Chapter 12

9.6K 975 130
                                    

Jeongguk P.o.V

Ich starb wahrlich dahin in meinem Bett, hatte notfallshalber den Eimer neben mir und zwei Wasserflaschen auf meinem Nachtkästchen stehen.

Verdammt, das gestern war wirklich ein zu krasser Hangover.

Seitdem ich von der Schule heimkam, lag ich nur noch mehr flach und schlief teils auch ein bisschen, weswegen die Zeit zum Glück schneller verflog und es mir am Abend wieder etwas besser ging.

Es war dsnn also ungefähr 20:00 Uhr, als ich mich wieder aus dem Bett wagte und vollkommen zerstört in die Küche wackelte.

Dort holte ich mir erstmal einen Apfel aus dem Kühlschrank und begann kleine Bissen davon zunehmen, wobei ich müde aus dem Fenster hinunter auf die beleuchtete und wenig befahrene Straße sah.

Zum Glück wohnte ich nicht direkt an Kreuzungen oder Hauptstraßen, denn dieser Lärm hätte mich heute umso mehr ins Grab befördert.

Nach der Hälfte des Apfels war ich schon so ziemlich bedient, torkelte aus der Küche raus und zum Gang, in dem ich schließlich stehen blieb.

Mein Blick fiel auf meine Jacke, die an dem Kleiderhaken hing und kurz dachte ich nach, ehe ich diese dann auch schon über meine Schultern warf, noch bequeme Schuhe anzog und sogleich meine Haustüre hinter mir absperrte.

Ein bisschen frische Luft würde mir bestimmt gut tun, dachte ich mir und ging langsam aber sicher die paar Stufen vom ersten Stock bis runter in die Freiheit.

Es war eine kühle Augustnacht, in der nur wenige Leute auf den Straßen unterwegs waren, bis auf die paar, die erst jetzt von der Arbeit nach Hause kamen oder noch schnell die letzten Einkäufe mit der Familie erledigten.

Ich wollte zu dem gegenüberliegenden Park gehen, mich etwas hinsetzen und tief durchatmen, was ich dann schließlich auch tat und schon gleich unter einer dumpfen Laterne alleine auf der Holzbank hockte und die Augen für eine kleine Weile schloss.

Aufeinmal tauchten diese paar Familien, denen ich vorhin begegnet bin, in meinen Gedanken auf und langsam öffnete ich meine Lider wieder, seufzte dabei tief aus.

Lange ist es her, als ich auch noch so unbeschwert zusammen mit meinen Eltern abends zum Einkaufen in den kleinen Supermarkt nebenan ging.

Viel zu lange.

Und manchmal wünschte ich mir dieses damalige Leben wirklich wieder zurück.
Diese Freiheit, diese Unbeschwertheit und einfach dieses vollkommen andere Denken.

Früher hab ich mir keine Sorgen um meine Zukunft gemacht, doch früher hab ich auch noch nicht ahnen können, was für eine Scheiße ich mal bauen werde, welche mir danach dann harte Konsequenzen auf die Schultern warf.

Und hier war ich nun.

Alleine ohne Eltern in Seoul, gerade erstmal achtzehn Jahre alt und ohne Perspektive.

Nach meinem Abschluss wollte ich eigentlich wieder zurück zu meinem Vater nach Busan, doch ob das das Richtige war, wusste ich auch nicht mehr so recht.

Ich wusste gar nichts eigentlich.

Ich lebte nur im Hier und Jetzt und hatte keinen blassen Schimmer, was ich nach diesem Schuljahr anfangen sollte.

Irgendwie wurde mein Leben immer eintöniger.

Und genau das wollte ich eigentlich nie.

"Wuff!".

"Ja was..!", erschrocken zuckte ich von der Bank auf, als mich plötzlich etwas von der Seite anbellte und mich sogleich daraufhin große, neugierige Knopfaugen musterten.

Ein Hund.

Dort saß ein kleiner Hund.

Ein Zwergspitz!

So einen, den ich schon seit meiner Kindheit immer wollte!

bite  ᵍᵍᵘᵏᵗᵃᵉWhere stories live. Discover now