33. Kapitel

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- Sam's POV -

„Ich muss in zwei Wochen abreisen. Die Tour lässt sich nicht länger aufschieben und ich kann sie nicht absagen", sagte Harry und senkte traurig den Blick.

Ich probierte zu realisieren was er mir gerade gesagt hatte. „Wa..Wann werden wir uns wiedersehen?"

Meine Worte waren nur ein Flüster, denn ich hatte das Gefühl gleich zu ersticken. Harry blickte mir fest in die Augen und wisperte: „In acht Monaten."

Ich stieß geschockt die Luft aus und begann zu weinen. Harry rutschte näher, hob mich hoch, setzte mich auf seinen Schoß und hielt mich fest. Ich drückte mich an seinen Oberkörper und schluchzte kaum hörbar.

„Es tut mir so leid, Sam."

Immer wieder sagte er diese Worte. Ich hörte, dass auch er verzweifelt war. Wie sollte ich acht Monate ohne ihn überleben? Die Vorstellung daran ließ mich noch heftiger weinen und Harry drückte mich fester an sich. Irgendwann fiel ich dann mit verquollenen Augen in einen unruhigen Schlaf.

**********

Die zwei Wochen waren viel zu schnell vergangen. Harry und ich waren die ganze Zeit über angespannt gewesen. Aber wir hatten versucht das Beste daraus zu machen. Nun stand er vor mir mit seinem Koffer in der linken Hand.

Ich sah zu ihm auf und versuchte mir sein Gesicht einzuprägen. Wir würden zwar jeden Tag skypen, aber es würde einfach nicht dasselbe sein.

„Wann wirst du abgeholt?" Sein Auto würde einstweilen hier bleiben.

Harry blickte auf seine Uhr und antwortete: „In eineinhalb Stunden."

Er wusste auf was ich hinauswollte und stellte sein Gepäck ab. Harry sank vor mir auf die Knie und stütze sich auf Spikes Armlehnen ab. „Vergiss mich bitte nicht", hauchte er und seine Augen glänzten so schön wie nur selten.

„Das könnte ich niemals." Ich schlang meine Arme um seinen Hals und zog ihn näher zu mir um ihn zu küssen. Eine Träne kullerte über meine Wange und er wischte sie sanft weg.

„Bitte weine nicht, du weißt, dass ich das nicht ertragen kann."

Meine Stimme klang zittrig und unkontrolliert, gleich würde ich noch mehr heulen. Aber ich biss mir auf die Lippen und riss mich zusammen. Es würde sowieso nichts bringen jetzt in Tränen auszubrechen.

Harry und ich setzten uns nochmal auf die Couch. Immerhin wollten wir die letzten Augenblicke noch genießen.

„Ich verspreche dir, wenn wir uns wieder sehen, werde ich dir in die Arme LAUFEN. Ich werde es bis dahin schaffen!"

Harrys Blick war gesenkt und er nickte nur unmerklich. Er hielt meine Hand und zeichnete kleine Muster mit dem Daumen darauf. Plötzlich hellten sich seine Augen auf.

„Ich habe noch was für dich." Verwirrt starrte ich ihn an. Was würde er denn für mich haben? Harry sprang auf, eilte zur Tür und fischte etwas aus der Tasche seiner Jacke, die dort hang. Dann kam er zurück zu mir und sank vor mir auf die Knie. Ich bekam fast einen Herzstillstand.

Harry streckte eine Hand nach vorne, darin lag eine kleine Box. Er öffnete sie und zum Vorschein kam ein Ring. Ich hielt die Luft an und begann zu zittern.

„Harry, was soll denn.."

Er deutete mir zu das ich Schweigen soll und sagte dann: „Sam, ich möchte dir hiermit ein Versprechen geben. Das Versprechen, dass du immer die einzige für mich warst und auch immer sein wirst. Ich habe diesen Ring anfertigen lassen als Zeichen dafür. Also nicht das du jetzt ausflippst, es ist kein Heiratsantrag. Ich meine, ja sicher will ich dich irgendwann heiraten und meine Zukunft mit dir verbringen, aber ich möchte, dass du den Ring als Zeichen unserer Liebe betrachtest. Als ein Versprechen, dass du in deinem Herzen trägst. Willst du diesen Ring annehmen?"

Harry zitterte leicht vor Nervosität und wartete fieberhaft auf eine Antwort. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nicht noch mehr zu heulen, aber er war einfach so süß zu mir.

Eine Träne stahl sich über meine Wange. Ich brauchte gar nicht über die Antwort nachzudenken. Ich liebte Harry und würde es auch immer tun.

„Ja", stieß ich überwältigt heraus.

Er lächelte mich erleichtert an und steckte den Ring auf meinen Finger. Darin waren die Worte ‚You & I' und ‚Harry eingraviert.

Jetzt bemerkte ich erst, dass er denselben trug nur mit meinem statt seinem Namen. Ich hielt mir die Hände vors Gesicht und wischte die Tränen beiseite.

Harry nahm mich in den Arm und küsste mich. Er war sichtlich glücklich, dass ich den Ring und somit auch das Versprechen angenommen hatte.

Schließlich war es dann soweit. Harry stand vor der Tür und drückte mir noch einen letzten Kuss auf die Lippen. Ich wollte ihn nicht gehen lassen, riss mich aber zusammen und versuchte ohne Erfolg die Tränen zu unterdrücken. Nur schwer löste er sich von mir und trat nach draußen.

Ich hatte mich schon darauf eingestellt ihn für die nächsten acht Monate nicht mehr zu sehen, da kam er auf einmal wieder zur Tür hereingestürmt. Verwirrt blickte ich ihn an.

Harry schlüpfte aus seinem Pulli und drückte ihn mir in die Hand. Ein letztes Mal küsste er mich auf die Stirn und wisperte: „Ich liebe dich."

Dann war er endgültig weg. Es kam mir so vor wie damals als wir nach Frankreich gezogen waren. Alles was mir diesmal von ihm geblieben war, war der Ring, sein nach ihm duftender Pulli und die Erinnerung.

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Melli <3

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