25. Kapitel

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- Sam's POV -

Ich blinzelte verwirrt. Was war passiert? Wo war ich? Ich betrachtete verwundert meine Umgebung. War ich in einem Krankenhaus? Aber warum? Ich wollte mich aufsetzen, fiel aber erschöpft wieder in meine Kissen. Irgendetwas war anders. Aber was?

Ich sah nach rechts, und entdeckte plötzlich Harry, der in einem Stühl hockte und schlief. Er wirkte verändert. Seine dunklen Augenringe verrieten, dass er in letzter Zeit wohl nicht viel geschlafen hatte. Bei seinem Anblick begannen sich auf einmal meine Gedanken zu ordnen. Ich konnte mich erinnern. Das Auto! Es hatte mich angefahren. Auf einmal drehte sich schon wieder alles in meinem Kopf. Wie lange hatte ich geschlafen?

Plötzlich öffnete sich die Tür. Niall! Als er mich sah lief er sofort zu mir. „Sam, du bist endlich aufgewacht", sagte er voller Freude.

„Was ist denn passiert?"

Ein düsterer Schatten legte sich sofort über sein Gesicht und er antwortete mit leiser Stimme:„ Du bist über die Straße gegangen und dann... dann hat dich ein Auto angefahren. Es war alles voller Blut. Harry war sofort zu dir gerannt, aber es war zu spät. Er hat angefangen zu weinen und sagte die ganze Zeit es sei seine Schuld. Du hast dich nicht mehr bewegt und wir haben auch sofort einen Notarzt gerufen! Dann bist du im Koma gelegen und jetzt endlich wieder nach 2 Wochen aufgewacht."

Ich betrachtete ihn und versuchte mir einen klaren Kopf zu schaffen.

Ich war zwei Wochen lang weggetreten! Niall sah völlig fertig aus. Ich wand den Blick von ihm ab und musterte Harry, danach sah ich Niall wieder an und fragte: „Was ist mit Harry?"

„Er ist seit dem Unfall nicht ein einziges Mal von deiner Seite gewichen. Oft hat er Stunden damit verbracht hier zu sitzen und sich bei dir zu entschuldigen. Er ist am Boden zerstört. Er meint, er kann ohne dich nicht leben und das alles seine Schuld ist."

Nialls Stimme wurde immer leiser. Ich hatte leise angefangen zu weinen und sah nun wieder zu Harry. Mir gingen ständig Nialls Worte durch den Kopf und ich merkte erst gar nicht, wie er aufstand und nach draußen ging.

Als ich das Klicken der Tür vernahm, schoss auf einmal Harry in die Höhe. Sein Blick richtete sich sofort auf mich. Ungläubig starrte er mich mit offenem Mund an und kam dann endlich zu mir ans Bett. Er umarmte mich und ließ mich nicht mehr los. Ich entfernte ihn soweit von mir, dass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Der Schmerz und die Erschöpfung spiegelten sich in seinen Augen und ich machte mir große Sorgen.

Harry setzte sich neben mich aufs Bett und nahm mich wieder in den Arm. „Es tut mir so leid, Sam."

Das waren die einzigen Worte die er heraus brachte. Ich vergrub meine Finger in seinem T-Shirt und flüsterte: „Harry, bitte mach das nicht."

Verwirrt sah er mir in die Augen und ich sagte schnell: „Ich möchte nicht, dass du die Schuld bei dir suchst. Es war nicht deine Schuld. Du hättest mich nicht retten können, das hätte keiner können."

Harry hielt meinem Blick stand und plötzlich wurden seine Augen glasig und er wisperte: „Ich habe mir geschworen, dass ich dich mit meinem Leben beschützen würde. Egal was kommt! Aber ich habe versagt. Die letzten zwei Wochen habe ich kaum geschlafen. Aber du darfst auf keinen Fall vergessen, dass ich dich bei allem was jetzt kommen wird, unterstützen werde. Ich werde für dich da sein. Immer."

Verwirrt und ein bisschen geschockt blickte ich ihn an und frage: „Warum? Was soll denn jetzt noch passieren? Mir geht es doch gut."

Schmerz blitzte wieder in seinen Augen auf. Harry öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Was verheimlichte er mir? In diesem Moment kam ein großer Mann ins Zimmer. Er war Arzt, seinem weißen Kittel zufolge.

„Mr. Styles, ich bitte Sie die Patientin und mich kurz allein zu lassen."

Harry entgegnete schnell: „Es tut mir leid, aber ich bestehe darauf bei Sam zu bleiben."

Ich blickte den Herrn flehend an und dieser nickte leicht und antwortete: „Gut, aber bitte setzen Sie sich auf den Stuhl und steigen aus dem Bett." Die Stimme des Arztes war kühl und Harry setzte sich widerwillig auf den Stuhl, ließ meine Hand aber nicht los. Ich zitterte am ganzen Körper, als der Arzt verkündete: „Nun, Sam es gibt eine positive und eine negative Nachricht die ich Ihnen überbringe."

Der Mann blickte mich mitfühlend an. Ich war so nervös das meine Antwort nur ein Flüstern war.

„Die negative bitte als erstes."

Angespannt presste ich die Lippen aufeinander, als er mir antwortete: „Okay. Sam, Sie müssen von nun an in einem Rollstuhl sitzen. Wir haben bei Ihnen eine Rückenmarksquetschung festgestellt."

Der Arzt schwieg und ich konnte gar nicht glauben was ich da hörte. Ich konnte nicht mehr gehen? Jetzt war mir klar warum ich mich von Anfang an so verändert gefühlt hatte. Ich probierte meine Zehen zu bewegen. Es ging nicht! Ich spürte nichts. Geschockt starrte ich in Harrys glasige Augen, als er meine Hand noch fester hielt. Ich musste den Blick wieder abwenden.

„Und was ist die positive Neuigkeit?"

Der Arzt lächelte leicht und sagte schließlich: „Wir werden Sie in ein Kurzentrum schicken. Sie haben gute Chancen wieder ganz normal laufen zu können. Dort werden mit Ihnen Physiotherapien durchgeführt. Mit etwas Glück sind sie bald wieder die Alte! Es wird nur leider einige Zeit beanspruchen Sie wieder in Ihren alten Zustand zu bekommen."

Ein Hoffnungsschimmer durchfuhr mich und ich sah wieder zu Harry. Würde er mitkommen? Das konnte ich von ihm nicht verlangen. Seine Tour würde bald starten... Mein Optimismus sank. Doch als ich Harry ansah, blickte er mir entschlossen in die Augen.

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A/N:

Ich widme dieses Kapitel meiner Freundin Yvonne, die immer für mich da ist.

Melli <3

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You & I [H.S.]Where stories live. Discover now