mir alle diese negativen Dinge zu ignorieren und zu vergessen", wisperte ich schließlich.

Harrys Blick traf meinen und ich sah ihm fest in die Augen. „Was?", flüsterte er und ich drückte seine Hand.

„Du." Damit kehrte Stille ein. Wir saßen lange einfach so da und ich vergaß einen wunderbaren Moment alles. Irgendwann beugte er sich vor und hauchte dicht vor meinen Lippen die Worte: „Ich liebe dich!"

Auf einmal hielten wir an. Dies bemerkte ich aber erst als Paul meine Tür öffnete und mich zuerst erwartungsvoll und danach peinlich berührt angaffte. Ich bedeutete ihm kurz zu warten und drehte mich wieder zu Harry um.

Unsere Lippen streiften sich als ich den Kopf zu ihm wandte. Darauf folgte ein zärtlicher Kuss, der mir den Atem raubte. Harry erging es anscheinend auch so, denn als wir uns von einander lösten benahm er sich leicht beschwipst. Ich musste kichern, als ich ihn betrachtete, drehte mich dann aber um und stieg aus. Während ich ums Auto herumging, öffnete auch Harry die Tür an seine Seite und trat nach draußen. Er verschränkte seine Finger mit meinen und wir gingen den Weg entlang zu seinem Haus, als Paul auch schon wegfuhr.

„Ich mache Popcorn und du kannst dir eine Jogginghose von mir ausborgen."

Ich stieß einen kleinen Freudenschrei aus und rannte die Treppe nach oben in Harrys Schlafzimmer. Sein Kleiderschrank befand sich in einer Ecke im Raum und war wirklich gigantisch für den eines Jungen. Ich entschied mich für eine schwarze Schlabberhose und nahm mir auch noch ein blaues T-Shirt dazu. Nachdem ich hineingeschlüpft war, fiel mir ein, dass ich noch nie in diesem Zimmer gewesen war. Es hatte ein großes, gemütlich aussehendes Doppelbett und dann bemerkte ich seinen riesigen Schuhschrank. „Das waren bestimmt über 100 Paar", stellte ich mit einem Grinsen fest.

„Sam? Hat dich der Schrank gefressen?" Ich lachte auf, bei seiner Vermutung und schrie, dass ich gleich komme. Er antwortete mit einem „Ja" als Bestätigung und ich hörte wie er den Fernseher aufdrehte.

Plötzlich fiel mir die Wette wieder ein. Ich sah auf die Uhr. 19:55 Uhr. In fünf Minuten war das Spiel zu Ende. Ich raste die Treppe hinunter und hüpfte von hinten über das Sofa. Harry sah mich triumphierend an. Ich wusste was das zu bedeuten hatte. Mein Blick schoss zum Bildschirm. 2:1 für Chelsea. Enttäuscht sank ich tiefer in die Couch und lachte leicht auf.

„In drei Minuten hab ich die Wette gewonnen."

Finster war ich ihm einen Blick zu und er verstummte. „Das werden wir noch sehen."

Leider war meine Hoffnung umsonst, denn als der Signalton das Ende einleitete stand es nach wie vor 2:1. Harry sprang auf und brüllte vor Freude. Ich hatte mich auf dem Sofa hingelegt und den Kopf in einem Polster vergraben. Ich schrie meinen Frust hinein, um mich dann seelenruhig aufzusetzen. Harry ließ sich neben mir nieder und sagte triumphierend: „Ich hab gewonnen!"

„Ach, wirklich? Habe ich gar nicht bemerkt," gab ich ihm mit vor Sarkasmus triefender Stimme zurück.

Er brauchte es mir nicht auch noch unter die Nase reiben und enttäuscht verschrank ich die Arme vor der Brust. Auf einmal kitzelte Harry mich und ich versuchte nicht gerade erfolgreich ihn abzuschütteln. Irgendwann endete es dann damit, dass ich auf seinem Schoß saß und nicht mehr aufhören konnte zu lachen. Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, drehte ich mich so, dass ich ihm in die Augen sehen konnte.

„Also Harry, du hast einen Wunsch frei. Was wünscht du dir?"

Seine gerade noch strahlenden Augen, veränderten sich jetzt zu einem liebevollen, weichen Blick und ich hatte keine Ahnung was jetzt kommen würde.

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A/N:

Das nächste Update kommt wieder so bald wie möglich. :)

Melli <3

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You & I [H.S.]Where stories live. Discover now