62. Kapitel

2.4K 110 7
                                    

- Harrys POV -

Die letzten Tage waren wie im Flug vergangen. Gemma und ich hatten Mum mal eingeladen und waren ab und zu Freunde besuchen. Ich wusste warum sie sich so Mühe gab - sie wollte mich von Sam ablenken. Natürlich war ich ihr dankbar, doch so einfach konnte ich sie nicht aus meinen Gedanken vertreiben.

So klischeehaft das jetzt auch klingen mag.., aber Sam hatte mir mein Herz gestohlen und wollte es mir nicht mehr zurück geben. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu ihr ab. Ob ich alleine in meinem Bett lag, aß oder was mit jemanden unternahm. Die ganze Zeit fragte ich mich was sie wohl gerade tat. Reden? Schlafen? An mich denken? War sie alleine?

„Harry? Kann's losgehen?"

Gemma und ich hatten heute morgen schon alles für Paris zusammengepackt. Die Koffer und das restliche Gepäck hatten wir gerade im Auto verstaut und waren somit bereit für die Abreise.

„Jap."

****

Schon im Flugzeug angekommen, war ich richtig froh mal wieder einen Fensterplatz ergattert zu haben. Gemma wollte sowieso wie meistens beim Gang sitzen, sodass ihr während des Fluges nicht schlecht werden konnte.

„Weißt du denn eigentlich noch die genaue Adresse deiner Freundin? Ist ja schon viel Zeit vergangen seit dem du sie das letzte Mal gesehen hast", meinte ich und richtete meinen Blick zu ihr.

„Klar weiß ich das noch. Sie wohnt in der 'Rue du Renard' im Haus Nummer 36."

„Okay.. gut. Und die Nummer für den Taxiservice weißt du auch?"

Gemma rollte nur die Augen und meinte dann, als wäre es offensichtlich: „Natürlich habe ich auch daran gedacht. Die hat mir Yvonne schon gestern Abend geschickt."

„Okay, passt", entgegnete ich dann noch, bevor ich wieder meinen Blick aus dem Fenster richtete.

Die letzten Minuten, bevor der Flug endlich gestartet war, waren erstaunlich langsam vergangen.

Doch dann - als es endlich soweit war - begann ich mich selbst auch ein wenig auf Paris zu freuen. In letzter Zeit war ich immer angespannt gewesen und jetzt war der erste Moment gekommen, in dem ich einen kleinen Lichtblick vernahm. Vielleicht würde sich ja doch noch alles zum besseren wenden...

- Sams POV -

Gut eine Woche war inzwischen schon vergangen, seit ich Harry das letzte Mal gesehen hatte. Immer wieder hatte ich nach meinem Handy gegriffen und kurz bevor ich seine Nummer wählte gestoppt. Ich musste einfach stark bleiben, um uns Zeit zu geben. Er und auch ich brauchten das jetzt einfach.

Ich hatte mir für heute ausgemacht mich mit Jassi zu treffen. Sie wusste, das es für mich bald nach Paris gehen würde und wollte deswegen noch ein wenig Zeit mit mir verbringen.

Es war gerade früher Nachmittag und ich wartete schon neben meinem und auch Jassis Lieblingseisgeschäft auf sie. Wir hatten abgemacht uns wie immer Eis zu bestellen und es dann im Laden zusammen zu verschlingen.

„Hey, Sam!", meinte Jassi schon von weitem, als sie auf mich zu gelaufen kam.

„Hey."

Sofort als sie mich erreichte, hatte sie ihre Arme um mich geschlungen, um mich nochmal zu begrüßen.

„Wie geht's?", fragte sie mich, als wir uns wieder von einander gelöst hatten.

„Lass uns drinnen weiter reden."

Sofort fiel ihr Lächeln ein wenig, als sie leicht nickte. Innen angekommen, hatten wir einen Platz im hinteten Teil des Saloons ergattert worüber ich mehr als froh war. Bestellen hatten wir beide auch sofort gekonnt.

Und als wir unser Eis, dann auch endlich serviert bekommen hatten, fand Jassi wieder ihre Stimme und fragte leise: „Also.. wie geht's dir so?"

„Geht so. Ich vermisse ihn."

„Das verstehe ich. Aber vergiss nicht was er dir angetan hat."

Leicht nickte ich und versuchte schon verzweifelt meine Tränen weg zublinzeln.

Kurz verweilten wir noch und aßen unter unangenehmen Schweigen unser Eis fertig, bis Jassi auf's neue das Wort ergriff.

„Komm, lass uns zur Lichtung gehen."

Natürlich wusste ich sofort wohin sie wollte. Die Lichtung war schon immer der Ort gewesen zu dem wir als Jugentliche gehen konnten, um uns zurück zuziehen.

„Jap.."

Schnell zahlten wir und verließen als den Laden. Die Lichtung war nicht weit entfernt, jedoch war der Weg zu ihr schon ziemlich zugewachsen.

„Wir waren schon verdammt lange nicht mehr hier gewesen!"

„Zu lange", fügte ich noch hinzu und schlenderte weiter hinter Jassi her.

*****

Endlich bei der Lichtung angekommen, holte ich tief Luft und meinte dann: „Wow. War das anstrengend!"

„Oh, ja! Komm lass uns zum Steg gehen."

Schnell liefen wir zu dem kleinen See, der sich in der Mitte der Lichtung befand, und gingen dann auf den winzigen Steg. So wie wir es früher schon immer getan hatten, zogen wie uns unsere Schuhe aus, setzten uns hin und ließen die Beine ins Wasser hängen.

Ich legte mein Handy neben mir auf dem Steg ab und legte mich auf meinen Rücken. Die Sonne schien mir ins Gesicht und ich genoss es in vollen Zügen.

Ich merkte noch wie Jassi es mir gleich machte, bevor ich meine Augen schloss.

*****

„Nein! Das kann doch nicht wahr sein!"

Langsam öffnete ich meine Augen und setzte mich verwirrt auf.

„Ich wollte das nicht!", meinte Jassi, als sie sah das ich mich aufgesetzt hatte und musterte mich traurig.

„Dein Handy.. Ich hab mich vorhin aufgesetzt und dann muss ich es unabsichtlich erwischt haben und.. und dann ist es ins Wasser gefallen."

An ihren hektischen Bewegungen und schnellen Blinzeln konnte ich erkennen, das sie fast begann zu weinen. Deswegen griff ich schnell nach ihrer Hand und sagte beruhigend: „Ist schon gut."

Der Verlust meines Handys traf mich nicht wirklich, weil ich mir schon seit langem eines kaufen wollte. Was mich jedoch ein wenig verzweifeln ließ, war das ich Harry jetzt gar nicht mehr erreichen konnte.

----

Hab in letzter Zeit etwas Stress und kann deswegen leider nicht so regelmäßig updaten. :/

Melli <3

You & I [H.S.]Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin