10. Kapitel

7.9K 247 4
                                    

- Sam's POV -

Wir traten in einen geräumigen Flur. Harry schloss die Tür hinter mir und führte mich zu einem großen, gemütlich eingerichteten Raum, dem Wohnzimmer. An der Wand war eine große Leinwand befestigt und davor stand ein beigefarbenes Sofa. Das sollte wahrscheinlich das Heimkino sein, von dem er gesprochen hatte. Überall brannten Kerzen. Er musste jemanden beauftragt haben, diese anzuzünden.

Es sah total romantisch aus. Ich musste lächeln, denn er hatte sich sicher viel Mühe damit gegeben, das alles nur für mich.

„Es ist wunderschön." Meine Worte waren nur ein Wispern, doch Harry war so nah bei mir, dass er mich hören konnte. Er legte den Arm um mich und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Harry drückte mich an sich und ich atmete seinen Duft ein „Danke, Harry! Das werde ich nie vergessen." Ich blinzelte ihn dankbar an und erwiderte seine Umarmung.

Schließlich ließ Harry mich sanft los und zog mich zu dem beigefarbenen Sofa, um das lauter Kerzen standen. Ich machte es mir bequem und beobachtete Harry, als er den Film einschob. Meine Herzschlag raste, als er sich neben mir auf die Couch sinken ließ und den Arm um mich legte. Seine Berührung war so simpel und trotzdem war ich schon überglücklich.

- Harry's POV -

Sam kuschelte sich an meine Brust und ich musste grinsen. Während des ganzen Films wagte ich es nicht mich zu bewegen. Ich wollte nicht von ihr weichen. Wenn es nach mir ginge, hätte ich bis zu meinem letzten Tag auf Erden so liegen bleiben können, solange sie bei mir war. Der Film hatte schon fast geendet, als ich ihr ins Ohr flüsterte: „Wäre es okay, wenn ich dich nachher noch in ein Restaurant ausführe?"

Sie sah mich verwundert an, aber antwortete schließlich fröhlich: „Ja natürlich!"

Sam lachte kurz auf, als ich aufsprang und sie gleich mitzog. Ich drehte den Rekorder ab, da der Film inzwischen  zu Ende war und ging dann mit ihr zur Tür. Nachdem wir unsere Schuhe angezogen hatten, traten wir nach draußen. Es war bereits dunkel geworden. Schnell nahm ich ihre Hand und wir schlenderten zu meinem Auto und fuhren los.

Das Restaurant war an einem kleinen See. Wir bekamen einen Platz an einem Fenster mit sagenhaftem Ausblick. Ich war schon öfters hier mit meiner Familie gewesen, als ich noch jünger war und verstand mich ausgesprochen gut mit dem Personal. Nachdem wir bestellt hatten, unterhielten wir uns über alle möglichen Dinge.

- Sam's POV -

Nach einiger Zeit bemerkte ich eine kleine Bühne, die ganz in der Nähe unseres Tisches stand. Eine Gitarre und ein Piano standen auch dort. Ich beachtete es nicht weiter und widmete meine Aufmerksamkeit wieder Harry. Als das Essen kam, erzählte Harry mir, dass er schon öfter hier gegessen hatte. In seiner Kindheit, so wie ich vermutet hatte. Er meinte, hier gäbe es das beste Essen in ganz England und er hatte recht, denn mein Gericht schmeckte köstlich und ich hätte mir am liebsten noch etwas bestellt, riss mich aber zusammen.

Als der Kellner unsere leeren Teller abräumte, stand Harry auf einmal auf. Im ersten Augenblick war ich ganz verwirrt. Er stellte sich vor mich und bat mich mit ihm zu kommen. Harry führte mich vor die Bühne, die mir vorhin aufgefallen war und bat mich, mich hinzusetzen. Noch immer ahnungslos was jetzt passieren sollte, setzte ich mich und beobachtete wie er die Bühne hinaufstieg und ein Mikrofon holte.

