Chapter 4

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Mich wunderte es ja eh, dass ich mich überhaupt aufzwingen und zum Bus gehen konnte, ohne vor Kopfschmerzen zu krepieren.

Selbst die Tablette machte es nicht besser und am liebsten würde ich das bisschen Brot, welches ich heute morgen hatte, auch wieder in die Freiheit befördern, doch dafür musste ich nun wohl oder übel aufkommen.

Es war ganz allein meine Schuld, dass ich nun halbtot im Bus hockte und mir noch dazu übel war.

Wieso musste ich auch unbedingt an diesem Feiertag gestern feiern gehen, obwohl ich genau wusste, dass ich heute wieder Schule hatte, verdammt.

So einen krassen Hangover war ich nicht mehr gewohnt.

Wenn ich daran dachte, dass ich das bis letztes Jahr noch fast jeden Tag freiwillig durchlebte, wollte ich einfach nur meinen Kopf gegen die Busscheibe schlagen.

Auch wenn ich früher deutlich mehr Spaß in meinem Leben hatte; wenn ich so weitergemacht hätte, dann wäre meine Lebenserwartung sicherlich nicht mal an die 30 angelangt.

"Gott...", seufzte ich schwer zu mir, als ich mich in den Sitz lehnte und die Augen schloss.

Mein Schädel dröhte so unnormal stark, ich fühlte mich echt elendig.

Vorallem hatte ich gestern auch noch ziemlich übertrieben und die drei Cocktails obendrauf schlugen mich nochmal um mehr als das Doppelte rein, sodass ich zuhause angekommen auch erstmal die Küchenspüle vollkotzte, ehe ich dann am Boden einpennte.

Ne, Jungkook.

So schnell nicht wieder, sagte ich mir noch in Gedanken und öffnete die Augen wieder etwas, als der Bus anhielt und plötzlich jeder Kerl, der alleine hockte, ans Fenster rückte.

Das konnte nur einbedeuten.

Taehyung stieg ein.

Ich war zu kaputt, um irgendwelche Reaktionen außer ein Augenrollen zu zeigen, woraufhin ich meinen Kopf dann wieder an die Lehne fallen ließ und tief durchatmete.

Ich musste mich eher darauf konzentrieren, nicht zu erbrechen als auf die Idiotie von Taehyungs Spannern.

"Ich hätte einen Platz frei!".

"Setzt dich her, Taehyung".

"Ich hab extra freigehalten für dich".

"Komm rein", wurde schon gefühlt durch den halben Bus gerufen, während wir schon wieder weiterfuhren und Taehyung provokant noch im Gang stand und so tat, als würde er schwer überlegen.

Und als ob mir das nicht noch gefehlt hätte, schwang sich dann Taehyung direkt zu mir in den Sitz, bekam daraufhin überraschte Blicke der anderen.

Ich hingegen konnte nur die Hand an die Stirn nehmen, dabei versuchen, ruhig zu bleiben.

"Na Jeon. Wars witzig gestern?", belächelte er mich von der Seite und lehnte sich in den Sitz, ließ mich tief Luft holen.

"Ohne Spaß jetzt. Sei einfach still sonst kotz ich dich an und das mein ich ernst", murrte ich leicht zurück und schloss erneut meine Augen.

Seine Präsens neben mir anzusehen hätte genügt, um meinen Magen quittieren zu lassen.

"Naw, hat der Herr etwa zu viel getrunken? Naja, selbst Schuld wenn man mit Alkohol auf mich wettet", gab er rotzfrech von sich und am liebsten hätte ich ihm eine reingeschlagen, doch dazu war ich nun wirklich nicht in Stande.

Stattdessen sah ich auf und kniff die Augen zusammen.

"Woher weißt du das?", schüttelte ich leicht den Kopf und er überdrehte die Augen.

"Es stimmt also... Ich konnte es mir denken. Dass dir das nicht zu blöd ist", entgegnete er und ohne große Reaktion schloss ich wieder meine Augen, lehnte mich zurück.

"Dass dir es nicht zu blöd ist, dich zehn Mal am Tag durchnehmen zu lassen", keifte ich nur zurück und hörte ihn zischen.

"An deiner Stelle würde ich die Fresse halten, wenn man sich hinten und vorne nicht auskennt, Jeon".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now