65. Kapitel

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- Sams POV -

Ich hatte eine ruhige Nacht hinter mir. Das heißt ich konnte seit langem mal wieder durchschlafen und wurde von keinen Alpträumen gequält.

Ich war gerade erst aufgewacht und stand langsam von meinem Bett auf. Dann schlich ich zu meinem Fenster und setzte mich auf die Fensterbank, um einen Blick in den Garten zu werfen. Wie ich diese Fensterbank liebte... Immer wenn ich alleine sein wollte oder es draußen regnete, ein Sturm ging oder schneite, hatte ich mir ein Buch aus meinem kleinen Bücherregal geschnappt, mich hingesetzt und gelesen. Und hin und wieder hatte ich meinen Blick in den Garten und über den Gehsteig schweifen lassen, um einfach meine Probleme und die Welt vergessen zu können.

Im Winter war der Anblick immer besonders beruhigend gewesen. Da konnte man die fröhlichen Kinder, dick eingepackt in Jacken und Anoracks, auf dem Weg zu dem kleinen Berg um Schlitten zu fahren sehen.

*****

Und nun saß ich wieder auf meinem Lieblingsplatz und starrte auf meine Hände hinab. Meinen Ring, den Harry mir als Versprechen geschenkt hatte, hatte ich die ganzen Monate nicht abgelegt. Damals ging es darum, dass er und ich uns unsere Treue während er auf Tour war geschworen hatten (A/N: Kapitel 33) - doch jetzt hatte dieses Symbol eine ganz andere Bedeutung. Ob er ihn wohl noch immer trug?

Gedankenverloren strich ich über den Metallring und musste den Drang einfach los zu heulen unterdrücken.

Ich legte meinen Kopf auf meinen Knien ab und zog mit meinen Armen meine Beine an mich. So versuchte ich mich so klein wie möglich zu machen.

„Sam? Bist du wach?", fragte meine Mutter sanft, als sie die Zimmertür einen Spalt öffnete.

Ich jedoch rührte mich nicht von der Stelle und verharrte in meiner Position bis ich die Präsenz meiner Mutter spührte und meinen Kopf ein wenig aufrichtete.

„Ist alles in Ordnung, Liebes?"

Meine Mum strich mir behutsam über meine Wangen und da konnte ich nicht mehr anders und ließ einzelne Tränen über meine geröteten Wangen laufen.

„Ach.. Kleines", sagte sie sanft und seufzte. Dann holte sie sich eine Decke, setzt sich zu mir auf meine Fensterbank und wickelte uns beide ein.

Beruhigend sprach sie auf mich ein und strich mir über den Rücken, sodass ich mich noch mehr an sie schmiegte, um ihre Wärme zu genießen.

„Ich weiß noch wie das bei mir war", sagte meine Mum und sah verträumt aus dem Fenster - hinaus in den Garten.

„Wir hatten uns ein paar Mal getroffen und ich hatte mich auf Anhieb verliebt. Doch dann hatte ich ihn mit einer anderen getroffen und ich hatte förmlich spüren können, wie mein Herz zerbrach."

Kurz drückte ich sie enger an mich und lauschte gebannt als sie weiter erzählte.

„Er hatte natürlich alles abgestritten - doch für mich war die Sache klar gewesen. Und dann.. Monate nach unserem Streit hatte ich ihn wieder getroffen und ihm vergeben. Warum? Liebe macht blind und ein klein wenig verrückt und so hatte ich mich wieder auf ihn eingelassen."

Ich spürte wie sie ihre Hand auf meine legte und kurz zudrückte.

„Und ich bin froh, dass ich so gehandelt habe. Denn sonst wärst du jetzt nicht hier."

Überrascht riss ich meine Augen auf, worauf hin meine Mutter zu lächeln begann.

„Ganz recht, Kleines.. Ich habe von deinem Vater gesprochen. Er hat mir meinen ersten Liebeskummer verschaffen."

„Wie hast du ihm damals so einfach vergeben können?", fragte ich leise und sah sie noch immer geschockt an.

„Ich habe einfach gefühlt, dass ich ohne ihn nicht mehr kann. Mein Kopf hat zwar gemeint, dass es falsch sei ihm wieder zu vertrauen - doch mein Bauchgefühl hat das Gegenteil gesagt."

„Wow", meinte ich nur leise und machte große Augen. Meine Mutter hatte es wirklich geschafft mich zu erstaunen. Ich wusste nur, dass sie Dad in ihrer Highschool-Zeit kennengelernt hatte - doch auf so eine Art und Weise hätte ich mir nie im Leben gedacht.

Langsam stand meine Mutter nun auf und meinte: „Wollen wir heute den Eiffelturm besichtigen? Du hast die Aussicht immer geliebt."

„Gerne!", erwiderte ich und lächelte schwach, bevor ich ebenfalls aufstand.

- Harrys POV -

Am nächsten Morgen hatten wir beschlossen den Eiffelturm zu besichtigen. Ich wollte schon immer mal einen Blick von der Spitze aus über Paris werfen.

„In gut 15 Minuten sollten Yvonne und Gemma wieder hier sein. Dann können wir los!", meinte Liam fröhlich, wobei seine Augen funkelten.

Die beiden waren heute ganz früh losgegangen, um die Pariser Innenstadt unsicher zu machen. Ich selbst fühlte mich zu müde und Liam hatte keine Lust, weswegen wir kurzerhand beschlossen hatten zu Hause zu bleiben.

Wir saßen schon die ganze Zeit auf einer Couch im Wohnzimmer und sahen uns die verschiedensten Serien an.

„Was ist denn das?", fragte Liam auf einmal und deutete auf meine Hand.

„Ein Ring."

Darauf hin rollte Liam erst mal seine Augen und meinte dann: „Das ist doch offensichtlich. Aber warum trägst du ihn?"

*****

Schnell erzählte ich ihm von dem Versprechen, dass Sam und ich uns damals gegeben hatten.

Als ich meine Erzählung beendet hatte, sah er mich mit großen Augen an und erwiderte dann: „Wow. Dir muss echt etwas an ihr liegen. Ich meine.. wenn du ihn jetzt noch immer trägst. Wer weiß ob sie ihren überhaupt noch bei sich hat."

Und da hatte er recht.

Doch bevor ich mir noch näher Gedanken über Sam machen konnte - flog die Tür auf und Yvonne und Gemma stolzierten mit unzähligen Taschen in den Händen in den Raum.

„Kommt Jungs! Auf zum Eiffelturm!"

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Hey :)

Hat noch jemand von euch vor auf das Konzert von 1D am 10. Juni in Wien zu gehen? :) Ich bin so froh, dass sie endlich nach Österreich kommen! :D

Melli <3

You & I [H.S.]Onde histórias criam vida. Descubra agora