You & I [H.S.]

35. Kapitel

- Sam's POV -

Mit Eleanor verflogen die Monate so schnell, dass ich immer wieder verwundert war wenn ich auf den Kalender blickte. Ich hatte Harry natürlich bei den Gesprächen, die wir jeden Tag führten immer verschwiegen, dass es meinen Beinen schon viel besser ging. Es brach mir zwar das Herz, das er jedes Mal traurig seufzte und mir Mut zusprach, obwohl ich den gar nicht brauchte. Ich probierte jedoch immer fröhlich zu klingen, was ich ja auch war und hoffte ihm dadurch zeigen zu können, dass ich glücklich war und er sich nicht so viele Sorgen machen sollte.

Weihnachten und die Festtage danach hatte ich bei El und ihrer Familie verbracht. Nun war schon Mai und Harry würde in drei Wochen zurück sein. Ich konnte meine Freude kaum zurückhalten und war so hyperaktiv wie schon lange nicht mehr. Meine Beine waren durch das viele Training und die Physiotherapien mit Olivia schon fast komplett belastbar und ich konnte beinahe ohne Hilfe gehen.

Es war Samstag als Kathi - meine Ärztin - Eleanor und mir riet, mal wieder an die frische Luft zu gehen. Wir nahmen den Aufzug nach unten damit ich nicht alle Stufen gehen musste und schlugen dann im Park angekommen einen kleinen Waldweg ein. Es war ein sonniger, wolkenloser Tag und ich genoss es endlich wieder in der Natur zu sein.

Eleanor erzählte mir gerade begeistert von ihrem Ausflug mit Louis und wie sie nachher campen waren. Wir spazierten eine Weile den Weg entlang und kamen dann auf eine große Lichtung. In der Mitte lag ein See und als wir uns näherten erkannte ich einen Steg der ein Stück auf das Wasser führte. El und ich steuerten darauf zu und setzten uns auf das knarrende Holz und ließen unsere Füße ins Wasser baumeln.

Es kam mir manchmal so vor, als wäre ich seit dem Unfall ein anderer Mensch geworden.

„Siehst du die kleine Holzhütte da hinten?" El zeigte auf ein winziges Gebäude ein Stück weiter das Ufer entlang.

Während ich mit meinen Ring spielte, betrachtete ich es genauer und fragte dann interessiert: „Ja, was ist damit?"

El grinste und meinte: „Naja... Ich hab mich mal darüber informiert und Kathi hat gesagt, dass man sich da Haus für eine Nacht mieten kann."

„Du meinst, dass ich mit Harry hier..."

Sie nickte heftig und lächelte mich verspielt an. „Da könnt ihr ganz viele Dinge tun..."

Ihre Mundwinkel waren bis über beide Ohren hochgezogen und sie funkelte mich herausfordernd an.

„Eleanor Calder, du kleines Miststück!"

Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen und begann sie stürmisch zu kitzeln. El kreischte panisch und wie immer wenn sie das tat begann ich noch heftiger zu kichern, ließ aber im nächsten Moment schon wieder von ihr ab. Diese Chance nutzte sie und machte sich zum Gegenangriff bereit. Letztendlich lagen wir beide lachend auf dem Holzsteg. El heulte schon und auch ich war den Tränen nahe.

In den letzten Monaten waren wir wirklich unzertrennlich geworden. El verstand mich und meine Situation und sie war die einzige, die mir in der letzten Zeit geholfen hatte.

Ich musste nochmal über ihren Vorschlag nachdenken. Es wäre bestimmt romantisch eine Nacht mit Harry hier zu verbringen.

Am Abend könnten wir uns auf die kleine Terrasse des Hauses setzen und in meine geliebten Sterne schauen. Ich musste lächeln bei der Vorstellung, wie Harry gelangweilt neben mir sitzen würde und nur darauf wartete mir an die Wäsche gehen zu können. Ich musste zugeben, dass ich es selbst kaum erwarten konnte endlich wieder seine Lippen auf meinen zu spüren und dieses Gefühl wenn er mich umarmte zu haben.

Eine Woche vor dem lang ersehnten Wiedersehen, machten sich El und ich auf um zu Shoppen. Eleanor steckte mich in so viele verschiedene Kleider hinein, das ich bei hundert aufhörte zu zählen.

Schließlich fanden wir ein wunderschönes weißes, knielanges Kleid, eine helle Jeansjacke und schwarze, nicht zu hohe Heels dazu. Ich konnte nun schon so gut gehen, dass ich auch mit solchen Schuhen keine Probleme hatte.

El war einfach der Hammer, mein Outfit sah perfekt aus. Ich zitterte schon vor lauter Nervosität am ganzen Körper. Wie würde Harry reagieren? Diese Frage stellte ich mir ständig, bis dann endlich der Tag gekommen war.

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A/N:

Dieses Kapitel widme ich Cori (_corii__) und Magda (_magdaa__), weil sie zu meinen liebsten und nettesten Lesern gehören! :D

Melli <3