Plötzlich begann er das Lied ‚You & I' zu singen. Unser Lied. Meine Augen weiteten sich vor Begeisterung, als ich ihm aufmerksam zuhörte. Seine Stimme war so sanft und unbeschreiblich schön. Ich musste die ganze Zeit wie ein Idiot grinsen, weil ich so gerührt war.

Harry lächelte mich an und seine Augen strahlten vor Freude. Als der Song zu Ende war, stieg ich auf die Bühne und umarmte ihn. „Das war wunderbar!", sagte ich glücklich und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange und verlor mich in seinen Augen. Er war so süß! Seine Augen, sein Lächeln, die Art wie er mit mir umging. Jetzt wusste ich wieder genau, nach was ich mich die letzten Jahre so schrecklich gesehnt habe. Aber nun war das alles vorbei, denn Harry war bei mir und würde es auch bleiben.

Und genau in diesem Moment begannen alle zu klatschen. Harrys Wangen röteten sich und er zog mich an sich. „Wie wäre es, wenn wir noch einen Spaziergang machen?" Scheinbar wollte er von hier rauskommen und mehr Zeit mit mir alleine verbringen.

Ich nickte, bei der Vorstellung mit Harry unter dem Sternenhimmel spazieren zu gehen. Unsere Hände verschränkten sich ineinander, als wir nachdem wir bezahlt hatten, das Restaurant verließen und langsam den See entlangschlenderten. Es war einfach wunderschön! Wir sprachen diesmal nicht viel und genossen den Moment.

Nach einer Zeit wurde mir schrecklich kalt und ich begann zu zittern. Ich hoffte, dass er es nicht bemerken und bereits gehen wollen würde. Doch es war zu spät. Im Nachhinein war ich dann doch froh, dass es ihm aufgefallen war. Harry blieb stehen, blickte mir in die Augen und fragte: „Ist dir kalt?" Ohne meine Antwort abzuwarten, zog er seine Weste aus und legte sie mir um die Schultern. Ich war völlig sprachlos, riss mich aber zusammen und wisperte dann leise ‚Danke'. Harry lächelte mich liebevoll an, verschränkte seine Finger wieder mit meinen und meinte wir sollten langsam umkehren.

Ich stimmte Harry zu und wir gingen zu dem Parkplatz zurück.

***

Als wir vor meiner Wohnung ankamen, stieg Harry als erstes aus und joggte um sein Auto herum und öffnete mir die Tür. Ich stieg aus und wir gingen zu meiner Wohnung. Vor der Tür blieb ich stehen und drehte mich zu Harry um. „Es war wirklich traumhaft. Danke, Harry. Ich bin froh, dass wir unser erstes Date nach drei Jahren nachholen konnten."

„Ich auch. Es war wirklich schön dich endlich besser kennenlernen zu können. Hättest du Lust auf ein zweites Date?"

Ich sah in Harrys Augen Unsicherheit aufblitzen, welche ich ihm aber gleich wieder nahm, als ich eifrig nickte. Er grinste mich an und griff langsam nach meinem Handy. „Ich werde mich bei dir melden. Deine Nummer habe ich jetzt ja. Schlaf gut, Sam!"

Harry näherte sich meinem Gesicht und drückte mir einen Kuss auf die Stirn und umarmte mich zum Abschied. Als er ging, schloss ich die Tür hinter mir und spürte noch immer seinen Duft um mich. Plötzlich fiel mir auf, dass ich seine Weste noch trug. Überglücklich ließ ich mich ins Bett fallen, nachdem ich meinen Pyjama angezogen hatte. Die Weste hatte ich erneut angezogen und fiel mit einem Lächeln auf den Lippen in einen traumlosen Schlaf.

 Die Weste hatte ich erneut angezogen und fiel mit einem Lächeln auf den Lippen in einen traumlosen Schlaf

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
You & I [H.S.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt