Chapter 31

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" [...] Hättest du mir von Anfang an gesagt, was bei dir Zuhause abgeht, dann wäre die Sache gleich viel anders gewesen, Idiot!".
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Jeongguk P.o.V

Schnaubend stieß ich mich wieder von ihm weg, war nun diesesmal derjenige, der die Grenze der Annäherrungen zwischen uns überschritt, doch das war mir nun auch egal.

Ich war so wütend auf Taehyung und das, obwohl ich nichts, aber auch rein gar nichts mit ihm zu tun hatte, damit er es mir wert war, mich über ihn aufzuregen.

Doch verdammt nochmal, er erinnerte mich so sehr an mich selbst.

An mich und meine elendige Dummheit, alles zuverdrägen und den Stärksten ganz Südkoreas zu spielen.

Er zog haargenau das Gleiche ab, wie ich es letztes Jahr tat.

Taehyung war kein unbeschriebenes Blatt und ich wusste nicht, was ich mir damit nun wieder antat, doch ich fühlte mich dazu verpflichtet, ihm sein Brett vor dem Kopf wegzunehmen.

Denn hätte Yoongi damals nicht dasselbe für mich getan, obwohl er mich auch nicht leiden konnte, dann weiß Gott, wo ich nun im Leben stehen würde.

"Egal jetzt...", seufzte ich schließlich tief aus und fuhr mir durch die Haare, wobei ich mich zum Bad drehte und die Türklinke runterdrückte.

"Der Hund kann von mir aus bei mir bleiben und du brauchst nichts zahlen", meinte ich, als Yeontan aus dem Badezimmer angesprungen kam und Taehyung erleichtert zu Boden kniete, um ihn in seine Arme zu nehmen.

"Wenn du schon in einer Hartz IV Wohnung mit einer alkoholsüchtigen Mutter leben musst, geh ich mal davon aus, dass du nicht wirklich viel Geld hast und diese fünfhundert Euro, die du mir angeboten hättest, hast du dir sicher auch nicht auf reinen Wege verdient", sprach ich weiter und lehnte mich gegen die Wand hinter mir, während ich die beiden am Boden betrachtete und der Schwarzhaarige nur still seinen Hund streichelte.

"Und ich ziehe jetz mal so aus dem Kontext heraus, dass deine Mutter und dein schlechter Wohlstand dich dazu brachten, für Geld Sex anzubieten, nicht wahr?". Doch darauf antwortete er nicht.
Er würdigte mir ja nicht einmal einen Blick, sondern saß da nur schweigend mit Yeontan am Boden.

Eins zu eins wie ich damals, als mir Yoongi alle meine Probleme nacheinander aufgelistet hatte, ich diese mir nie eingestehen wollte und ich schließlich auch keinen einzigen Ton dazu sagte, obwohl ich wusste, dass er recht hatte.

Taehyung besaß trotz all dessen Stolz und diese Sache schien sehr an ihm zu kratzen.

"Im Endeffekt; Ich werde mich um den Hund kümmern, weil ich weiß, in welcher Situation du steckst aber ich kann dir sicher nicht auf Dauer helfen. Entweder du kriegst selbst die Kurve und bringst dein Leben in Ordnung oder du musst zusehen, was du davon hast", sagte ich schließlich in einer vollkommen monotonen Stimmlage und in diesem Moment hörte ich mich genau so an wie mein Vater, als er mir damals diese Standpauke erteilte, welche mich tatsächlich zum Nachdenken brachte.

Vielleicht schaffte es Taehyung ja auch noch rechtzeitig den Hebel zu ziehen, bevor er endgültig in sein Verderben einbog.

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now