27. Kapitel

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- Sam's POV -

Die halbe Nacht lag ich wach, um die Ereignisse des Tages zu verarbeiten. Die Tatsache nicht mehr laufen zu können machte mich fertig. Immer wieder probierte ich meine Füße zu bewegen, doch es ging einfach nicht. Das zweite, das mich runterzog, war Harry. Es war egoistisch von mir, ihn mitgehen zu lassen. Eigentlich sollte ich alles Mögliche dafür geben, dass er seine Tour nicht verschob. Aber ich konnte nicht. Ich wusste nur zu gut, dass ich es ohne ihn nicht schaffen würde, nur wollte ich es mir nicht eingestehen. Unruhig wälzte ich mich hin und her, soweit das möglich war mit zwei tauben Beinen. Ich hätte schreien können, weil ich so frustriert war.

Letztendlich lag ich in Harrys Armen und lauschte seinem regelmäßigen Herzschlag. Irgendwann fiel ich dann in einen unruhigen Schlaf.

Halb sieben! Ich hatte gerade mal 5 Stunden geschlafen, aber so sehr ich es jetzt auch versuchte, bekam ich kein Auge mehr zu. Harry lag neben mir und döste seelenruhig vor sich hin. Er sprach wieder mal leise im Schlaf: „Sam nicht.. lauf nicht weg! Ich bin zu spät... hätte dich retten könne... alles meine Schuld... tut mir so leid... "

Ich wusste, dass er von dem Unfall träumte. Plötzlich riss er die Augen auf und sein Gesichtsausdruck veränderte sich von endloser Traurigkeit in Erleichterung.

„Es ist alles okay, mir geht es gut Harry. Beruhige dich."

Er war noch völlig verstört von seinem Traum. Ich umarmte ihn, als ich sah, dass er zitterte. Wir lagen lange einfach so da und keiner sagte ein Wort. Seine Nähe spendete mir Trost und ich nahm mir vor, ab jetzt immer positiv zu denken, Harry zuliebe. Immerhin hatte ich gute Chancen wieder laufen zu können. Das einzige das mich davon abhielt in Selbstmitleid zu verfallen war Harry. Er schob mich soweit von mir weg, das er mir ins Gesicht sehen konnte.

„Mach dir nicht schon wieder Gedanken darüber, Prinzessin. Wir schaffen das schon, du hast ja mich." Mit diesen Worten drückte er mir einen Kuss auf den Mund und stand danach auf. Ich seufzte leise, weil er nicht liegen geblieben war und Harry grinste schief. „Keine Sorge, ich bin gleich wieder da!"

„Ich werde da sein. Eine andere Wahl hab ich ja nicht." Bedrückt ließ ich mich in die Kissen fallen. Wenigstens konnte ich mich aufsetzen, auch wenn mich das alle meine Kräfte kostete. Zehn Minuten waren vergangen und ich hatte mir den Fernseher aufgedreht, da kam auf einmal ein Arzt ins Zimmer. Meine Augen begannen zu strahlen, als ich sah was er mitgebracht hatte. Ich beachtete den Arzt nicht weiter und konzentrierte mich auf das Tablett. Darauf waren Rosenblätter und so viel zu Essen das mir der Atem stockte. Muffins, Gebäck, Marmelade, Butter, Käse, Kaffee von Starbucks. Mein Blick blieb bei dem Getränk hängen. Was machten Rosenblätter und ein Starbucks-Kaffee auf den Frühstückstablett eines Krankenhauses? Verwirrt sah ich zu dem Arzt auf und plötzlich wurde mir alles klar. Dieser lächte mich noch einmal an und verließ gleich darauf den Raum und nur einen Moment später kam Harry durch die Tür und ich begann glücklich zu grinsen und musterte ihn.

„Das wäre doch nicht nötig gewesen", sagte ich als ich ihm spielerisch auf den Arm boxte.

Vor lauter Lachen sank ich wieder in meine Kissen und hielt mir die Hände vor den Bauch. Ich hatte gar nicht bemerkt das Harry immer näher gekommen war und sich über mich gebeugt hatte. Ich starrte ihn an und schlang meine Arme im nächsten Moment um seinen Hals.

„Danke Harry." Ich wusste gar nicht was ich noch sagen sollte, aber dazu hatte ich auch keine Gelegenheit, den Harrys Lippen trafen schon auf meine. Der anfangs zärtliche Kuss wurde intensiver und ich zog ihn näher an mich. Er stöhnte leise auf als meine Hände unter sein Shirt wanderten. Ich spürte seinen Bauch und musste wie verrückt grinsen, weil er einfach so verdammt schön war.

Harry sah mich an und seine Augen blitzten vor Verlangen. Er küsste zärtlich meinen Hals doch auf einmal fiel mir wieder ein, dass ich meine Füße ja nicht mehr bewegen konnte. So sehr ich es auch wollte, mehr als uns zu küssen konnten wir in nächster Zeit wohl nicht tun.

Ich zog meine Hände unter seinem Shirt hervor und löste mich von ihm. Harry war wie ich ein bisschen außer Atem und sah mich gekränkt an. Er war noch immer wenige Zentimeter von mir entfernt und es fiel mir wirklich schwer ihn nicht wieder an mich zu ziehen und zu küssen.

Harrys Gesichtsausdruck wurde weicher als er verstand warum ich weggewichen war. „Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so bedrängen dürfen."

Harrys strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und ich entgegnete mit leiser Stimme: „Du kannst nichts dafür. Ich will es ja auch, aber..."

„Schon gut", wisperte Harry und küsste mich, damit ich schwieg, dann meinte er: „Wenn du jetzt auch nur daran denken solltest, dass ich dich verlassen würde, weil wir nicht miteinander schlafen können, dann weiß ich auch nicht was ich noch tun soll." Harry grinste ein wenig und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen bevor er sich von mir abrollte und wir gemeinsam Frühstück aßen.

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A/N:

Ich widme dieses Kapitel Chrissyssecret, weil sie einfach so lieb ist! :) haha

Melli <3

Melli <3

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You & I [H.S.]Where stories live. Discover now