61. Kapitel

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- Harrys POV -

„Yvonne hat gesagt, dass das klar geht! Wir können also gerne für längere Zeit bei ihr in Paris wohnen!", teilte Gemma mir mit, als wir im Auto saßen und auf dem Weg zu ihrer Wohnung waren.

„Das ist toll! Und wann können wir frühestens dort sein?", erwiderte ich und hatte meinen Blick starr auf die Straße gerichtet.

„Wann immer wir wollen. Wie wär's wenn wir uns gleich wenn wir bei mir angekommen um Flugtickets kümmern?", fragte Gemma und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sie über's ganze Gesicht strahlte.

„Ja, machen wir das so."

*****

„Wie wär's damit?", fragte Gemma und deutete auf eine Anzeige auf dem Bildschirm.

Wir waren erst vor kurzem in ihrer Wohnung angekommen, hatten jedoch schon einige Fluganzeigen angeschaut.

Sie zeigte gerade auf einen Flug, der schon in sechs Tagen starten würde. Umso früher - umso besser. Wenn ich hier noch länger festsitze, dann kann es gut sein, das ich mich entscheide wieder Sam zu suchen und mich zu entschuldigen, aber dieses Mal nicht.

Dieses Mal komme ich nicht wieder angekrochen. Schon als sie Niall unabsichtlich geküsst hat, habe ich viel zu schnell nachgegeben.. Doch jetzt.. jetzt wo sie absichtlich einen fremden Typen genau vor meinen Augen geküsst hat - da werde ich das nicht so schnell machen.

Etwas Abstand würde uns sowieso sicher gut tun. Und dann hab es da noch mehrer Möglichkeiten wie das Ganze augehen könnte..

- sie meldet sich und entschuldigt sich (denn ich werde das dieses Mal nicht machen!)

- wir treffen auf einander und fallen uns um den Hals

- wir begegnen uns und schreien uns wie verrückte gegenseitig an

- oder wir tun so als hätte es den jeweils anderen nie gegeben.

Doch das wurde mir schmerzhaft bewusst, würde ich nie im Leben schaffen.

„Ich freu mich schon so sehr! Auf Paris! Yvonne! Und vor allem darauf Zeit mit dir zu verbringen!", meinte Gemma und bebte förmlich vor Freude.

Bevor ich noch irgendwie reagieren konnte, hatte sie mich schon an meiner Hand gepackt und hochgezogen, um mich zu umarmen.

„Das wird sicher toll!!", bemerkte sie noch ganz außer sich, als sie sich wieder von mir löste.

„Ja, ja das wird es", murmelte ich jedoch nur bedrückt und senkte meinen Blick.

„Hey.. Sieh mich an."

Langsam hob ich meinen Blick, nur um in Gemmas besorgtes Gesicht zu sehen. Tja.. so war sie. Von einem auf den anderen Moment konnte sich ihre Stimmung komplett ändern.

„Lass dir Zeit. Und lass vor allem euch Zeit", meinte sie dann und nahm meine Hand in ihre.

„Das wird schon..", meinte sie noch, bevor sie mich wieder in eine warme Umarmung zog.

„Du und Sam seid für einander bestimmt."

Ich merkte wie sich alles in mir zusammenzog und sich meine Muskeln anspannten. Und das nur weil ihr Name erwähnt wurde.

„Wie willst du das denn wissen?!", sagte ich jetzt und wurde somit ein bisschen lauter.

„Sie macht mich schwach! So verdammt schwach! Und das will ich nicht! Als ich sie noch nicht an meiner Seite hatte, hat mich nichts so leicht runterbekommen - doch jetzt?! Sieh mich doch nur an! Ich bin bei dir - wie ein Häufchen Elend, das sich nicht traut seinen Problemen zu stellen!"

Ich wusste, das es falsch war meine Wut an Gemma auszulassen, doch das was ich sagte stimmte.

Langsam ging ich, ohne ein weiteres Wort zu sagen, zum Fenster und starrte hinaus. Ich wagte es gar nicht sie anzusehen. Aber eines wusste ich.. sie hatte allen Grund sauer auf mich zu sein.

Leicht zuckte ich zusammen, als ich ihre Hand auf meiner Schulter spürte und dann ihre sanfte Stimme vernahm.

„Harry.. aber das ist es.. Das ist Liebe. Wenn du und Sam zusammen seid, dann macht ihr euch gegenseitig unglaublich stark. Doch wenn ihr von einander getrennt seid - dann werdet ihr schwach und verletztlich. Aber glaub mir eines: sie ist gut für dich. Vielleicht kommt dir das jetzt nicht so vor - doch sie ist es. Und diesen Streit.. den werdet ihr genauso, wie die anderen davor, auch überstehen. Glaub mir."

Schnell drehte ich mich um und musterte sie misstrausich, bevor ich sagte: „Und von wo willst gerade du so genau wissen, dass alles gut wird?"

„Ich weiß es einfach. Vertrau mir."

Und dann zog ich sie schon wieder in eine Umarmung. Ich brauchte das jetzt einfach - dieses Gefühl nicht alleine zu sein.

„Danke", murmelte ich gegen ihre Schulter.

„Für was denn?", fragte sie leicht verwirrt."

„Das du für mich da bist."

- Sams POV -

Nur noch etwa zwei Wochen und dann geht's für mich nach Paris. Wie sehr ich diese Stadt vermisst hatte.

Die wunderschöne Luft, die kleinen Bistros und natürlich meine Familie!

Der Abstand zu Harry war zwar etwas an das ich mich gewöhnen musste, doch vielleicht war es für's erste besser so.

Nur eines wusste ich: für immer würde ich so nicht leben können. Ohne ihn ging gar nichts mehr. Ich konnte nicht mehr schlafen, geschweige denn essen und das nur wegen ihm und weil ich nicht wusste wo oder bei wem er gerade war.

Ich hatte beschlossen, dass ich wenn ich wieder von Paris zurückkomme, mich bei ihm melden könnte.. und vielleicht entschuldigt er sich dann auch für das, das er mir angetan hat.

Warum mussten meine Gedanken nur die ganze Zeit zu ihm abschweifen?! Ich lag gerade in meinem Bett und starrte die dunkle Zimmerdecke an, doch trotzdem geisterte er durch meinen Kopf und warum?!

Weil ich ihn liebe..

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Puh.. hab ich nur noch wenige Votes und Kommis bei manchen Kapis, aber was soll's? Ist ja nicht mein Hauptgrund warum ich hier schreibe. Trotzdem würdet ihr mir damit Freude bereiten. (:

Melli <3

You & I [H.S.]Where stories live. Discover now