Chapter 99

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Die ganze Nacht verbrachte ich bei Taehyung im Krankenhaus, bis ich mich aber früh am morgen von meinem schlafenden Freund lösen musste und aus dem Gebäude verschwand, um mich auf dem Weg zur Schule zumachen.

Dementsprechend fertig sah ich natürlich auch aus, doch das war mir in diesem Moment vollkommen egal.

Ich kam sowieso nur aus einem Grund und dieser Grund stolzierte gerade putzmunter und seelenruhug genau vor mir in das Schulgebäude, während in mir die Wut schon erneut anfing zu brodeln.

Weit kam die Kleine aber nicht, da packte ich mir sie vom Handgelenk und zog sie mit mir durch irgendeine Türe, als wir schließlich im Chemiesaal standen.

"Na, Schnittchen?", grinste ich und legte eine verführerische Fassade auf, auf welche dieses dumme Gör sogar noch reinfiel.

"Hast dich jetzt doch zum Besseren entschieden oder was fässt du mich so an?", raunte Mina mit einem schon triumphierend schmunzelnden Lächeln zurück, wobei ich mir nur über die Lippe leckte, unsere Plätze tauschte und mich nun gegen die Tür lehnte, um auch ja sicher zugehen, dass die Hübsche dort blieb, wo sie bleiben sollte.

"Hm... kommt drauf an", entgegnete ich schließlich und sie kam mir wieder näher, legte ihre Tasche dabei ab und schien schon vorauszudenken, da sie sich penetrant zwischen meine Beine stellte.

"Kommt drauf an... was?", fragte sie weiter nach und ihre bemalte Fresse samt ihren rot beschmierten Lippen kamen dicht auf mich zu, was mich schon zum Schlucken brachte.

Wie konnte ich sowas auch nur in kleinster Weise anrühren, dachte ich mir, musste aber mit meinem kleinen Spielchen weitermachen.

Ich riss mich also zusammen, legte meine Hände an ihre Hüfte und kam ihrem Ohr näher.

"Nunja... hast du mir nicht etwas zusagen?"  Geduldig wartete ich ihre Antwort ab, welche sie aber sofort völlig unbeirrt von sich gab.

"Außer, dass ich dich jetzt will, nein, nicht dass ich wüsste", erwiderte sie und der sexuell verführende Unterton ihrer Stimme war kaum mehr zu überhören.

Doch zu ihrem Pech erreichte sie damit gar nichts bei mir.

"Achso na dann...", gab ich monoton zurück und entfernte mich etwas von ihr, um ihr somit wieder in die Augen zusehen.

"Eine Frage hätte ich aber noch", hielt ich sie noch rechtzeitig davon auf, mich zu küssen und sichtlich schon genervt von meinem Gerede, hob sie ihre Brauen.

Ich distanzierte mich nochmal ein Stück, holte schließlich tief Luft und starrte überlegend in die Ferne, verschränkte dabei meine Arme.

"Hast du dir schon Gedanken gemacht, wegen dem Namen und so? Also ich meine, wenn es ein Junge wird, dann würde mir eventuell Tan gefallen. Bei einem Mädchen bin ich mir noch nicht sicher, ist aber auch echt eine schwierige Sache. Gibts schon ein Ultraschallbild?".

Und nun hatte ich sie genau da, wo ich sie haben wollte.

Verwirrt bis ans Äußerste und ihr Blick; unbezahlbar.

Dazu war sie anscheinend noch selbst zu dumm, um Zusammenhänge zu erkennen, so viel wie ihr Gesicht in diesem Moment sagte.

"Von was redest du denn da jetzt bitte?! Geht's dir gut?", schüttelte sie nur preplex den Kopf und löste sich nun freiwillig ganz von mir, woraufhin ich mich von der Tür abstieß und zu den Fenstern des Chemieraums ging.

"Ach weißt du...", fing ich an und schloss gemütlich alle Fensterverriegelungen ab, drehte mich am anderen Ende des Raumes wieder zu ihr und schob dabei die kleinen Schlüssel in meine Jackentasche ein.

"Taehyung hat mir gestern erzählt, wir beide erwarten ein Kind. Deshalb frag ich", ließ ich die Bombe endgültig platzen und so schien auch etwas in ihr geplatzt zu sein.

Sicherlich waren dies unter Anderem noch ihre letzten paar Gehirnzellen.

Sofort aber drehte sie sich zur Tür, schlug die Klinke nach unten und wollte abhauen, doch zu ihrem Pech war dieser Ausgang leider auch verschlossen.

Provokant lippenleckend zeigte ich ihr den Schlüssel in meiner Hand und spielte mit diesem, während ich wieder zu ihr schritt und das Mädchen nun sichtlich blass wurde.

Die Sprache hat es ihr somit auch verschlagen.

"Also ich mach dir jetzt einen Vorschlag, okay?", lehnte ich mich an das Pult des Saals und wandte mich mit einem tiefen Ausatmen zur Uhr.

"Entweder du sagst es Taehyung persönlich, welchen Bullshit du dir in deinem kranken Hirn zusammengereimt hast oder du verbringst heute eine nette Nacht alleine im Chemieraum, denn wie du weißt, bleibt der Saal heute unberührt. Als Klo kannste ja die Versuchswaschbecken verwenden", bot ich ihr kooperativ an, doch sie schluckte nur noch mehr, was mich glatt amüsieren konnte, wäre ich nicht so wütend gewesen.

"D-Du kannst mich hier nicht wohl kaum einsperren! Das kann ich anzeigen! Und vorallem.. wie gehst du bitte mit Frauen um, hah?! Wer gibt dir das Recht dazu, so-", prompt unterbrach ich sie, in dem ich ihr Handgelenk erneut ergriff und es nun wirklich nicht sanft gegen die Tür presste.

"Die ach so tolle Regel 'Frauen darf man nicht schlagen' existiert bei mir nicht, Süße. Du hast dir ganz schön was erlaubt und du solltest froh sein, dass ich dir wenigstens noch anbiete, es Taehyung selbst zu erklären, ja? Ekelhafte Schlampe...", zischte ich zornisch und wich wieder zurück von ihr, woraufhin sie sich sofort ihr Handgelenk rieb.

"Ich und eine Schlampe?! Phh, und was ist dann Taehyung, huh?".

Damit hatte sie nun das vollkommene Limit erreicht.

Mit Augen so lodernd wie frisch entflammtes Feuer wandte ich mich zu ihr, trat langsam auf sie zu und gab ihr ihren Fehler deutlich zu merken, weswegen sie immer kleiner wurde.

"Sag das nochmal und ich schieb dir notgeiles Vieh n' verdammtes Reagenzglas so tief rein, dass du vor Schmerzen keinen Fuß mehr vor den anderen setzen kannst, ja?!".

Abrupte Stille herrschte und Mina verlor nochmal an Gesichtsfarbe, schien aber aufzugeben und seufzte dementsprechend zittrig aus.

"Ist gut. Ich sag Taehyung die Wahrheit...".

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now